Jeder Blumentopf zählt!
FNR und HOT informieren auf den Landesgartenschauen Furth im Wald und Tal X zum torffreien Gärtnern. Wer torffrei gärtnert, trägt zum Klimaschutz bei: aus der Torfnutzung entstehende CO2-Emissionen können so deutlich reduziert werden.
von FNR erschienen am 25.07.2025Für den richtigen Einsatz gibt es einige einfache Tipps.Hier setzt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Projektträgerin des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), an. Unter dem Motto „Jeder Blumentopf zählt!“ informiert sie noch bis Oktober auf den beiden diesjährigen Landesgartenschauen zum torffreien Gärtnern. In Baden-Württemberg findet die Landesgartenschau im „Tal X“ zwischen Freudenstadt und Baiersbronn statt, in Bayern in Furth im Wald. Besucherinnen und Besucher erhalten Hintergrundinformationen und praxisnahe Hinweise zum richtigen Einsatz torffreier Erden auf diversen Schautafeln auf dem Gelände der Gartenschauen.„Viele Menschen möchten ihren Garten oder Balkon möglichst nachhaltig gestalten, sind aber oft unsicher, wie sie auf Torf verzichten können. Genau hier setzen wir mit unserem Informationsangebot an“, erklärt FNR-Geschäftsführer Dr. Andreas Schütte. Torffreie Erden sind im Handel inzwischen überall erhältlich – Informationen zum richtigen Einsatz fehlen jedoch oft. Die enthaltenen Torfersatzstoffe stehen dem Torf in nichts nach, erfordern aber kleine Anpassungen beim Gärtnern.

Torffreie Erden erfreuen sich erhöhter Nachfrage
Der Anteil von Torf in Hobbyerden ist von 2021 bis 2024 von rund 50 % auf knapp ein Drittel gesunken. Als Torfersatz kommt vornehmlich Grüngutkompost zum Einsatz. Weitere nachwachsende Alternativen sind Holzfasern, Kokosmark oder Rindenhumus. Bäume müssen für den Torfersatz übrigens nicht gefällt werden, stattdessen verwenden Erdenhersteller die Resthölzer aus Sägewerken, Reststoffe der Kokosproduktion oder Grünabfälle aus Kommunen. Die verschiedenen Torfersatzstoffe bringen unterschiedliche Eigenschaften und Nährstoffe ins Substrat ein. Die individuelle Komposition aus Kompost & Co., Zuschlags- und Nährstoffen geben dem Substrat dann die perfekten Eigenschaften für die jeweilige Anwendung. Aufgrund der steigenden Nachfrage gehören torffreie Erden in den meisten Gartencentern und Baumärkten, aber auch im Einzelhand inzwischen zum standardmäßigen Erdenangebot. Der Aufdruck „torffrei“ oder „ohne Torf“ ist beim Kauf ein sicherer Hinweis, dass kein Torf enthalten ist. Doch was müssen Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner bei der Verwendung torffreier Erden beachten?
Richtig torffrei gärtnern - so geht´s!
Torffreie Erde speichert Wasser weniger gut als Torf und trocknet oberflächlich schneller aus. Der Bedarf an Wasser sollte daher regelmäßig überprüft werden. In der Regel gilt, dass man etwas öfter und in kleineren Mengen gießen sollte. Vor dem Einpflanzen ist es zudem ratsam, den Wurzelballen gut zu wässern und die Pflanze anschließend kräftig anzugießen. Es empfiehlt sich zudem, den Düngereinsatz auf die Blumenerde abzustimmen. Bei einem hohen Holzfaseranteil in der Erde besteht z. B. ein vermehrter Bedarf an Stickstoff. Wichtige Hinweise zu Nährstoffgehalten und der Zusammensetzung finden Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Rückseite des Sackes. Auch das Verkaufspersonal im Handel steht beratend zur Seite. Torffreie Erden sind im Vergleich zu Torf zudem mikrobiell aktiver. Erdensäcke sollten daher möglichst schnell verbraucht sowie trocken und kühl gelagert werden. Mehr Informationen zum richtigen Einsatz torffreier Erden finden Interessierte unter den unten genannten Links.

Jeder Blumentopf zählt!
Unter dem Motto „Komm ins #teamtorffrei! Jeder Blumentopf zählt!“ motiviert und informiert die FNR auf den diesjährigen Landesgartenschauen zum Torfverzicht. Unterstützt wird die Initiative vom Modell- und Demonstrationsvorhaben „Hobbygärtnern ohne Torf (HOT)“. Vier Partner unter Leitung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen haben sich das Ziel gesetzt, den Ersatz von Torfprodukten im Hobby-Gartenbau durch torfreduzierte und -freie Substrate auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu beschleunigen und zu begleiten. „Vielen Menschen ist die Herkunft und Klimawirkung von Torf nicht bekannt. Die Gartenschauen bieten für uns eine gute Gelegenheit, Verbraucher aufzuklären und für den Umgang mit torffreien Erden zu sensibilisieren“, betont Projektleiter Professor Carsten Herbes.
Vom 24. bis 26. Juli ist das HOT-Team bei der Gartenschau im Tal X (FG06 Treffpunkt Grün) persönlich vor Ort und steht für Fragen bereit.
Mehr Informationen zur Veranstaltung „Torfverzicht im Hobbygarten – Wie kann das funktionieren?“ gibt es hier: www.tal-x.de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.torffrei.info/teamtorffrei
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