Verbraucher wollen mehr Pflanzen
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Oliver Mathys: Warum noch eine Konsumentenmesse – fehlen der Kölnmesse die Fachbesucher und Aussteller?
AW: Taffer Einstieg (schmunzelt)! Sicherlich nicht. Der Tag des Gartens hat eine eigene Funktion, die ganz anders ist als die der spoga+gafa. Wir stellen ein Bedürfnis der Industrie fest, den Kontakt zum Konsumenten zu vertiefen. Der Tag des Gartens kann da helfen. Als mit dem IVG ein Partner und Initiator gefunden wurde, stand dieser Entwicklung nichts mehr im Wege. Ich glaube es bietet sich hier für den gesamten Sektor eine Chance, das Thema Garten in seiner Bandbreite bei den Endverbrauchern mit einer geeigneten Plattform zu zeigen.
OM: 2015 war der Kick off – ich fand, da war noch Luft nach oben. Wie war das Feedback der zahlenden Besucher?
AW: Wir haben im Allgemeinen von den Besuchern ein positives Feedback bekommen, wenn wir auch die gesetzten Besucherzahlen nicht ganz erreichten. Allerdings wissen wir, dass wir uns in manchen Bereichen entwickeln müssen. „Safe“ waren Themen, die von der Industrie bespielt wurden, wie BBQ oder Motorgeräte. Ausbaufähig sind der Bereich der Pflanzen sowie die Beratung. Auch wenn wir durch die Zusammenarbeit mit den Verbänden – hier ist der VDG zu nennen – die ersten richtigen Schritte unternommen haben, brauchen wir mehr Fachleute, die für eine Beratung zur Verfügung stehen. Dass der Verbraucher mehr lebende Pflanzen sehen will, ist uns bewusst. Diese Lücken wollen wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern schließen.
OM: Gerade Pflanzen wecken Emotionen. Warum waren nicht mehr Produzenten, Gartencenter oder Züchter vor Ort – sind die Preise zu hoch?
AW: Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Aussteller ihre Teilnahme nicht an einem einzelnen Faktor festmachen. Als Veranstalter müssen sie in der Lage sein, die Vorteile deutlich zu machen. Das ist im ersten Jahr immer schwer, wenn es nur Skizzen gibt. Nehmen wir beispielsweise die Mustergärten. In diesem Jahr ist in diesem Bereich die Nachfrage spürbar größer. Ich denke, unser Vorteil ist, dass wir keine Standpakete, sondern individuell zugeschnittene Lösungen präsentieren. Des Weiteren ist es für viele Ausstellergruppen ein Vorteil, ihre Produkte mit dem Konsumenten zu testen, um ein direktes Feedback zu bekommen.
OM: Ein Punkt, der mich etwas störte, war der leicht mühsame Weg mit Shuttlebus oder kleinem Zug.
AW: Diesen Punkt kritisieren Sie zu Recht. Um die Entfernung zwischen Halle und Rheinpark zu überbrücken, werden wir uns in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Passend wären Blumenrikschas oder Busse mit begrünten Dächern. Ob sich dies realisieren lässt, kann ich noch nicht sagen. Aber es wird gute Lösungen geben.
OM: Was war ihr persönliches Highlight?
AW: Mir gefiel der Wettbewerb mit den Schulen und dem Schulgartenprojekt besonders gut. Schlussendlich sind Kinder und Jugendliche nicht nur unsere Zukunft, sondern es liegt ja auch an uns, den kommenden Generationen die Natur und deren Werte zu übermitteln. Ich merke auch, dass da nicht nur bei mir, sondern unserem gesamten Team viel Herzblut dabei ist.
OM: Wie sehen die weiteren Ziele aus?
AW: Wir können im zweiten Jahr mehr regionale Akzente setzen und die Kommunikation auf den verschiedenen Kanälen deutlich ausbauen. Unser Ziel ist es, die regionale Publikumsmesse für den grünen Bereich zu werden. Ich wage mich jetzt mal ein wenig aus dem Fenster: 25.000 Besucher wäre ein tolles Ziel für dieses Jahr!
OM: Was würden Sie sich wünschen, wenn eine gute Fee reinschaut?
AW: Da wir sehr gute Partner haben, sind gute Grundsteine gelegt. Eine Fee ist nicht nötig. Ich wünsche mir aber, dass wir mit dem Tag des Gartens die Menschen verzaubern und sie so emotionalisieren können, dass sie Lust auf das Thema Garten bekommen. Der Tag des Gartens wirkt durch seine öffentliche Strahlkraft und kann eine echte Bereicherung für die grüne Branche werden.
Oliver Mathys: Vielen Dank für das Gespräch!
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