Hitzefrei im Gartencenter?
Die Hitzewelle Ende Juni/Anfang Juli trieb die Temperaturen in vielen Verkaufsgewächshäusern in unerträgliche Höhen. Als dann am 2. Juli Temperaturrekorde vorhergesagt waren, schlossen einige Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Gartencenter am Nachmittag – so auch Michael Löschau.
von Grit Landwehr erschienen am 26.07.2025In den letzten Junitagen hatte eine Hitzewelle Deutschland fest im Griff – mit ihrem Höhepunkt am 2. Juli. Nach vielen heißen Tagen über 30 °C waren für diesen Tag Spitzenwerte von bis zu 40 Grad im Schatten angesagt. In den Verkaufsgewächshäusern vieler Gärtnereien und Gartencenter herrschten Temperaturen, die kaum auszuhalten waren. Einige Unternehmerinnen und Unternehmer entschlossen sich deshalb, ihre Gartencenter am Nachmittag des 2. Juli zu schließen. Unter ihnen auch Michael Löschau, der alle drei Betriebe in Oldenburg und Rastede ab 12 Uhr schloss und alle Mitarbeiter nach Hause schickte. Er hatte das für die Kunden auf Social Media und in den Geschäften angekündigt.
„Das war das erste Mal, dass wir das gemacht haben, es wird aber sicher nicht das letzte Mal bleiben“, erklärt der Unternehmer. Sowohl von den Mitarbeitenden, als auch von den Kunden kam sehr viel Zuspruch für sein konsequentes Handeln. „Man spürt deutlich, dass es für die Kunden eine immer wichtigere Rolle spielt, wie Unternehmen mit ihren Mitarbeitern umgehen“, erklärt er und erzählt kopfschüttelnd von einem Social-Media-Post eines Kollegen, der zeigte, wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei 60 °C im Gewächshaus um die Pflanzen kämpfen. Er habe am Nachmittag des 2. Juli selbst im Gewächshaus gestanden, „das war kaum auszuhalten“, erinnert er sich.
Über die finanziellen Einbußen, die er an diesem Tag durch die Schließung möglicherweise hatte, habe er nicht nachgedacht, ihm sei es vor allem um den Schutz seiner Mitarbeitenden gegangen. Und am deutlich kühleren Folgetag waren die Umsätze gut, freut sich Michael Löschau.
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