
Kundenparkplätze werden nachts zu Anwohnerparkplätzen
Für alle Betriebe, die nicht am Stadtrand auf der „grünen Wiese“, sondern in innerstädtischen Gebieten liegen, könnte das eine spannende Idee sein – statt die Kunden-Parkplätze nachts leer stehen zu lassen, könnten sie zu Kundenbindungs-Tools und Zusatzerlösquellen werden.
von erschienen am 16.07.202530 % der Kunden fahren weg, wenn sie keinen Parkplatz finden – gleichzeitig stehen Handelsparkplätze ab 20 Uhr völlig ungenutzt. KI-basiertes Shared Parking soll beide Probleme: In den Abendstunden werden die Kundenparkplätze der Händler zu Anwohner-Stellflächen und schaffen lokale Kundenbindung. Der Loyalitäts-Effekt ist messbar – wer nachts bei einem Händler parkt, kauft morgens auch bei ihm ein, erklärt Wemolo, der Anbieter für digitale Parklösungen.
Das Münchner Unternehmen ist bereits in vielen Städten in der DACH-Region sowie ganz frisch mit acht neuen Supermarkt-Standorten in der Innsbrucker Innenstadt erfolgreich im Einsatz und zeigt: Anwohner-Parker werden zu Stammkunden. Der Händler hat zusätzliche Einnahmen pro Stellplatz ohne Investitionen. Neben Supermärkten funktioniert es auch bei Fachmarktzentren und Shopping-Centern.
„Shared Parking ist keine neue Idee, aber die digitale Umsetzung war bisher die Hürde”, erklärt Bastian Pieper, CPTO und Mitgründer von Wemolo. „Mit unserer technologischen Plattform überführen wir das theoretische Konzept in ein funktionierendes Geschäftsmodell, das für Immobilieneigentümer zusätzliche Erträge, für Einzelhändler Kundenbindung und für Kommunen eine Entlastung des öffentlichen Raums bedeutet.”
Die technische Integration ist laut Wemolo ohne nennenswerte Eingriffe in die Immobilie: Das KI-basierte System funktioniert über Kennzeichenerkennung und digitale Zugangsberechtigungen, sodass keine baulichen Maßnahmen oder Schrankenanlagen erforderlich sind.
Mehrwert für Einzelhandel: Stärkung der lokalen Standorte
Besonders für Händler mit Filialen in dicht besiedelten Stadtgebieten eröffnet das System neue Perspektiven. „Unsere Daten aus anderen Städten zeigen, dass Anwohner, die 'ihren' Supermarkt auch als Parkplatzanbieter kennen, dort häufiger einkaufen – ein indirekter Loyalty-Effekt.”
Die Kooperation mit der lokalen Nachbarschaft schafft Bindung zum Standort und kann die Kundenfrequenz positiv beeinflussen. Bastian Pieper, Wemolo
Die flexible Tarifstruktur (Tages-, Wochen- oder Monatsmiete) ermöglicht zudem saisonale Anpassungen. Für den Einzelhandel bedeutet dies maximale Kontrolle: Bei besonderen Verkaufsaktionen oder in Hochsaisons lässt sich die Anzahl der verfügbaren Anwohnerstellplätze temporär reduzieren, um Kunden-Parkplätze zu priorisieren.
In Innsbruck wurden bereits acht Standorte erfolgreich aktiviert, mit deutlich positiver Resonanz sowohl seitens der Handelspartner als auch der Nutzer. Ein aussagekräftiges Beispiel für die Akzeptanz: Seit das Angebot in diesem Jahr freigeschaltet wurde, werden bereits 30 Prozent der für Anwohner freigegebenen Kapazitäten außerhalb der Ladenöffnungszeiten als Stellplatz genutzt – eine signifikante Effizienzverbesserung für die sonst ungenutzten Flächen.
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