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Fortschritte bei Torfminderung

Torfanteil in Hobbyerden deutlich rückläufig

Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Torfminderung im professionellen Erwerbs- und im Hobbygartenbau zeigen positive Fortschritte: Zwischen 2023 und 2024 sind die Torfanteile in den Substraten um insgesamt etwa 7 % gesunken.

von FNR/Redaktion erschienen am 12.06.2025
Die Torfanteile sind deutlich rückläufig, das erklärte Ziel des BMLEH bleibt dennoch ambitioniert. © IVG/FNR
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Branchenzahlen zeigen Entwicklung und Grenzen der Torfreduktion

Trotz der deutlichen Fortschritte bleiben Herausforderungen bestehen, um die ambitionierten Ziele der Torfminderungsstrategie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) zu erreichen. Im Detail unterscheiden sich der Erwerbs- und der Hobbygartenbau im Hinblick auf den Torfausstieg erheblich voneinander. In den Kultursubstraten des professionellen Gartenbaus legte der Anteil von Torfersatzstoffen – im Wesentlichen sind das Holzfasern, Grüngutkompost und Kokosprodukte – in den letzten Jahren geringfügig zu.

Im Hobbybereich ist der Einsatz von Torf in den letzten Jahren hingegen deutlich rückläufig. So sank der Anteil von Torf in Hobbyerden zwischen 2021 und 2024 von fast 50 % auf circa ein Drittel und wird vor allem durch den erhöhten Einsatz von Grüngutkompost substituiert. Trotz dieser Fortschritte bleibt das Ziel, im Hobbybereich bis 2026 vollständig auf Torf zu verzichten, sehr ambitioniert.

Die Torfersatzstoffe Grüngutkompost und Holzfasern legten im Hobbybereich deutlich. Am stärksten substituiert hier der Grüngutkompost den Torfanteil.
Die Torfersatzstoffe Grüngutkompost und Holzfasern legten im Hobbybereich deutlich. Am stärksten substituiert hier der Grüngutkompost den Torfanteil. © IVG/FNR

Herausforderungen bleiben bestehen – Aufklärungsbedarf unverändert hoch

Zu den größten Herausforderungen zählen die Kosten, die Verfügbarkeit und die Qualität der Ersatzstoffe. Zudem ist die Umstellung auf nachhaltige Substrate mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Innovationen, um die Leistungsfähigkeit der Ersatzstoffe weiter zu verbessern und ihre Akzeptanz zu erhöhen, müssen deshalb unverändert vorangetrieben werden. Auch bleibt die Aufklärung von Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern in Bezug auf die Anwendung torffreier Erden essenziell, um Misserfolgen entgegenzuwirken. In diesem Zuge steigt der Bedarf an Schulungen für das Verkaufspersonal in Gartencentern und Baumärkten.

Mit Forschung und Wissenstransfer zum Erfolg

Das BMLEH setzt mit der Forschungsförderung auf die Entwicklung nachhaltiger und sicherer Substrate, die den Anforderungen des Gartenbaus gerecht werden. Die Fortschritte sind ermutigend, jedoch erfordert deren konkrete Umsetzung gemeinsame Anstrengungen und innovative Lösungen. Mit der Implementierung des Zertifizierungssystems HORTICERT wurden zudem Nachhaltigkeitsstandards für Ersatzstoffe geschaffen, die das Vertrauen und die Akzeptanz in alternative Substratausgangsstoffe stärken. In der Verbraucherkommunikation fokussiert das Landwirtschaftsressort verstärkt auf eine Aufklärung von Endverbrauchern, um die Akzeptanz und das Wissen für die Bedeutung des Torfausstiegs und die Vorteile nachhaltiger Substrate ins Bewusstsein zu rufen.

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