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TJARDS WENDEBOURG

Germanys next Gartenberater

Während wir uns die Fingernägel abkauen bei der geistigen Auseinandersetzung damit, wie wir in Zeiten des digitalen Handelns unser stationäres Geschäft attraktiv halten, denken sich auch in den Zentralen der Handelskonzerne Menschen die Köpfe heiß. Zwar ist das persönliche ökonomische Überleben eines gärtnerischen Mittelständlers eine andere Triebfeder als die eines Mitarbeiters von Hornbach, Bauhaus oder Obi. Die Gegner sind aber dieselben. Sie hören auf Namen wie Amazon oder Ebay.
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Volker Michael
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Deshalb lohnt sich auch einmal hinzuschauen, was bei den großen Feindbildern von einst, den Handelsriesen der Old-Economy, gerade passiert. Denn wie es scheint, kommen sie bei ihren Überlegungen, wie man im Kampf gegen die mächtigen Gegner aus Übersee bestehen kann, zu ähnlichen Erkenntnissen wie wir hier in der Redaktion: Fokussiere Dich auf Leistungen, die sich schwer digitalisieren lassen, fokussiere Dich auf den Menschen.

Wer zum Beispiel in letzter Zeit mal bei einem Obi vorbeigeschaut hat, dem ist vielleicht der „Gartenplaner“ aufgefallen. Das ist eine Station im Markt, an der Baustoffe präsentiert werden und ein Mensch an einem Terminal sitzt. Hinter dem „Gartenplaner“ steckt „obi next“; die Kreativabteilung des bergischen Baumarktriesen in Köln. Ausgehend vom Testmarkt Österreich stricken die Rheinländer an einem System, wie man Produkte, Beratung und Dienstleistung so miteinander verknüpfen kann, dass man nicht nur unentbehrlich wird, sondern dabei auch noch den Umsatz steigert. Denn wenn jemand über die Beratung erkennt, dass im eigenen Garten viel mehr möglich wäre, als er vor seinem Besuch im Baumarkt erwartet hatte, ist es nachvollziehbar, dass er am Ende mehr kauft als anfangs beabsichtigt.

Dazu hat Obi nicht nur eine aufwändige Software programmiert, die alle Produkte in 3D-Ansicht in einem Kontext von Gestaltung darstellen kann. Der Konzern war auch noch so klug, ein Netzwerk aus „Machbar Machern“ aufzubauen, also Handwerkern, die die vom „Gartenplaner“ (Berater, Software und Station tragen denselben Namen) entwickelten Entwürfe in die Tat umsetzen.

Wer jetzt aus Angst vor neuer Konkurrenz wieder schreiend herausläuft, sollte sich wieder hinsetzen und darüber nachdenken, wie gut die Idee im Prinzip ist. „Im Prinzip“ deshalb, weil die Person im Markt der entscheidende Faktor dafür ist, ob es die Menschen tatsächlich über die Hürde schaffen, dass ein Garten mehr ist als Rasen, Baum, Hecke. Sollte ein mittelständischer Gärtner mit seiner Kompetenz und seiner Fähigkeit zu begeistern das nicht auch hinbekommen; vielleicht sogar besser?

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