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Materialkunde

Worauf Sie bei Wasserschläuchen achten sollten

Wasserschläuche sind sowohl für den alltäglichen Einsatz im GaLaBau als auch im Handel als Sortimentsbestandteil relevant. In beiden Fällen lohnt es sich, genauer hinzuschauen, wie sie aufgebaut sind. Unser Technikfachmann Ekkehard Musche sagt, worauf es bei der Auswahl des richtigen Schlauches ankommt.

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Jill Rose auf Pixabay
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Für den Wassertransport draußen findet man hauptsächlich PVC- und Gummischläuche. Äußerlich erscheinen sie im ersten Augenblick alle gleich. Kein Wunder, denn die Qualitätsunterschiede sind nicht so offensichtlich. Zunächst zum Material: PVC ist die preisgünstige Variante, lässt sich gut und einfach verarbeiten, hat aber bei Weitem nicht so gute mechanische, chemische und thermische Eigenschaften (–12 bis 60 °C) wie synthetischer Kautschuk (–40 bis 90 °C). Dieser ist beständig gegenüber technischen Alkoholen, Ester sowie bis 10 %ige Laugen und Säuren bei 30 °C.

Alle PVC-Schlauchhersteller machen aus ihren Materialrezepten ein großes Geheimnis. Was da genau beigemischt wird, ist nicht erkennbar. Schwermetall-, Barium- und Cadmiumfreiheit sollten selbstverständlich sein. Wo dieser Hinweis nicht draufsteht, sind diese umwelt- und gesundheitsschädigenden Stoffe wahrscheinlich leider drin.

Jeder Schlauch hat eine glatte Innenseele für den geringen Strömungswiderstand; eine Gewebeverstärkung, um dem Wasserdruck standzuhalten und formstabil zu bleiben, und die Außendecke als Gleitschicht mit Verdreh-, Abrieb- und UV-Strahlungsschutz. Genau bei diesen drei Punkten sind Unterschiede zu beachten.

Die Dicke und vor allem die Beschaffenheit der Innenseele sind entscheidend dafür, wie gut das Wasser durch dieses Rohr fließen kann. Das ist beim Kauf schlecht oder gar nicht überprüfbar. Nur ein vorhandenes Schnittprofil und Messschieber geben Aufschluss. Einfache PVC-Schläuche haben nur eine dünne einschichtige Innenseele und Außendecke und erreichen keine Wand dicke von 2 mm. Damit spart man Material und Herstellungsaufwand, mindert aber enorm die Formstabilität.

Hochwertigere PVC-Schläuche haben deshalb jeweils zwei Weich-PVC-Innen- und Außenlagen und eine Wanddicke von über 2,6 mm. Das wirkt sich entsprechend positiv auf die Stabilität aus (zum Beispiel Hozelock). Bei Kautschukschläuchen in EPDM-Qualität (ab 3 mm Wanddicke) ist dies auf noch höherem Niveau gewährleistet.

Arten der Gewebeverstärkung

  • Kreuzgewebe ohne Längsfäden ist die einfache, preisgünstige Variante. Sie ist wenig formstabil und reißfest, leichter knick- und pressbar. Zudem hält sie nur geringerem Betriebsdruck stand (8 bar, Berstdruck 20 bar).
  • Kreuzgewebe mit Längsfäden: Diese ebenfalls leicht herstellbare Verstärkungsform aus Längs- und Kreuzfäden springt nach dem Knicken oder Drücken problemloser in die Ausgangsform zurück. Sie hält einen Betriebsdruck von 12 bis 15 bar und einen Berstdruck von 22 bis 25 bar aus und ist reißfest. Besonders die Kombination von Perlondrähten unterschiedlicher Elastizität (zum Beispiel Takagi) verleiht den Schläuchen Stabilität und Flexibilität.
  • Gestricktes Gewebe: Diese aufwendige Variante ist von professioneller Stabilität und Festigkeit (Betriebsdruck 20 bar, Berstdruck bis 40 bar). Noch höher geht es bei der Kombination Synthetikkautschuk mit gestricktem Gewebe, da sind Berstdrücke von bis zu 60 bar erreichbar (zum Beispiel Gardena). Die Außendecke, meist aus Weich-PVC oder synthetischem Kautschuk, ist relativ dünn und übernimmt fast keine drucktechnischen Aufgaben, sondern dient hauptsächlich als Abrieb- und Verdrehschutz. Sie sorgt somit für ein leichtes Gleiten und schützt vor Umwelteinflüssen.

Tipps für Kunden - Richtig aufbewahren!

Trotz aller positiven Merkmale ist die Behandlung und Aufbewahrung von Schläuchen für deren Lebensdauer sehr wichtig. Sand und Steine schädigen selbst den besten Schlauch irgendwann. Das gleiche gilt für Frosteinwirkung und UV-Strahlung. Deshalb einige Grundregeln für Ihre Kunden:

  • Den Schlauch beim Aufwickeln durch einen groben Putzlappen laufen lassen – das schont die Außenhülle.
  • Zerren, Überdehnen, Knicken, Verdrehen und Einklemmen vermeiden
  • Bei längerer Nichtbenutzung (ab einer Woche) den Schlauch entleeren und aufwickeln.
  • vor Frosteinbruch entleeren, aufwickeln, trocken und dunkel lagern
  • Für die Lagerung sind Trommeln mit einem Durchmesser = Schlauchdurchmesser × 20 am besten geeignet.
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