Logo DEGA GRÜNER MARKT

Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Angebotskommunikation

Kanalveränderungen haben Risiken und Chancen

Seit sich REWE als erster Lebensmitteleinzelhändler von gedruckter Prospektwerbung verabschiedet hat, stellt sich die Frage, ob gedruckte Angebotskommunikation noch zeitgemäß ist. Das IFH Köln untersuchte die Folgen von Kanalveränderungen. Die Umfrage zeigt: Print-Prospekte bleiben das verbreitetste Informationsmedium – fällt dieses Medium weg, sucht sich jeder Zweite keinen Alternativkanal.

von Redaktion/IFH Köln erschienen am 25.08.2023
© IFH Media Analytics und Media Central
Artikel teilen:

Der gedruckte Prospekt hat vor allem im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) noch immer den größten Einfluss auf Bongröße und Frequenz, sowie auf die Loyalität von Kundinnen und Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt der neue ChannelUP-Index, den IFH Media Analytics in Zusammenarbeit mit Media Central in der vierteljährlichen Studie „ChannelUP – Consumer Insights zur 360° – Angebotskommunikation“ ermittelt. In der aktuellen Erhebung untersuchen die Marktforschungsexperten, welche Folgen ein Nichterhalt von gedruckten LEH-Prospekten hatte. Fazit: 46 % der Konsumenten suchen nicht aktiv in anderen Kanälen nach Angeboten des betreffenden Lebensmittelhändlers.

Prospektwerbung lockt in Geschäfte

51 % der Konsument:innen bevorzugen Angebotskommunikation über gedruckte Prospekte bei Lebensmitteldiscountern und bei Supermärkten. Auch bei Verbrauchermärkten sind Print-Prospekte (41 %) noch führend. Dass diese bevorzugte Art der Angebotskommunikation im LEH wegfällt, hat jeder Zweite schon einmal erlebt – die Folge: Der nicht mehr zustellende Lebensmittelhändler wurde von über einem Drittel seltener besucht (38 %).

„Für viele Konsumenten ist die gedruckte Angebotspost hochrelevant. Sich aktiv eine Alternative suchen? Jeder Zweite tut das, aber was ist mit den restlichen 50 Prozent? Händler müssen aktiv Alternativen anbieten, sonst laufen sie Gefahr, diese Kundinnen und Kunden nicht zu erreichen.“ Palle Presting, Teamleiter Marketing & Research bei MEDIA Central

Kanalveränderung: Online gewinnt

54 % der Konsumenten, die schon einmal einen gedruckten Prospekt eines Lebensmittelhändlers im Briefkasten vermisst haben, haben sich aktiv andere Quellen des gleichen Anbieters gesucht. Die beliebtesten Alternativen: die Website des Lebensmittelhändlers (36 %), Prospekt-Websites bzw. Prospekt-Apps (35 %) und die App des Händlers (35 %).

Insbesondere Händler-Apps sind aktuell auf dem Vormarsch – und haben in ihrer Personalisierung der Angebotsausspielung Auswirkungen auf andere Kanäle. 45 % geben an, dass sie nach dem Installieren einer Händler-App weniger auf andere Kanäle des gleichen Händlers zugreifen. Und die Auswirkungen auf die Besuche bei dem jeweiligen Händler? Ein Viertel (25 %) berichtet, nach dem Installieren einer App eines Lebensmittelhändlers anschließend dessen Geschäft öfter besucht zu haben.

„Bei Rewe können wir gerade anschaulich den „Was passiert, wenn...“-Fall beobachten. Der Wegfall des Prospekts führt zu einer Stärkung von digitalen Kanälen, allen voran der Website und der REWE-App. Hier liegt großes Zukunftspotenzial, insbesondere in Sachen Kundenbindung durch personalisierte Angebote. Aber einige Kund:innen – oftmals Gelegenheitskäufer:innen – haben sich noch für keinen Alternativkanal entschieden. Diese Kunden nicht zu verlieren, ist eine große Herausforderung. Wenn es aber gelingt: Ein zukunftsweisender Weg in die zielgruppenorientierte Werbeansprache“, prognostiziert Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH Media Analytics.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren