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DIE MESSEWELT IM UMRBUCH – KONFLIKTE UND CHANCEN

In der Messewelt der grünen Branche tut sich zurzeit einiges. Die Messeorganisatoren reagieren auf ein wandelndes Verbraucherverhalten und bieten neue Konzepte an. Oliver Mathys hat sich bei Kollegen umgehört und gefragt, wie sie die Situation einschätzen, wo sie mögliche Chancen sehen und was sie eher kritisch betrachten.
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Züchter und Endverkauf müssen zusammenrücken
Der Markt verändert sich die letzten Jahre auffallend. Und es ist sicher wichtig, dass man sich als Unternehmen darauf einstellt. Sind für uns als Züchter sowohl die IPM als auch die Flower Trials wichtig, um Kontakte zu unseren Kunden zu knüpfen und um unsere Neuheiten und Konzepte zu präsentieren, so sehen wir doch, dass wir gerade auf Messen wie der spoga+gafa in Kontakt mit ganz anderen Zielgruppen des Absatzkanals kommen. Es ist sicher sehr richtig, dass wir alle enger zusammenrücken müssen – der Austausch zwischen Züchtern und Endverkauf wird wichtiger, um konsumentenorientierten Handel zu präsentieren.
Richard Petri Selecta One Marketingdirektor

Bedürfnis nach Grün bringt Konflikte mit sich
Ja es stimmt sicher – der Markt verändert sich und damit auch die Messelandschaft. Selbst finde ich dies aber äußerst spannend. Es gilt auch für die Messeorganisationen die Balance zu finden zwischen reiner Produktpräsentation und der marketingunterstützten Inspiration. Generell freut es mich, wenn ich sehe, wie Pflanzen im Leben der Konsumenten wieder wichtiger werden. Generell sind Gartentrends wieder en vogue – und werden außerhalb unserer Branche vermehrt aufgegriffen. Dabei tauchen natürlich Konflikte zwischen dem reinem Bedürfnis eines Produkts und dem Potenzial auf, welches sich bieten kann. Ich begrüße auch, dass sich Industrie und lebendes Grün enger verbinden und so gemeinsam den Kunden darstellen. Dies kann auf einer Plattform, die eine Messe bietet, perfekt inszeniert werden. Nun liegt es an uns allen, davon auch Gebrauch zu machen und umzusetzen.
Johannes Welsch IVG Industrieverband Garten e. V. Geschäftsführer

Es herrscht im Moment zu viel Unruhe
Also mir herrscht im Moment zu viel Unruhe in der Messelandschaft. Es bestehen viel zu viele Messen, man kann praktisch das ganze Jahr nur noch unterwegs sein. Selbst wünsche ich mir, dass man zurück zu einfachen Ständen mit reiner Warenpräsentation käme – sodass die Produkte wieder zentral stehen, ohne zu viel Marketingmaßnahmen drum herum. Das Ganze kann dann ergänzt werden durch separate Inspirations- und Kreativmessen, wo ein Team, nicht nur bestehend aus reinen Einkäufern, Ideen zu Trends und Cross-Selling sammeln kann. Dass sich dies aus geschäftlichen Prioritäten der einzelnen Anbieter nicht so leicht umsetzen lässt ist mir jedoch bewusst.
Wilhelm Ley Inhaber von Der Sängerhof – Gutes für Garten und Park

Produktpräsentation muss verbessert werden
Es gab immer schon die Diskussionen, wo der Mehrwert einer Messe liegt. Und da gibt es ja auch unterschiedliche Meinungen zwischen Besuchern, Ausstellern und Veranstaltern. Ich denke, dass es im Moment vor allem um den Austausch und Kommunikationsfluss geht. Es gibt in der Branche tolle Produkte, welche aber dem Konsumenten nicht immer auf die beste Art präsentiert werden. Ich suche selbst Inspirationen und Neuheiten. Dabei freut es mich, Kombinationen zwischen Pflanzen und Hartwaren zu sehen. Am liebsten auch kombiniert mit dem ein oder anderen branchenfremden Produkt. Daneben suche ich auf Messen Ruheflächen, wo man sich zusammensetzen und austauschen kann.
Peter Paul Kleinbussing Intratuin Director Zentrale

Das Ziel ist die Kombination von Produktgruppen
Die Herausforderung des Marktes besteht sicher im Moment vor allem darin, dass wir den Konsumenten Geschichten über unsere Produkte erzählen müssen. Tolle Konzepte und Produkte allein liefern noch keine Garantie für Erfolg. Auch bei den Messen ist deutlich zu sehen, dass dabei quer durch die Handelskette kommuniziert und informiert werden muss. Kombinationen quer durch die Produktgruppen sind dabei nicht nur gewünscht, sondern auch klares Ziel. Umso erfreulicher sind gerade neue Initiativen der Anbieter, um Hartwaren und Pflanzen wieder vermehrt an einem Messestandort darzubieten. So zum Beispiel die spoga+gafa in Köln oder die neue Floradecora. Toll auch, dass bei der IPM durch die Modifizierung noch mehr Dynamik in der Branche entsteht. Und wenn auch zu Beginn nicht immer gleich die richtigen Einkäufer vor Ort sind – das kommt sicher – steter Tropfen höhlt den Stein.
Peter Botz Geschäftsführer des VDG (Verband deutscher Garten- Center e. V.)

Weniger Messen und dafür ein größeres Angebot
Ich lebe in Kanada und China und es ist immer wieder sehr inspirierend, die Veränderungen in der europäischen Messelandschaft zu sehen. Ich denke, es ist gut, dass wieder versucht wird, mehr Nähe zwischen unseren Produkten und den Konsumenten zu erreichen. Wurde doch in den letzten Jahrzehnten oft nur in Masse produziert – ohne, dass dies den Bedürfnissen der Kunden entsprach. Gerade die Kombinationen zwischen Pflanzen und Hartware inspirieren mich selbst sehr stark, da man im Arbeitsalltag doch immer wieder eine Ausrede findet, warum man diese Kombination auf der Verkaufsfläche letztlich doch nicht gemeinsam darstellt. Ich glaube aber, dass es den Verkauf sehr stark fördern würde. Wahrscheinlich wäre es besser, zwei bis drei große Messen zu haben, wo alles angeboten wird. So kann man mit den zuständigen Einkäufern gemeinsam einfacher Gesamtsortimente festlegen. Dies wiederum hilft dem Eindruck, den ein Gartencenter nach außen widerspiegelt.
Larry Lee China Hort. Society und Inhaber diverser Gartencenter

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