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Mathys fragt …

Der IGCA Kongress macht süchtig

Susanna Forst ist als Projektleiterin im Verband Deutscher Garten-Center (VDG) für die Organisation des IGCA Kongresses verantwortlich, der 2026 im süddeutschen Raum stattfindet. Oliver Mathys sprach mit ihr darüber, was den Reiz des Kongresses ausmacht und wie weit die Planungen bereits vorangeschritten sind.

von Oliver Mathys erschienen am 17.12.2024
Oliver Mathys im Gespräch mit Susanna Forst, der Projektleiterin im Verband Deutscher Garten-Center (VDG). Sie verantwortet die Juniorengruppen und aktuell auch den IGCA 2026 Germany – der vom 16. bis zum 22. August 2026 im Raum München stattfindet. © Oliver Mathys
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Oliver Mathys: Susanna, wir kennen uns jetzt schon seit Jahren, vor allem durch unsere Aufgaben als Fachgartencenter-Inspektoren des VDG. Das ist aber ja bei Weitem nicht deine einzige Aufgabe. Erzähl doch bitte kurz, wer du bist und was du machst. Susanna Forst: Ich habe nach meinem Bachelorstudium Gartenbau-Management den Master in Marketing und Kommunikation abgeschlossen und arbeite als Projektleiterin beim VDG. Da wir ein kleines Team sind, gehören eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben zu meinem Tagesablauf. Mein Schwerpunkt liegt aber in der Juniorenarbeit, den Fachgartencenter-Inspektionen und jetzt dem IGCA 2026. Der IGCA ist so eine Art Déjà-vu für mich. Ich kam 2010 als Volontärin für den Kongress 2012 zum VDG. Damals war es Jutta Lenz, die alles organisierte und ich durfte mich sozusagen unter ihrer Obhut entwickeln. Das hat mich in meiner weiteren Entwicklung geprägt, denn der IGCA – der übrigens im Raum Köln-Bonn stattfand – war ein regelrechtes Teamevent für uns beim VDG, das uns sehr zusammengeschweißt hat. Darum kann ich mich auch so dafür begeistern und habe mich sehr gefreut als Martina Mensing-Meckelburg mit der frohen Botschaft in die Geschäftsstelle kam. Ja, Martina brennt für den IGCA! Aber erkläre doch bitte, was den IGCA Kongress ausmacht - ich weiß aus eigener Erfahrung, dass immer noch viele Gartencenter gar nicht richtig wissen, was es ist. Ich vergleiche es gern mit einem Familientreffen. So wie es in Deutschland den VDG gibt, haben viele andere Länder weltweit ähnliche Organisationen. Von allen zusammen wird einmal pro Kalenderjahr ein einwöchiger Kongress organisiert. Zu diesem treffen sich zwischen 150 und 250 internationale Mitglieder – Gartencenterinhaber, Zulieferer der Branche und andere, die in diesem Bereich tätig und einem der Landesverbände angeschlossen sind. Hier werden in unterschiedlichen Tagesprogrammen Gartencenter besucht, teils auch Lieferanten unserer Industrie, aber auch bewusst Baumärkte und andere sehenswerte Händler. Natürlich gehört auch ein wenig Sightseeing dazu. Wir werden BMW besuchen, die Allianz Arena und die Burg in Nürnberg, ein spezielles Highlight dürfte die Floßfahrt auf der Isar werden. Im Vordergrund steht der Austausch untereinander – in den Bussen finden aktive Diskussionsrunden über die besuchten Gartencentern statt. Zudem gibt es verschiedene Business-Meetings zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit, torffreie Substrate oder Mitarbeiterschulungen. Interessant finde ich immer wieder, wie viele Ähnlichkeiten es zwischen den einzelnen Mitgliedsländern doch gibt. Und auch wenn wir nicht alle Probleme direkt lösen können, werden gerade in so breiten Foren oft Lösungsansätze entwickelt, die dann in den kommenden Monaten durch die Administratoren der jeweiligen Länder weiter verfolgt werden. Und in der Praxis – wie ist das Programm verteilt – welche Gartencenter besucht ihr? Die tägliche Route wird gerade im Detail ausgearbeitet – und wird auch schon bald auf unserer Webseite publiziert. Wir fahren jeden Tag von München aus mit fünf Bussen (mit jeweils 50 Teilnehmern) sternförmig in eine andere Himmelsrichtung – unter anderem nach Nürnberg, zum Gartencenter Dauchenbeck, aber auch nach München zu Kiefl und Seebauer oder zu Kölle. Wir wollen viele unterschiedliche Konzepte zeigen, haben wir doch in Deutschland eine einzigartige Vielfalt an unternehmergeführten Gartencentern. Diese Diversität ist uns wichtig, weil die Erwartungen und Bedürfnisse unserer Gäste ja auch sehr unterschiedlich sind. Bei der Planung der Routen ist uns zudem wichtig, die Zeit im Blick zu behalten, denn der Spaß soll ja nicht zu kurz kommen und der Absacker an der Hotelbar soll am Ende des Tages noch drin sein. 5 Busse mit je 50 Teilnehmern – ihr erwartet also 250 Gäste? Ja, wir gehen aufs Ganze! Wir freuen uns, alle unsere Kollegen willkommen zu heißen. Unser Slogan heißt ja auch „Together“ – zusammen mit dem Herz, das uns jetzt schon einige Zeit begleitet, soll er unsere Gastfreundschaft in alle Länder vermitteln. Aber Hand aufs Herz – es ist schon eine Herausforderung und auch wir merken natürlich, dass sich die Welt seit Covid und der Energiepreiskrise stark verändert hat. So ist es viel schwerer geworden, zwei Jahre im Vorfeld faire Preise in Hotels, bei Busunternehmen und Restaurants zu bekommen. Wir verstehen das natürlich, einige dieser Branchen hat es stark gebeutelt, aber natürlich sind wir als Verband unserer Verantwortung, auch unseren Mitgliedern gegenüber bewusst und wollen eine seriöse Planung. Durch unsere jährlich stattfindende Wintertagung haben wir schon viele Erfahrungen sammeln können, dort sind ja auch jeweils 250 bis 300 Teilnehmer anwesend. Zum Glück haben wir mit unseren fördernden Mitgliedern auch hier starke Partner, die uns beim IGCA 2026 Germany unterstützen. Aber 250 internationale Gäste aus 19 Ländern, mit denen ihr durch ganz Bayern fahrt, scheint mir dann doch eine weitere Steigerung. Das stimmt, aber wir sind ein eingespieltes Team – innerhalb der Geschäftsstelle, mit unserem Geschäftsführer Thomas Buchenau, der auf die internen Abläufe, die Kalkulationen, Abrechnung etc. achtet und einen Teil unseres Tagesgeschäfts übernehmen wird. In unserem Team übernimmt bereits jetzt jeder seinen Teil und auch der Vorstand des VDG wird immer weiter involviert – unsere Mitglieder natürlich auch. Viele der Gartencenter haben bereits ihre Hilfe angeboten und ich will unbedingt unsere Junioren und Jungunternehmer mit ins Boot holen – denn gerade für sie bietet der IGCA eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich international zu vernetzen. Neben der Möglichkeit, als Volunteer während des Kongresses unterstützend tätig zu sein, hat sich unsere Präsidentin Martina Mensing-Meckelburg noch etwas Besonderes ausgedacht: Wir werden unser eigenes Oktoberfest veranstalten. An dem Tag – intern nennen wir ihn den Deutschland-Tag, international heißt er „Meet the Germans“ – haben wir einen extra Bus zur Verfügung, sodass 50 unserer Mitglieder mal einen Tag reinschnuppern können. Und wir sind sicher, dass viele von ihnen in den kommenden Jahren auch mal eine Woche in eines der anderen Gastgeberländer kommen werden. Denn ich kann ja nur von mir selber sprechen: Der IGCA Kongress macht süchtig. Immer wenn ich das Video aus Italien von 2023 sehe, denke ich mit Sehnsucht an die Momente zurück und freue mich, dass ich noch mit einigen Teilnehmern in regem Kontakt bin. Du hattest vorhin die fördernden Mitglieder angesprochen und ihr Engagement – ist das in der heutigen wirtschaftlichen Situation nicht eher schwierig? Keinesfalls, wir waren alle sehr positiv überrascht, wie schnell unsere langjährigen Partner hier Stellung bezogen haben. Das ist sicher auch Martina Mensing-Meckelburg zu verdanken, die gute partnerschaftliche Beziehungen zu allen pflegt. Und wir bieten unseren Partnern ja auch einiges: Hier geht um Sichtbarkeit vor, während und nach dem Kongress. Sei es mit Produkten auf der Verkaufsfläche, in der Kommunikation, aber auch visuell in den sozialen Netzwerken – und das weit über Europa hinaus. Ich glaube, es gibt nicht viele Branchen, die solche guten Marktzugänge für die Weiterentwicklung ihrer Lieferanten bieten können und wollen. Schlussendlich läuft es auf eine Win-win-Situation hinaus. Wenn sich jetzt noch jemand engagieren möchte, oder als Unternehmen Partner des Kongresses werden will, gibt es noch Möglichkeiten? Und wo melde ich mich an, wenn ich als Teilnehmer dabei sein will? Jeder, der sich beteiligen will, kann sich gern melden. Wir brauchen beim Kongress noch fleißige Helfer. Ein paar sehr interessante Sponsorenpakete sind auch noch frei. Am besten meldet man sich an der VDG-Geschäftsstelle. Wer als Teilnehmer dabei sein will, kann sich auf unserer Homepage anmelden. Wir werden ein Jahr zuvor die offizielle Einschreibung eröffnen. Jetzt noch mal eine ganz persönliche Frage zum Schluss : Warum machst du es – was reizt dich daran? Es ist doch ein Knochenjob… Für mich schließt sich damit der Kreis – ich bin mit dem Kongress 2012 gestartet und wurde von Jutta Lenz super gefördert und unterstützt – jetzt ist es an mir, meinen Teil beizutragen. Ich will unserer Branche, den Mitgliedern und vor allem den Junioren hier eine Möglichkeit eröffnen, sich ein eigenes internationales Netzwerk aufzubauen. Und wenn ich es schaffe, vielleicht 20 bis 30 von ihnen ebenso zu begeistern, würde ich mich sehr freuen. Im Dezember konnte ich Martina Mensing-Meckelburg erleben, wie sie in Sauerlach beim internationalen Administratorentreffen des Boards des IGCA auf unserer Pre-Tour den Kongress 2026 promotete und vorgestellt hat. Ich finde, wir können sehr froh sein bei uns im Verband eine Persönlichkeit zu haben, die sich ehrenamtlich so sehr einsetzt. Ein schönes Schlusswort – ich bin ja auf jeden Fall dabei und freue mich schon darauf! Danke fürs Gespräch.
Autor:in
Oliver A. Mathys
begleitet „DEGA GRÜNER MARKT“ seit 2007 als Kolumnist. Der Gärtner und Floristmeister war im Export in den Niederlanden tätig und ist als Betriebsconsultant europaweit unterwegs. Er befragt an dieser Stelle Kollegen zur Situation und Zukunft der Branche.
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