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MATHYS FRAGT | Alexander Kientzler

Ein typischer Familienbetrieb

Alexander Kientzler führt in 4. Generation mit seinem Cousin Andreas Kientzler als Mitinhaber das Familienunternehmen. Den Hauptanteil des Sortimentes machen Beetund Balkonpflanzen sowie Stauden aus.

Infos: www.kientzler.eu

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Alexander Kientzler (r.), führt in 
4. Generation mit seinem Cousin 
Andreas Kientzler als Mitinhaber das 
Familienunternehmen. Den Hauptanteil des Sortimentes machen Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden aus.
Alexander Kientzler (r.), führt in 4. Generation mit seinem Cousin Andreas Kientzler als Mitinhaber das Familienunternehmen. Den Hauptanteil des Sortimentes machen Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden aus. Oliver A. Mathys
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Ihr Unternehmen, Ihre Produkte sind sicher jedem Leser bekannt. Was würden Sie sagen, macht Sie aus? Wo sind die Stärken Ihres Unternehmens?

Alexander Kientzler: Hmmm – wir sind ein mittelständischer Familienbetrieb mit einer flachen Hierarchie und schnellen Entscheidungsprozessen. Uns ist wichtig, dass wir alle unserer Kunden bedienen können, die kleineren wie die ganz großen – sowohl in Bezug auf das Sortiment, als auch auf die Mengen. Diese Philosophie pflegen wir.

Der Markt und die Bedürfnisse der Konsumenten verändern sich in den letzten Jahren immer schneller. Wie gehen Sie darauf ein – wer entscheidet was angeboten wird? Wird das zwischen Ihnen und Ihrem Cousin bei einem Bier auf der Terrasse beschlossen?

AK: Nein, keinesfalls. Das sind in der heutigen Zeit klar strukturierte Prozesse. Hierbei werden die Marktsituation und die damit verbundenen Konsumentenströmungen beobachtet. Zudem erhalten wir natürlich von unseren Kunden und den Endverkaufsbetrieben Feedback, das mit in diese Entscheidungen einbezogen wird. Trends wie insektenfreundliche oder auch hitzeverträgliche Pflanzen kommen so ins Blickfeld und werden aufgenommen. Darüber hinaus werden auch von Seiten der Politik Forderungen an unsere Produkte gestellt – dies vor allem in Bezug auf Stauchungsmittel und andere Pflegemaßnahmen. Aber ein Thema was sicher auf uns alle zukommt, ist die Verwendung von torffreier Erde – hier laufen seit geraumer Zeit Tests mit verschiedenen Produktgruppen um eine optimale Selektion zu fördern.

Insektenfreundlich und hitzeverträglich sind zwei aktuelle Stichworte – aber wie ich aus Erfahrung weiß, entstehen Neuheiten ja nicht innerhalb eines Kalenderjahres.

AK: Keinesfalls, aber unser Sortiment ist breit und viele Produkte sind vielleicht schon 4–5 Jahre im Sortiment, bevor sie plötzlich ins Scheinwerferlicht rücken. Zudem entsteht ein Trend ja auch nicht innerhalb einiger Monate, sondern breitet sich langsam aus. Wenn auch durch die Pandemie viele Tendenzen beschleunigt wurden. Ich denke, dass uns gerade Hitze und Wasserverbrauch die kommenden Jahre noch beschäftigen werden, hier gilt es, sich rechtzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und entsprechende Schlussfolgerungen im Sortiment zu ziehen.

Kientzler ist mir immer noch im Kopf durch die Herbstzauberkampagne – wie lange ist es her, 25 Jahre? Es war eine der ersten Sortimentspräsentationen mit klarem Storytelling im Markt, oder?

AK: Ja, stimmt – das Herbstzaubersortiment wurde 1994 vorgestellt. Und seit damals ist es eine stark gefragte Marke, die sich stets weiterentwickelt. Aber es war keinesfalls reines Storytelling. Laut meinem Vater waren damals Begleitpflanzen für Chrysanthemen gesucht, diese machten den größten Umsatzanteil aus. All die Produkte weisen für den Konsumenten einen klaren Mehrwert auf – halten lange und machen es dem Kunden leichter – er bekommt ein Komplettpaket – also Conveniencefood.

Im Moment wird eine Verschiebung der Marktanteile zum LEH hin beobachtet. Die zunehmende Nachfrage an Produkten führt zu Verknappung. Kann man kommendes Jahr nur noch bei Edeka & Co. Balkonpflanzen in großer Auswahl finden?

AK: Für mich zeichnet sich hier im Moment noch kein Problem ab, sicher gab es die beiden letzten Jahre Verschiebungen – ich denke jedoch, dass sich dies normalisieren wird. Und etwas Spielraum besteht ja bei den einjährigen Zierpflanzen und Stauden immer – im Gegensatz zu manchen Gehölzen, wo der zeitliche Vorlauf bedeutend länger sein kann.

Zu guter Letzt bin ich neugierig: Was ist Ihre Lieblingspflanze?

AK: Das ändert sich beinahe jährlich. Im Moment hängt mein Herz an den Heliopsis – die Menge der Blüten, ihre Leuchtkraft, der lange Blütenzeitraum, sie ist zudem winterhart und insektenfreundlich – würde ich mir kaufen.

Oliver A. Mathys begleitet „DEGA GRÜNER MARKT“ seit 2007 als Kolumnist. Der Gärtner und Floristmeister war im Export in den Niederlanden tätig und ist als Betriebsconsultant europaweit unterwegs. Er befragt an dieser Stelle Kollegen zur Situation und Zukunft der Branche.

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