Kundenwünsche kennen und erfüllen
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Oliver Mathys: VDE plant ist ein bekannter Player im Zimmerpflanzenmarkt – vor allem die Clusia rosea Princess dürften die meisten unserer Leser schon mal in Händen gehabt haben – wer steckt hinter VDE plant?
Karin van der Eijk: Wir sind ein typischer Familienbetrieb, der in der dritten Generation und seit über 70 Jahren besteht. Mein Opa war der Gründer, ich bin seit 1991 im Betrieb und leite ihn zusammen mit meinem Bruder Edwin und unserem Geschäftspartner Hein Visser. Wir sind auf grüne Zimmerpflanzen spezialisiert und produzieren auf einer Fläche von 9 ha rund 5 Mio. Pflanzen jährlich. Der eine oder andere dürfte unsere Marke „Intenz Home“ kennen, oder unsere Kaffeepflanzen im typischen Bohnenoptik-Keramikgefäß.
OM: Ihr seid dafür bekannt, dass Ihr Euer Sortiment ständig verändert und neue Konzepte entwickelt, wie aktuell die Hydroponie, die Pflanzen auf Wasser. Woher kommen die Ideen?
KvdE: Angefangen hat es tatsächlich mit der Kaffeepflanze, die als Konzept verkauft wurde und ein riesiger Erfolg war. Natürlich will man als Produzent immer neue Produkte haben, die bei den Kunden gefragt sind. Das ist bei Pflanzen aber gar nicht so einfach, weil man ja ein paar Jahre Vorlauf benötigt, bis man ausreichend Stecklinge hat. Die in den sozialen Netzwerken so gehypte Pfannkuchenpflanze ist da das beste Beispiel. Hier lag die Nachfrage deutlich über der Menge, die an Stecklingen zu bekommen war. Dadurch war es aber möglich, einen höheren Preis beim Konsumenten zu erzielen, was ja im Interesse aller ist. Die Veränderung vom reinen Pflanzenproduzent zum Produktentwickler begann 2013 – mitten in der Immobilienkrise, als der Markt der grünen Zimmerpflanzen total einbrach. Da war es für uns überlebensnotwendig, neue Absatzkanäle und Verkaufsstrategien zu entwickeln. Und was mit Kaffeepflanze und Becher begonnen und funktioniert hatte, motivierte uns zu vielen neuen Ideen. Bei der Clusia rosea Princess sind wir die Einzigen, die sie vertreiben dürfen. Und da sich die Pflanze für die Hydroponie eignete und auch von der Optik einer Mangrove ähnelt, liefen erste Test mit Pflänzchen auf Wasser in Gläsern. So begann es.
OM: Von diesen ersten Tests bis zum verkaufsfertigen Konzept ist es doch sicher ein langer Weg?
KvdE: Vor allem ein aufwendiger. Uns ist es wichtig Produkte zu entwickeln, die zu den Bedürfnissen unserer Kunden und die der Verbraucher passen. Deshalb holen wir uns ständig Feedback, präsentieren die Ideen und nutzen die Rückmeldungen für die Weiterentwicklung.
OM: Aber die Produkte haben ja auch ihren Preis – wie geht Ihr mit solchen Aussagen um?
KvdE: Letztlich entscheidet der Konsument und für ihn spielen neben dem Preis vor allem Pflegeaufwand, Optik, Qualität und Haltbarkeit eine Rolle. Im Handel wird dem Kunden häufig nicht die Chance gegeben, das Produkt zu testen. Zudem ist die Präsentation oft nicht stimmig. Wir achten darauf, auch genügend kleine, preiswertere Produkte im Sortiment zu haben. Viele Konsumenten wollen erst mal testen, bevor sie sich an teurere Produkte heranwagen.
OM: In Europa und ganz besonders in Deutschland ist das Thema Nachhaltigkeit endgültig angekommen. Welche Rolle spielt das bei Euch?
KvdE: Leider entwickelt sich das Thema an verschiedenen Stellen aus Unwissenheit in die völlig falsche Richtung. Die gerade so angesagten ‚Öko-Töpfe’ sind bei näherer Betrachtung gar nicht so öko, weil der Wasserverbrauch bei der Fertigung sehr hoch ist. Wir setzen im Moment eher auf Rückholung und Wiederverwendung der Gebinde. Unsere Produktionstöpfe werden zudem schon seit rund 20 Jahren aus recycelten Hausabfällen gefertigt, das haben wir in den vergangenen Jahren allerdings zu wenig kommuniziert. Letztlich ist es wichtig, dass die Pflanzen in guter Qualität beim Konsumenten ankommen und er lange Freude an ihnen hat. Diese qualitativen Ansprüche dürfen wir nicht außer Acht lassen, aller Umweltliebe zum Trotz.
OM: Was dürfen wir demnächst von Euch erwarten?
KvdE: Wer weiß das schon – das einzige wovon ich überzeugt bin, ist, dass wir die Zukunft in der eigenen Hand haben. Wir werden weiterhin so viel wie möglich mit Kunden und Konsumenten in Kontakt stehen, um ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen.
OM: Danke für das offene Gespräch!
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