
Führen Sie die Kunden an das Gärtnern heran
Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sich gesund ernähren, haben aber den Bezug zur Nahrung verloren. Viele wissen beispielsweise nicht, wie einfach Gemüse auch auf dem Balkon oder der Terrasse anzubauen ist. „Nehmen Sie Ihren Kunden die Berührungsängste“, fordert Torsten Brämer, Gründer der größten deutschsprachigen Online Garten Community WIR SIND GARTEN den Fachhandel auf.
von Torsten Brämer, Wir sind Garten erschienen am 03.05.2024Viele Menschen möchten sich gesünder ernähren und nachhaltiger Leben. Diese gesellschaftlichen Megatrends halten bereits seit einigen Jahren an und entwickeln sicher gerade auch durch die aktuellen Krisen immer weiter. Sie erreichen immer mehr Menschen in unserem Land.
Doch haben auch viele Menschen den Bezug zu ihrer Nahrung verloren, wissen nicht, wie einfach Gemüse auch auf dem Balkon oder der Terrasse – zumindest ein kleiner Teil – anzubauen ist. Das Wissen über Lebensmittelerzeugung und Pflanzen ganz generell geht immer weiter zurück, je mehr Convenience-Produkte von der Industrie angeboten werden. Das Wissen über Lebensmittelanbau, welches für einen kleinen Teil der Menschen kann selbstverständlich ist und damit auch Teil ihrer Gartensaison ist, fehlt anderen Menschen vollständig.
Was bedeutet das für den Handel?
Zunächst mal müssen wir die interessierten aber noch unwissenden Menschen aufklären, wie einfach es ist, zumindest die meisten Gemüsesorten auch selbst an zu bauen. Und dass dies auch auf kleinstem Raum gelingen kann. Ist diese Einsicht gereift, ist es an der Zeit zu erklären, welches Gemüse wie und zu welchem Zeitpunkt angebaut werden kann.
Wie kann das gelingen? Der Aufbau von eigenen Hoch – und Tischbeeten im Geschäft nimmt die Berührungsängste. Die Menschen dort dann auch mal „naschen“ zu lassen, macht dann auch Lust auf mehr.
Nichts schmeckt so lecker wie die eigene Tomate – die ist quasi die „Einstiegsdroge“ im privaten Gemüseanbau.
Sind dann noch alle notwendigen „Zutaten“: Hochbeete, Substrat, Gemüsepflanzen, Dünger, Bewässerungstechnik usw. zusammen an einem Ort, und die Kundinnen und Kunden können ohne lange zu suchen, das passende aussuchen, wird auch für bisher „Unwissende“ das Einkaufen sehr leicht gemacht.
Und in Zukunft?
Gemeinsame Workshops mit den Kundinnen und Kunden zur richtigen Anzucht, Pflege, Verarbeitung und Lagerung des eigenen Gemüses zeigen die ganze Bandbreite der möglichen Aktivitäten und machen Lust auf mehr. Wenn dann noch ein Kochkurs mit dem örtlichen „Starkoch“ eines lokalen Restaurants die Früchte der Arbeit „versüßt“, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Viel Spaß und guten Appetit in der Gartensaison wünscht Ihnen
Torsten Brämer
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