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Führungsschule | Teil 4/10

Die Pizza-Regel für funktionierende Teams

Es gibt eine bewährte Regel aus Amerika für die Zusammenstellung von Teams, die sich besonders leicht merken lässt: Wenn Sie ein Team für ein Projekt zusammenstellen und gute Ergebnisse erzielen wollen, sollte das Team nur so groß sein, dass es nicht mehr als zwei Pizzen zusammen essen kann.

von Miriam J. Hohenfeldt, Burgen bei Koblenz erschienen am 03.05.2024
© bellaflora/Pflügl
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Impulse für Führungskräfte in zehn Teilen

Die besten Führungskräfte haben eines gemeinsam: Sie sind offen für Kritik und für Impulse, mit denen sie die eigene Arbeit und das eigene Verhalten weiter verbessern können. Wenn auch Sie sich vorgenommen haben, 2024 in der Führung noch besser zu werden, sind hier und über die nächsten Monate verteilt, immer wieder einige wertvolle Impulse für Sie. Die Führungsschule erscheint in zehn Teilen – im Wechsel online und in unseren Printausgaben 2024. Alle Teile können nach dem Erscheinen hier nachgelesen werden: www.gruener-markt-online.de

Beachten Sie dabei, dass die Amerikaner in der Regel größere und dickere Pizzen haben als wir hier – gehen Sie also von einer Familien-Pizza aus. Aber eine genaue Anzahl von Team-Mitgliedern gibt die Regel ohnehin – vermutlich bewusst – nicht vor.

Dafür zeigt sie aber, worauf es ankommt:

  • Halten Sie ein Team so klein wie möglich, im Zweifel immer besser weniger als mehr Mitglieder
  • Ein Team sollte immer so klein sein, das informelle Strukturen für die effektive Zusammenarbeit und schnelle Kommunikation ausreichen.

Die Vorteile von kleinen überschaubaren Teams leuchten schnell ein. Zum einen gewährleisten sie einen schnellen und guten Informationsfluss. In größeren Gruppen kommt es ständig zu Problemen, weil die einzelnen Mitglieder laufend entweder zu viel oder zu wenig Informationen bekommen, weil sich entweder „innere Zirkel“ bilden, die sich untereinander austauschen, oder weil laufend alle Mitglieder die Nachrichten an alle anderen weiterleiten.

Ihr Vorteil als Führungskraft: Sofern Projektteams (beispielsweise für besondere Events wie Lichterabende etc.) aus Mitgliedern unterschiedlicher Abteilungen zusammengestellt werden, wird punktuell immer wieder auch die abteilungsübergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit gefördert.

Extra-Tipp: Muss ein Team größer werden, weil die Aufgaben doch sehr vielfältig oder umfangreich sind, versuchen Sie, die Aufgaben zu teilen. So können zwei oder mehrere kleinere Teams Teilaufgaben erledigen. So können auch neue, jüngere Mitarbeiter oder Quereinsteiger gezielt und dosiert an mehr Verantwortung gewöhnt und dadurch laufend im Tagesgeschäft gefördert werden, ohne mit ggfs. zu großen Aufgabenbereichen zu früh überfordert und frustriert zu werden.

Die Arbeit ist für jedes Team-Mitglied befriedigender

Wenn große Teams einen Erfolg erzielen, hat jedes Mitglied nur einen geringen Anteil daran. Ein Lob kann der einzelne Mitarbeiter nur schwerlich auf sich selbst beziehen bzw. den eigenen Anteil leicht kleinreden. In kleinen Teams dagegen hat jedes Mitglied einen großen Anteil daran. Der einzelne Mitarbeiter kann zu Recht stolz auf sich sein, wenn das Team erfolgreich ist. Weil er wichtige Teile dazu beigesteuert hat.

Ihr Vorteil als Führungskraft: Die projektbezogene Teamzusammenstellung fördert mehr Mitarbeiter gezielter und macht in der Führung persönliches Lob deutlich leichter. Mehrere Teams können für unterschiedliche Erfolge ganz gezielt wertgeschätzt werden.

Weniger Bedenkenträger

In größeren Teams können nicht alle Mitarbeiter verantwortungsvolle oder interessante Aufgaben bekommen. Deshalb wird mancher Mitarbeiter schnell zum Bedenkenträger, der Probleme herbeiredet oder Diskussionen anzettelt – allein um zu zeigen, dass er wichtig ist und sich entscheidende Gedanken macht, die alle anderen übersehen. In kleineren Teams sind Profilierungsversuche eher unnötig und werden von den anderen Mitgliedern schneller unterbunden, wenn sie doch aufkommen.

Kleinere Projektteams erschweren es zudem, sich im Modus „Dienst nach Vorschrift“ zu verstecken und ermöglichen es mehr Mitarbeitern sich aktiv einzubringen. Wer selbst gezwungen ist Ideen zu entwickeln und diese auch umzusetzen, lernt den Aufwand für Planung besser schätzen und wird in Meinungsäußerungen zu den Vorhaben anderer deutlich konstruktiver.

Das bedeutet für Sie als Führungskraft: Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie einen Mitarbeiter mehr oder weniger mit ins Team nehmen sollen, entscheiden Sie sich im Zweifel immer für einen weniger. Falls sich bei der Arbeit herausstellen sollte, dass Zwischenziele nicht erreicht werden, weil zu wenig Mitarbeiter dabei sind, können Sie das Team notfalls später immer noch vergrößern.

Autor:in
Miriam J. Hohenfeldt
Beraterin und EnterTRainerin, mit den Schwerpunkten Vertrieb und Führungskräftecoaching im (Einzel-)Handel und der grünen Branche. Kontakt: www.network-angel.de
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