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Verkannter Code... von Tjards Wendebourg

Es gibt erstaunliche Phänomene auf dieser Welt. Zu denen gehört die Diskrepanz zwischen der Verbreitung von QR-Codes und ihrer Nutzung. Der 1994 von der japanischen Firma Denso Wave zur Optimierung der Logistikkette bei Toyota entwickelte „Quick Response-Code” hat sich parallel mit dem Smartphone in alle Gesellschaftsbereiche ausgebreitet. Doch nach anfänglicher Euphorie sorgen die Nutzerbefragungen bisher für Ernüchterung. Zwar ist die Nutzung deutlich gestiegen – aber nur wenige Smartphone-Eigner verwenden die kleinen Quadrate mit binärem Code regelmäßig. Deshalb gibt es schon Marketinggurus, die den Code für tot erklären. Was für ein Unsinn!
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Tjards Wendebourg
Tjards WendebourgVolker Michael
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Denn, das simpelste und bekannteste System zur einfachen Print-Online-Kopplung für erledigt zu erklären, erscheint mir angesichts des allgemeinen Geredes von „Cross-Medialität“ – also der selbstverständlichen Vernetzung unterschiedlicher Mediengattungen – etwas absurd. Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, weshalb der QR-Code bisher so wenig genutzt wird. Und ich fürchte, die Antwort ist erschreckend einfach: Die Leute erwarten dahinter nichts. Und damit liegen sie wahrscheinlich noch nicht mal falsch. Denn niemand will reine Werbeseiten über einen QR-Code aufrufen.

Der QR-Code ist ein praktisches Werkzeug. Er erschließt in erster Linie Inhalte, die sich mit mobilen Geräten nutzen lassen. Filme, Tondateien, Bilder, Eingabemasken, Bestellscheine, Internetseiten, die responsiv angelegt sind, also sich jeder Bildschirmgröße anpassen. Die Deutsche Bahn wickelt damit das gesamte Fahrkartenwesen mit online gebuchten Billets ab. Und keine Fachzeitschrift aus dem grünen Bereich nutzt die Codes so intensiv, wie die Magazine der DEGA-Gruppe. Weshalb? Ganz einfach. Der QR-Code ruft Inhalte auf, die der Nutzer sonst lange suchen müsste; er verknüpft spielend das Magazin mit ergänzenden Online-Inhalten.

Dasselbe geht auch im Markt. Doch, um die Nutzerrate deutlich zu steigern, reicht es nicht, sinnlos verknüpfte Codes an die Ware oder die Regale zu pappen. Vielmehr gilt es, sich nicht nur Gedanken über die Inhalte zu machen, die die Kunden vor Ort interessieren könnten, sondern auch über die Website, auf der der Nutzer landet und die Art, wie die Codes so präsentiert werden, dass sie die Neugier des Betrachters wecken. Wer dann noch einen geeigneten Scanner empfiehlt und für guten Empfang sorgt – wenn der Empfang der Netze nicht reicht, sollte freies WLAN installiert werden –, hat die besten Chancen, dass das Ganze auch funktioniert. Vielleicht ist das Gartencenter am Ende nur noch die haptische Benutzeroberfläche eines Onlineshops, über die man per QR-Code direkt online bestellen und nach Hause liefern lassen kann. Der Weg dahin ist nicht mehr weit. Und viel dagegen spricht auch nicht.

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