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UM DIE KÖPFE WIRD ES GEHEN ... von Tjards Wendebourg

Wir können viel darüber philosophieren, über welche Kanäle man in Zukunft welche Waren absetzen kann und welche Taktiken die besten sein werden. Abgesehen davon, dass vieles davon Kaffeesatzleserei ist, droht eine Weisheit in Vergessenheit zu geraten: Menschen kaufen von Menschen - und gerne bei solchen, die sie kennen, schätzen und für kompetent erachten. Das ist doch immerhin beruhigend, dass in einer Zeit, in der sich alles verändert, auch mal etwas von Bestand ist.
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Tjards Wendebourg
Tjards WendebourgVolker Michael
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Dafür aber, dass die Erkenntnis alt ist, verursacht sie verdammt wenige Konsequenzen. Denn, wenn alle sich darin einig wären, dass es verbindliche, kompetente und gewinnende Menschen braucht, um auch in Zukunft Produkte an die Frau oder den Mann zu bringen, müsste es doch eine große Strategie geben, wo diese Menschen herkommen sollen. Doch, wo man auch hinhorcht: Es sind mehr Zufallsprodukte oder der Einsatz Einzelner, als eine Strategie. Die Branche verlässt sich auf die wenigen eigenen Köpfe, die Hoffnung auf Talente und viele mäßig bezahlte Einzelhandelsmitarbeiter. Eine Strategie sieht anders aus.
Dabei sollte sich bis in die hinterste Ladenecke herumgesprochen haben, dass die potenziell infrage kommenden Auszubildenden des Bevölkerungswachstums wegen von Natur aus weniger werden und der Wettbewerb um die kleiner werdende Ressource immer heftiger entbrennt. Wie viele von 1000 an einer praktischen Ausbildung interessierten jungen Leute dann von sich aus auf die Idee kommen, die Lehre ausgerechnet in einem Gartencenter aufzunehmen, steht in den Sternen. Aber ich fürchte, man muss kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass sie uns nicht gerade die Tür einrennen werden.
Dabei haben wir ja besondere Anforderungen: Wir wollen nicht nur gute Verkäufer, sondern gute Verkäufer mit herausragender Fachkompetenz sowie geringen Erwartungen an Aufstieg und Entlohnung; eine Kombi, die die Suche nicht gerade vereinfacht. Ohne gute Leute entfällt aber im Wettbewerb mit dem digitalen Handel und den Großversendern ein entscheidender Vorteil.
Statt uns also weiter mit der Frage zu beschäftigen, ob uns das Internet die Haare vom Kopf frisst, sollten wir uns vielmehr fragen, weshalb es das tut, wenn es das tut. Und, wenn es am Ende zu spät sein wird, aus der Antwort noch eine rettende Konsequenz abzuleiten, wird uns vielleicht einfallen, dass wir am falschen Ende zu viel gedacht, das wichtige Ende aber vernachlässigt haben. Damit uns das nicht passiert, sollten wir endlich den Fokus auf den Mensch richten. Und nicht nur den vor der Theke, sondern auch den dahinter. Der wird nämlich darüber entscheiden, ob Kunden bei uns kluge Lösungen für ihre Probleme erwarten oder lieber online shoppen. Talentscouting fängt in der Schule bei Ihnen um die Ecke an. Jetzt gleich.
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