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MATHYS FRAGT | Hans Cok

Hier bekommt man, was man sieht

Hans Cok ist "Hoofd Administratie" von Groen-Direkt in Boskoop - bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Seit acht Jahren lenkt er die strategischen Entwicklungen dieses Pflanzen- Verkaufsplatzes in den Niederlanden.

Infos: www.groen-direkt.nl

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Hans Cok ist “Hoofd Administratie”
von Groen-Direkt in Boskoop.
Hans Cok ist “Hoofd Administratie” von Groen-Direkt in Boskoop.Oliver A. Mathys
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Oliver Mathys: Hans, Groen-Direkt ist zwar ein wichtiger Spieler im Handel - aber erkläre doch bitte für alle, die euch nicht kennen, was ihr macht.

Hans Cok: Wir sehen uns als Marktplatz, als Plattform, auf der Produzenten ihre Produkte dem niederländischen und internationalen Käufer anbieten können. Im Moment nutzen rund 500 Gärtner diese Möglichkeit und etwas mehr als 900 Kunden kaufen regelmäßig bei uns ein. Bei uns gibt es die Pflanzen nicht nur im Webshop, sie können auch vor Ort angeschaut werden. Gerade zu unseren regelmäßigen Ordermessen nutzen das viele, auch internationale Besucher. Besonders stolz sind wir darauf, dass man bei uns bekommt, was man sieht. Und, dass es uns jetzt seit 25 Jahren gibt und wir weiter wachsen, spricht ja auch für sich.

OM: Sind eure Kunden ausschließlich Fachgeschäfte oder kann jeder bei euch kaufen? 

HC: Es geht klar um den Fachhandel, also Gartencenter und Gärtnereien – je nach Land ist der Übergang zum Baumarkt fließend, wir prüfen das aber so gut es geht. Wir haben vor allem europäische Kunden, unsere Außendienstler können weiter entfernte Länder nicht besuchen. Deswegen ist die Kombination aus Online-Vermarktung und Mustermessen sehr wichtig. Wir zeigen im Webshop immer die Original-Bilder der Pflanzen – ein enormer Aufwand, den unsere geringe Reklamationsquote aber rechtfertigt.

OM: Obwohl sich die Umsätze gerade durch Corona mehr übers Jahr verteilen, bleibt unser Handel ein Saisongeschäft – wie schafft ihr das? Sowohl von der Manpower als auch der Verfügbarkeit der Produkte?

HC: Wir haben 30 Mitarbeiter im Dienst, gerade in der Saison kommt noch ein Vielfaches an Aushilfsmitarbeitern dazu. Dies garantiert uns die Flexibilität, auf Wetter und Nachfrage reagieren zu können. Die Verfügbarkeit ist natürlich auch bei uns ein Problem. Gerade durch Corona ist die Nachfrage nach grünen Produkten enorm angestiegen – und ein Obstbaum oder eine Rose ist halt nicht so schnell verkaufsfertig wie eine Geranie oder Zimmerpflanze. Durch die Entwicklungen der letzten Jahre wird unsere Plattform aber fleißig genutzt, und gerade auch wenn Aktionen für die Großfläche durch sind – sind ganze Partien (ein Gärtner produziert immer Reserve, wenn er eine Aktion hat) auf einmal im Webshop erhältlich.

OM: Man hört immer wieder, gerade bei Hausmessen, dass bereits früh um 7 Uhr ein Großteil des Angebotes ausverkauft ist. Ist denn das komplette Angebot überhaupt vor Ort?

HC: Das Problem ist bekannt – aber es ist echt so, dass um 7 Uhr alles da ist – zumindest mit zehn Lagen. Aber gerade bei den gesuchten Partien geht’s halt oft auch schnell. Wir versuchen alles immer transparent zu machen.

OM: Nachhaltigkeit wird Konsumenten immer wichtiger. Auch die grüne Branche hat dies nun erkannt. Wie unterstützt ihr eure Kunden dabei?

HC: Wir empfehlen all unseren Gärtnern, das Zertifikat “MPS-ABC” zu besitzen, das sind aktuell über 70 % – im internationalen Vergleich eine sehr gute Zahl. Auch wir versuchen hier seit Jahren kleine Schritte zu gehen – sei es durch Sonnenpanele, den Wasserverbrauch oder elektrisch betriebene Autos. Es sind oft die kleinen Dinge, mit denen man sich als Unternehmen positionieren kann.

OM: Boskoop ist international bekannt für die Messe Plantarium, ihr habt euch nun mit den Veranstaltern zusammengeschlossen.

HC: Nachdem jahrelang eine Art Konkurrenzsituation vorherrschte und wir uns nur bei den Veranstaltungsdaten abgestimmt haben, planen wir im August die erste gemeinsame Veranstaltung für den europäischen Baumschulsektor. 2023 soll diese sogar zweimal, im Februar und August stattfinden. So können nicht nur Synergien gebündelt werden, sondern es entsteht ein gemeinsames Engagement für die erfolgreiche Zukunft.

OM: Ein schönes Schlusswort – vielen Dank und viel Erfolg!


Oliver A. Mathys begleitet „DEGA GRÜNER MARKT“ seit 2007 als Kolumnist. Der Gärtner und Floristmeister war im Export in den Niederlanden tätig und ist als Betriebsconsultant europaweit unterwegs. Er befragt an dieser Stelle Kollegen zu Situation und Zukunft der Branche.

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