Weniger Geranie, mehr Agastache bitte!
Was beschäftigt Hobbygärtner derzeit am meisten? Welche Themen sind angesagt? Und worauf sollte sich der Handel einstellen? Wenn einer Antworten auf diese Fragen weiß, dann ist das Torsten Brämer. Er gründete 2014 die heute größte deutschsprachige online Garten Community "Wir sind Garten" in den sozialen Medien mit mehr als 750.000 Followern auf Instagram, Facebook, TikTok und YouTube.
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Es deutet sich seit Jahren an! Die Megatrends Nachhaltigkeit und Biodiversität legen weiter zu.
Bereits weit vor der Pandemie und der Ukraine-Krise hat das Gärtnern auf dem Balkon, der Terrasse oder im Freilandgarten, aber auch das Indoor-Gärtnern im Urban Jungle, jedes Jahr immer mehr Fans in seinen Bann gezogen.
Diese Trends haben sich durch die aktuellen Krisen weiter verstärkt. Nachhaltigkeit und Biodiversität sind die Megatrends unserer Zeit. Und diese kommen auch im Hobbygarten, auf der Terrasse, dem Balkon oder der Fensterbank an. Denn die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sind sehr umweltbewusst und zukunftsorientiert.
Was bedeutet das für den Handel?
Die Nachfrage nach regionalem, auch altem Saatgut, nach lokal angepassten Wildpflanzen und einheimischen Gehölzen wird deutlich steigen. Die klassische Wechselflor Balkon- und Beetbepflanzung ist auf dem Rückzug. Selbstversorgung, der Anbau von Gemüse auf Balkon und Terrasse, aber auch in Urban-Gardening-Gemeinschaften wird zunehmen.
Nachhaltige, regionale Pflanzkonzepte, die Biodiversität und Mikroklima positiv beeinflussen, werden stärkere Nachfrage erhalten. Beispielsweise können Staudenbeete diese Anforderungen erfüllen.
Balkon, Terrasse und Garten werden zum gemeinsamen Habitat von Mensch, Pflanzen, Gartentieren und Insekten.
Weniger Geranie, mehr Agastache. Wilde Ecke statt unkrautfreie Fugen. Blühende insekten- und vogelfreundliche Hecken statt immer nur Thuja, Bambus und Kirschlorbeer. Der Vielfalt sind keine Grenzen mehr gesetzt.
Und in Zukunft?
Vermutlich wird es bald möglich sein, Brennnesseln in Töpfen an die Hobbygärtner/innen zu verkaufen, weil die Bedeutung der Pflanzen für Biodiversität und Nachhaltigkeit zunehmend erkannt wird.
Im Ernst: Hier bieten sich in Zukunft viele neue Chancen und Angebote für Naturgärtnerinnen und Naturgärtner. Nutzen Sie sie!
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