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MATHYS FRAGT | Albertine Kolbach

Ich habe eine andere Sichtweis

Albertine Kolbach leitet Intratuin Boxtel - eines von sechs Gartencentern des Familienunternehmens, fünf davon sind Intratuinfilialien. Das Gartencenter hat eine Verkaufsfläche von 8.000 m² und rund 30 Mitarbeiter. www.intratuin.nl/intratuin-boxtels
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Albertine Kolbach und Oliver A. Mathys
Albertine Kolbach und Oliver A. MathysOliver A. Mathys
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OM: Albertine, stimmt es, dass du mit 21 Jahren die jüngste Intratuinchefin der Niederlande bist?

AK: (lacht) Ja, das bin ich wohl. Und das mit den 21 Jahren stimmt auch – aber warum sind eigentlich alle immer so überrascht? Schließlich stamme ich aus einer Gärtner- und Gartencenterfamilie. Mein Großvater legte den Grundstein für unser Unternehmen, mein Vater und sein Bruder bauten es weiter aus. Ich weiß natürlich, dass viele denken, dass ich eigentlich zu jung sei. Aber ich laufe ja von Kindesbeinen an im Betrieb mit. Und als 2021 die Möglichkeit bestand, das Gartencenter Boxtel zu übernehmen, konnten wir uns diese Chance nicht entgehen lassen und dann ging alles sehr schnell.

OM: Und wie kam es, dass du Chefin wurdest?

AK: Meine Eltern leiten bereits zwei unserer Betriebe und meine beiden Brüder auch jeweils einen. Ich war eigentlich mit der Planung einer neuen Filiale in Tillburg beschäftigt, was sich allerdings noch einige Zeit hinzieht, bis diese realisiert wird. Die Übernahme in Boxtel ging dann sehr schnell. Und für mich ist es sicher ein guter Zwischenschritt, hier auf einer etwas kleineren und übersichtlicheren Fläche eigene Erfahrungen zu sammeln.

OM: Wie verläuft die Umwandlung eines Gartencenters in eine Intratuinfiliale – wird alles vorgegeben oder entscheidet ihr als Unternehmer selbst?

AK: Vieles wird von der Zentrale gut vorbereitet – wir sind schließlich nicht das erste Mitglied. Man bekommt einen erfahrenen Mitarbeiter an die Seite gestellt, der einen bei allen Schritten begleitet. Franchisetypisch gibt es beim Sortiment und beim CI einiges zu beachten. Aber schlussendlich bleiben unternehmerische Entscheidungen bei uns.OM: Und im Alltag – entscheidest du selbst? AK: Meine Familie steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Mein Vater kommt fast täglich auf einen kurzen Rundgang vorbei – da geht’s dann vor allem um visuelle und emotionale Dinge. Meine Mutter unterstützt mich bei den Zahlen. Aber ja, auch hier darf ich meine eigenen Erfahrungen sammeln.

OM: Wie ging das mit den Mitarbeitern – einige sind ja schon viel länger an diesem Standort?

AK: Viel besser als erwartet. Bis jetzt mischen sich auch das bestehende Team und die neuen Mitarbeiter sehr gut. Und da ich die Hierarchie ganz flach halte und selbst so viel wie möglich auf der Fläche als Ansprechpartner agiere, werde ich auch akzeptiert und wir setzen Ideen gemeinsam um. Ich setze stark auf Kommunikation – im Servicecenter sind beispielsweise immer zwei Mitarbeiter anwesend. Das wurde früher von der Kasse nebenbei erledigt. So blieben aber viele Dinge liegen und der Kunde konnte nicht mit voller Aufmerksamkeit bedient werden. Die Umstellung hat einige im Team überrascht, aber der Mehrwert lässt sich ja gut erläutern.

OM: Was war deine bis jetzt schönste Erfahrung?

AK: Die Eröffnung – es ging ja alles so schnell und vieles konnte auch im ersten Schritt nicht gleich umgesetzt werden. Aber zu sehen, wie wir als Team agiert haben – das macht echt Spaß und davon zehre ich jeden Tag.

OM: Fühlst du dich im Kreise der Intratuin-Inhaber ernst genommen?

AK: Bis jetzt erhalte ich nur positives Feedback. Weil ich vieles mit anderen Augen sehe, wird meine Sichtweise sehr geschätzt. Ich habe immer das Gefühl, auf Augenhöhe akzeptiert zu werden.

OM: Wenn du einen Wunsch frei hättest – was wäre das?

AK: Wow – das wäre toll – ich wünschte, dass alle Umbauten und Ideen gleich morgen umgesetzt wären.

OM: Ich wünsche dir viel Erfolg dabei und freue mich schon darauf, bald mal wieder vorbei zu schauen.

Oliver A. Mathys begleitet „DEGA GRÜNER MARKT“ seit 2007 als Kolumnist. Der Gärtner und Floristmeister war im Export in den Niederlanden tätig und ist als Betriebsconsultant europaweit unterwegs. Er befragt an dieser Stelle Kollegen zur Situation und Zukunft der Branche.

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