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SCHLUSS MIT DER BEZIEHUNGSKISTE

Es hat sich ausgeliebt zwischen Gartenliebe.de und der Rewe. Knapp zwei Jahre nach dem Start drehen die Kölner dem gemeinsam mit der Nachwuchsfirma Crossventures gegründeten Online-Gartencenter den Saft ab. Die alte Tante Rewe, weiß Gott kein Vorreiter der Digitalisierung, wendet sich in Sachen "Pflanze & More" wieder ihren Läden zu. Das ist schon deshalb einigermaßen verwunderlich, weil die Rheinländer eigentlich in den Verkauf über Smartphone, Pad und Rechner investieren wollten. Der Handelsriese hat geplant, 2 Mrd. Euro in das LEHOnline- Geschäft zu stecken, für Technik, Layout und Mitarbeiterentwicklung. Schließlich hat Amazon dem Handel mit dem Fresh-Angebot den Kampf angesagt. Weshalb die Rewe also am einen Ende der Geschäftsführungsetage die Zukunft im Internet sieht, während sie sich am anderen Ende wieder zurückzieht, mag vorerst ihr Geheimnis bleiben.
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Tjards Wendebourg
Tjards WendebourgVolker Michael
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Wir, die wir das nötige Spielgeld für dergleichen Experimente nicht haben, können mindestens bis zur Lüftung des Geheimnisses immerhin die Erkenntnis mitnehmen, dass sich auch die ganz Großen schwer tun, schlüssige Strategien für das Digitale zu entwickeln. Gartenliebe klingt zwar wie eine Partnerbörse für suchende Gartenseelen. Am Ende könnte sich aber erwiesen haben, dass die im Namen suggerierte Emotion bei Gartenprodukten weniger Bezahlbereitschaft freisetzt, wie diese bei einsamen Online-Usern zu beobachten ist. Sprich: Ein Herz auf der Seite und die Liebe im Namen führt noch nicht automatisch zu Impulskäufen. Und wem sonntags einfällt, dass er einen Spaten braucht, sucht ihn sicherlich nicht unter Gartenliebe.de, sondern wahrscheinlich bei einem dieser Anbieter, die das Heimwerken zum Abenteuer veredeln.
Es muss nicht jeder ins Netz gehen; zumindest nicht mit einem eigenen Shop. Das ist für die kleineren immerhin beruhigend. Für das Gartencenter um die Ecke werden Investitionen in die Kompetenz, die Authentizität des Personals, die Sogwirkung des Angebots und die Anziehungskraft auf Kunden in naher Zukunft weiter die wichtigsten Aufgaben sein - und das ist Herausforderung genug. Kein Mensch kann Ihnen sagen, wie sich die Welt des Handels im Laufe der nächsten zehn Jahre verändert. Mehr Rechenleistung ermöglicht ständig neue Erfindungen und verändert auch ziemlich schnell die Gewohnheiten der Menschen. Das hat uns das Smartphone gelehrt.
Tief in seinem Inneren bleibt der Mensch aber allen Weit bleibt der Mensch aber allen Weiterentwicklungen zum Trotz ein archaisches Wesen, das Gartensehnsucht und Gartenliebe lieber mit den Händen, der Nase und dem Mund befriedigt, als dafür im Browserfeld ein „de“ anzufügen. Und deshalb ist grundsätzlich ein ganz haptisches Gartencenter auch in zehn Jahren noch der bessere Verkaufskanal. Davon bin ich überzeugt.
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