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Die Investitionen ins private Heim steigen. Möbel boomen. Und auch bei den Gartenmöbeln wächst der Umsatz. Ist ja auch kein Wunder, denn der Kauf von Outdoormöbeln ist nur an die Existenz von Terrasse und Balkon gebunden, wird also von der sinkenden durchschnittlichen Grundstücksgröße kaum beeinflusst. Merkwürdig, dass vom Boom im durchschnittlichen Gartencenter herzlich wenig ankommt. Denn eigentlich sollte es sich ja langsam rumgesprochen haben, dass man nicht für einen Kräutertopf in den Glaspalast am Stadtrand fährt.
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Tjards Wendebourg
Tjards WendebourgVolker Michael
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"Wir haben die Fläche nicht", ist das Standardargument, gefolgt von dem Verweis auf die hohen Investitionskosten, die die Möbelpräsentation nach sich zieht. Beides ist irgendwie richtig, umschreibt aber nur vage des Pudels Kern. Denn wie so oft scheint mir hinter der Behauptung "Geht nicht!" mehr zu stecken. Das ist so, wie wenn der Gärtner sagt "Der Kunde will das nicht!" in Wirklichkeit gemeint ist: "Ich habe keinen Bock drauf." Weil Veränderungen Arbeit und Risiko bedeuten, landen viele Visionen in der Box "Könnte man auch mal machen".
Wenn wir aber über den Kunden etwas wissen, dann ist es, dass er über immer mehr Scheinwissen, aber immer weniger Zusammenhang und Zeit verfügt und, dass er die Dinge deshalb "convenient" haben will, praktisch und aufwandsfrei. Schon lange predigen Berater deshalb, Produkte zu Wohn- und Warenwelten zusammenzustellen, damit der Kunde sowohl die Wirkung der Einzelprodukte nachvollziehen, aber auch ganze Produktkompositionen kaufen kann. Letztlich schütten die Leute ja den Kies und Schotter nicht in den Garten, weil sie es schön finden, sondern weil sie denken: "Das muss so"; quasi, als vom Nachbarn geklaute Bauanleitung.
Wenn man aber weiß, dass das Abstraktionsvermögen gegennull tendiert, wird es Zeit zu reagieren. Denn ein Kunde, der nichtmehr weiß, wie er die Produkte in Zusammenhang stellen soll,ist schlichtweg kein Kunde, sondern nur noch ein potenziellerKunde. Und deshalb wird es auch Zeit, den Abverkauf von derPalette zu reduzieren und den Kunden dazu einzuladen, zu erleben,wie es sein kann, auf Balkon oder Terrasse zu wohnen.Wertschöpfung kann in unserem Fall nicht über Masse kommen.Sie muss über Emotion, Qualität und Kompetenz erzielt werden.Das ist unser Schicksal, aber auch unsere Chance.

Schluss damit also, den Laden mit schönen Produkten vollzustopfen.Wir brauchen Raum, damit hochwertige Produkte ihreWirkung entfalten können, und Systeme, die garantieren, dassder Abverkauf der Wohnwelten auch zuverlässig funktioniert.Dann sollten auch Gartenmöbel gehen. Fangen Sie doch mal anzu experimentieren; muss ja nicht gleich die ganze Fläche sein,die umgestaltet wird.

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