Logo DEGA GRÜNER MARKT

Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
MATHYS FRAGT... MICHAEL LÖSCHAU

Corona hatte auch positive Aspekte

Michael Löschau ist Floristmeister und Inhaber des Gartencenters Oldenburger Wohngarten und des Fachgeschäfts Löschau Raumbegrünung und Ambiente in der Oldenburger Innenstadt. Infos unter www.oldenburger-wohngarten.de und www.loeschau.com.
 

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Oliver A. Mathys
Artikel teilen:

Oliver Mathys: Du betreibst ein exklusives, auf Floristik, Dekoration und Innenraumbegrünung ausgerichtetes Fachgeschäft in der Oldenburger Innenstadt. Vor gut einem Jahr hast du hier im Gewerbegebiet den Oldenburger Wohngarten eröffnet, eine Art urbanes Gartencenter - doch nochmal ein ganz anderer Sport. Warum dieser Schritt?

Michael Löschau: Immer dieses Klein-Klein und um jede Veränderung muss man kämpfen. In der Innenstadt war eine Weiterentwicklung schlicht nicht realisierbar. Und als dann 2017 hier im Gewerbegebiet ein kleiner Baumarkt frei wurde, musste ich diese Chance nutzen und ein Gartencenter eröffnen. Da das aber, wie du richtig sagst, etwas anderes ist, suchte ich den Anschluss zu einer Systemgruppe – und da spielte mir das Glück in die Karten. Ich hatte verschiedene Konzepte geprüft und stand kurz vor der Entscheidung, als mein Telefon läutete und die Sagaflor dran war. Das „grün erleben“-Konzept war im Raum Oldenburg frei geworden. Wir sind uns schnell einig geworden und gut ein Jahr später haben wir die Eröffnung gefeiert.

OM: Ihr habt in Bezug auf Sortiment und Präsentation bewusst einen eigenen Weg gewählt – was macht euch aus?

ML: Wir kommen natürlich von dem Blumen-Lifestyle-Laden mit Stärken in der Raumbegrünung. Ziel war es, gerade im Einkauf Synergien zu nutzen, wovon beide Unternehmen profitieren können. All das haben wir hier einfließen lassen. Sicher ist unser Sortiment nicht komplett, aber das ist vor allem dem Platz geschuldet. Und gerade Deko, Gefäße und Zimmerpflanzen sind neben Balkon und Terrasse klare Schwerpunkte. Die Kunden pendeln gerne von einem zum anderen – und genießen die kleinen Unterschiede. Sind im Stadtladen alle Beratungen immer auf den Kunden abgestimmt – steht hier im Gartencenter der Selbstbedienungscharakter im Vordergrund.

OM: Und jetzt, im zweiten Jahr, kam Corona – wie habt ihr die letzten Monate erlebt?

ML: Es klingt vielleicht komisch, aber jetzt, mit dem Blick zurück, gab es durchaus einige sehr positive Aspekte. Klar, als das Telefonat kam, dass wir am kommenden Tag schließen müssen, war das schon krass und natürlich haben wir da auch mit Existenzängsten unsere Betten aufgesucht. Aber dann kam im Gartencenter die Phase, wo wir schlichtweg überrannt wurden. Das konnten wir gemeinsam meistern – und das ist ein positiver Aspekt. Es entstand ein richtiges Team, auch über die beiden Unternehmen hinweg, wir verschmolzen regelrecht und konnten uns weiterentwickeln. Das Gartencenter, welches am Anfang mitgetragen wurde, konnte sich in diesem Frühling revanchieren. Gemeinsam schaffen wir alles – das ist uns inzwischen allen klar geworden. Und es entstand eine sehr tiefe Bindung zu unseren Kunden. Wenn ich auf meine Zahlen und Resultate schaue, darf ich nicht jammern. Bei Geschäftskunden und der Raumbegrünung gab es jedoch sehr starke Einbrüche, die sich nicht so schnell wieder ausgleichen lassen. Und jetzt steht die Planung der zweiten Jahreshälfte an, die mit Weihnachts- und Adventsausstellung sowie verschiedenen Events diverse Unsicherheitsfaktoren beinhalten. Wir planen bereits auf Hochtouren, aber es ist schwer einzuschätzen.

OM: Mit dem Blick zurück – was würdest du anders machen?

ML: Eigentlich nichts – es hat auch keinen Sinn über kleine Details zu lange nach zu denken. Der Markt wird auf jeden Fall noch kundenfreundlicher und in allen Abläufen und Sortimenten weiter optimiert. Durch den beschränkten Platz werden wir Frühbezüge und normale Wareneingänge anders und noch genauer planen, da der begrenzte Raum immer eine Herausforderung darstellt. Bei der Pflanze haben wir uns eine gute Lieferkette mit zuverlässigen Lieferanten aufgebaut und können täglich frische Ware bekommen, die wir in großen Mengen benötigen. Den schnellen Wechsel und die Frische nimmt der Kunde absolut positiv auf.

OM: Und mit Blick nach vorn – welche Pläne hast du?

ML: (grinst) Du kennst mich. Ich habe Blut geleckt und wir haben im Team Spaß an den Herausforderungen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werden wir sicher ein Gartencenter dazu bauen – und das darf diesmal auch ruhig etwas größer sein! OM: Danke Dir, für das sehr offene Gespräch!

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren