Rachel Doyle: Die Verbandsarbeit gibt viele Impulse
Rachel Doyle ist Gründerin und Geschäftsführerin des Arboretum Gartencenters in Leighlinbridge/Irland (www.arboretum.ie). Bis vor Kurzem war sie Präsidentin des Internationalen Gartencenterverbands (IGCA, Informationen unter www.intgardencentre.org).
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Oliver Mathys: Rachel, du bist dafür bekannt, dass du alles mit Leib und Seele tust. Gerade hast du dein Amt als Präsidentin des IGCA abgegeben. Wie fühlt sich das an, bist du erleichtert, mehr Zeit zu haben? War es sehr stressig?
Rachel Doyle: Es war einfach nur eine außergewöhnliche Erfahrung. Ich durfte so viele Menschen kennenlernen, mit ihren eigenen Geschichten und Erlebnissen. Ich konnte mich dadurch selbst weiterentwickeln. Und dann lag genau in meiner Amtszeit auch noch der Kongress 2015 in Irland. Ich kann eigentlich nur Danke sagen, dass ich es erleben und mitgestalten durfte.
OM: Das Amt hat doch aber sicher auch viel Zeit gekostet. Kannst du einschätzen wie viel? Kam dein eigenlicher Job da nicht zu kurz?
RD: Wie du vorhin sagtest, ist es mir wichtig, mich allen Dingen mit voller Hingabe zu widmen. Kann man das dann in Stunden und Tagen abrechnen? Wichtig ist, dass es Spaß macht, man voll und ganz dahinterstehen kann und sich und anderen vermitteln kann, dass sich etwas bewegt. Und das ist in meinem Fall die gesamte Branche. Diese Zeit, in der ich viel für den Verband unterwegs war, war aber auch für unser Unternehmen gut. Meine vielen externen Aufgaben gaben meinen beiden Söhnen den nötigen Freiraum, sich im Gartencenter zu beweisen. Ich bin halt neben der Mutterrolle auch eine doch recht dominante Geschäftsfrau im eigenen Gartencenter. Wenn ich dann von einer Reise zurück kam, war Vieles schon entschieden und geregelt. In vielen Unternehmen ist gerade diese Übergangsperiode oftmals sehr schwierig.
OM: Stimmt, ihr kommt auch nach außen als starke Unternehmerfamilie rüber. Aber ich lasse nicht locker, wie viel Zeit kostet so ein Amt in der Woche?
RD: (schmunzelt) Na ja, ich bin sicher drei Tage in der Woche mit externen Aufgaben beschäftigt. Ich bin im Chamber of business, und diversen anderen Organisationen aktiv, und der IGCA war sicher im Durchschnitt ein Extratag in der Woche. Aber wenn ich wieder vor der Entscheidung stünde, das Amt zu übernehmen, würde ich ohne zu Zweifeln wieder zusagen. Es hat uns alle so viel weitergebracht. Es entstehen so viele Kontakte, die eigentlich alle eine gratis Betriebsberatung für das eigene Unternehmen sind. Gerade dieser Austausch an Erfahrung hilft enorm, Kosten zu sparen und sich weiterzuentwickeln. Bei meinen letzten Projekten hier im Arboretum oder in meinem neuen Gartencenter (Secret Garden) konnte ich auf die wertvolle Erfahrung zurückgreifen. Zu meinem Café hier hat zum Beispiel Guy Topping, der Geschäftsführer des Barton Grange Gartencenters, wertvolle Tipps beigesteuert.
OM: Bei der jährlichen IGCA-Reise sind einige Länder traditionell immer stark vertreten, bei einigen anderen hapert es jedoch seit einigen Jahren. Ich selbst bin ja als Botschafter für die Reise in die Schweiz 2016 tätig, kannst du mir Tipps geben, wie ich Unternehmer überzeugen kann teilzunehmen?
RD: Ich glaube, manche müssen einfach mal den Schalter umlegen, sich mehr öffnen und sowohl geben als auch nehmen. Viele denken noch immer, dass sie die Zukunft nur überstehen, wenn sie selbst Tag und Nacht im Unternehmen stehen. Gerade bei den deutschen Teilnehmern hat sich dieses Jahr viel getan, es waren einige junge Unternehmer dabei – ich hoffe, dass gerade da noch einige Neue folgen werden. Denn gerade da liegt unsere gemeinsame Zukunft.
OM: Nachdem du das Präsidentenamt des IGCA abgegeben hast, was machst du mit der gewonnen Zeit? Mal auspannen?
RD: Ich glaube, das kann ich gar nicht richtig. Schau dich doch um – hier in Rachels Café, mit all den vielen Menschen, die ich schon seit Jahren kenne, bekomme ich die Energie, um neue Projekte zu starten. Im Februar haben wir ein Gartencenter übernommen, mit vielen Schaugärten. Da ist noch viel zu tun, um es so zu verändern, wie wir es uns vorstellen, aber das Potenzial ist enorm, das kann ich doch nicht liegen lassen. Und dann habe ich da noch ein Projekt, das mir am Herzen liegt, aber darüber will ich noch nicht sprechen. Noch eine Tasse Tee?
OM: Gern und danke für das Gespräch!
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