MATHYS FRAGT... PIA OSTMANN
Pia Marleen Ostmann ist die Tochter von Rainer Ostmann, Inhaber der Unternehmensgruppe Ostmann (www.blumen-ostmann.de). Dazu gehört eine Endverkaufsgärtnerei in Visbek und vier Ostmann Grün erleben Fachmärkte in Wildeshausen, Vechta, Stuhr-Varrel und in Bad Zwischenahn.
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Oliver Mathys: Pia, zuallererst sei mir die Frage erlaubt, wie alt bist du und was machst du zurzeit?
Pia Ostmann: Ich bin 16, gehe natürlich zur Schule und konzentriere mich dabei auf Sprachen, Gesellschaft und Wirtschaft.
OM: Du hast mich angesprochen, weil du Gartencenter-Kontaktadressen in Kanada suchst. Du möchtest dort gerne ein Praktikum machen. Wie kamst du auf diese Idee?
PO: Ich war mit Papa schon viel unterwegs, auf seinen Einkaufstouren in Italien und Holland beispielsweise und letztes Jahr auch beim Internationalen Gartencenterkongress in der Schweiz dabei. Die vielfältigen Eindrücke haben meine Neugierde geweckt, in den verschiedenen Ländern gibt es doch so große Unterschiede.
OM: Was meinst du damit?
PO: In Italien beispielsweise hat man das Gefühl, dass man in einer total anderen Zeit gelandet ist. Dort ist der menschliche Kontakt so wichtig. Beim Mittagessen und vor allem dann am Abend wird all das, was man am Tag erlebt hat, in Ruhe besprochen, das ist schön. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass man so viel lernt, wenn man sich auf die Leute einlässt. Wir waren dann noch bei einem Hersteller von Tontöpfen und ich hätte nie gedacht, dass da noch so viel Handarbeit dazugehört. Auch wenn man sieht, wie viel Material in so eine Form gepresst wird - beeindruckend. Das muss man dann nur noch dem Konsumenten rüberbringen, wenn man wieder zu Hause ist. Oder auch in der Schweiz - wie dort mit den Kunden umgegangen wird. Klar, alles ist relativ teuer, aber es wird auch Mehrwert an die Kunden weitergegeben. All diese Erfahrungen wecken meine Lust, andere Länder und Menschen kennenzulernen.
OM: Und wie kamst du auf Kanada?
PO: Ich wollte gern mein erlerntes Englisch einmal einsetzen, um zu sehen, wo ich damit stehe. Wir sind in Kontakt mit einem Gartencenter in Irland – aber etwas weiter weg dürfte es schon sein. Kanada stelle ich mir als Land sehr reizvoll vor und als ich dann Bilder vom Internationalen Gartencenterkongress gesehen habe, wusste ich, dass dies mein Traumziel ist.
OM: Willst du all diese Erfahrungen sammeln, um mal die Firmenleitung bei Ostmann zu übernehmen?
PO: Das würde mich schon reizen, auch wenn es sicher noch zu früh ist, um darüber zu spekulieren. Sowohl bei mir, als auch bei meinen beiden Brüdern ist es noch total offen, was wir mal machen werden.
OM: Wie könnte dein Weg aussehen?
PO: Nach dem Abitur werde ich studieren – Betriebswirtschaft scheint vorgegeben, gleichzeitig arbeite ich aber auch gern mit Menschen. Das würde ich gern kombinieren. Aber da sprechen wir über 2025 und das ist noch weit weg. Mir sind neben dem theoretischen Fachwissen auch die praktischen Erfahrungen wichtig. Ich helfe ja schon jetzt ab und zu mal einen Tag im Betrieb, das macht Spaß, auch wenn es sicher nicht der Realität entspricht. Das ist auch einer der Gründe, warum ich ein Praktikum im Ausland machen möchte – in einem anderen Betrieb bin ich nicht die Tochter des Chefs, sondern einfach nur Pia.
OM: Ihr als Familie scheint sehr unkompliziert mit dem Thema Zukunft und Nachfolge umzugehen. Gibt es gar keinen Druck vonseiten deiner Eltern?
PO: (schüttelt vehement den Kopf) Nein absolut nicht – und das glaubt mir meist keiner! Aber meine Eltern gehen damit echt ganz relaxt um. Klar wird auch zu Hause viel über den Betrieb gesprochen, schließlich sind beide mit den fünf Gartencentern fulltime engagiert. Aber sie geben uns immer zu verstehen, dass wir Geschwister dürfen – aber keinesfalls müssen. Druck wäre da meiner Meinung nach auch der falsche Weg. Man muss ja Lust auf die Aufgabe haben. Ich finde es toll zu sehen, wie viel Spaß Papa an dem Ganzen hat – auch wenn er manchmal ganz schön müde und kaputt nach Hause kommt.
OM: Vielen Dank für das Gespräch! Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt mit deinem Auslandsaufenthalt! Vielleicht kannst du dann über das Erlebte berichten?
PO: Danke! Darüber werde ich auf jeden Fall nachdenken.
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