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HDE-Konsumbarometer im Februar

Die Verbraucherstimmung hellt sich ein wenig auf

Nach den düsteren Aussichten zu Jahresbeginn hellt sich der Horizont wieder etwas auf. Die Verschlechterung der Verbraucherstimmung im Januar war nicht der Beginn eines negativen Trends. Denn im Februar erholt sich die Stimmung wieder leicht.

von HDE/Redaktion erschienen am 06.02.2025
© HDE
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Das HDE-Konsumbarometer steigt um 0,32 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Der aktuelle Wert beläuft sich damit auf 95,31 Punkte. Dies sind zugleich 1,59 Punkte mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Wenn auch der Pessimismus bei den Verbrauchern nicht weiter zunimmt, kann von einer Erholung der Stimmung noch keine Rede sein.

Vielmehr kommt ein gewisses Abwarten zum Ausdruck. Zwar hat Donald Trump nun seine zweite US-Präsidentschaft – wenig zurückhaltend – begonnen, allerdings endet der Befragungszeitraum am Tag vor der Amtseinführung. Eine mögliche Wirkung der ersten Entscheidungen von Donald Trump wird sich erst im kommenden Monat bei der Verbraucherstimmung zeigen.

Einen größeren Effekt auf die Konsumentenstimmung dürfte die Bundestagswahl am 23. Februar haben. Abhängig vom Ergebnis werden die Verbraucher eher optimistischer oder pessimistischer auf die kommenden Monate blicken. Ein knappes Ergebnis mit monatelangen Koalitionsverhandlungen könnte die Phase der Unsicherheit verlängern.

Im Februar nimmt die Konsumzurückhaltung bei den Verbrauchern weiter zu. Die Anschaffungsneigung sinkt ein weiteres Mal in Folge. Der aktuelle Wert von 83,55 Punkten stellt einen Rückgang gegenüber dem Vormonat um 1,66 Punkte dar. Dabei liegt der Teilindikator sogar auf einem noch etwas niedrigeren Niveau als vor einem Jahr (minus 0,1 Punkte).

Insgesamt verhalten sich die Verbraucher beim privaten Konsum weiterhin abwartend und zurückhaltend. Ein spürbares Wachstum ist in den kommenden Monaten nicht zu erwarten.

Die Konjunkturerwartungen der Verbraucher für die kommenden Monate stagnieren im Februar. Der entsprechende Teilindikator liegt mit einem aktuellen Wert von 79 Punkten fast genau auf dem Niveau des Vormonats. Damit blicken die Verbraucher zwar nicht optimistischer auf die kommenden Wochen, sie erwarten allerdings auch keine weitere Eintrübung bei der konjunkturellen Entwicklung. Grundsätzlich sind sie aktuell optimistischer als vor einem Jahr. Damals lagen die Konjunkturerwartungen auf einem 4,18 Punkte niedrigeren Niveau.

Einkommenserwartungen steigen

Etwas positiver blicken die Befragten auf die künftige Entwicklung ihres eigenen Einkommens. Ihre Erwartungen erhöhen sich im Februar leicht um 0,81 Punkte gegenüber dem Vormonat. Der aktuelle Wert beträgt damit 97,8 Punkte. Zugleich ist dieses Niveau nur unwesentlich höher als im Vorjahresmonat (plus 0,11 Punkte). Die einkommensrelevanten Veränderungen bei Steuern und Sozialabgaben zum Jahreswechsel dürften damit schon einkalkuliert und abgehakt sein. Und vom Arbeitsmarkt werden keine größeren Risiken für den eigenen Arbeitsplatz und damit das eigene Einkommen erwartet.

Seit September 2024 weist die Inflationsrate in Deutschland wieder einen zunehmenden Trend auf. Nun erwarten die befragten Verbraucher allerdings ein Ende dieser Entwicklung. Ihre Preiserwartungen erhöhen sich um 1,1 Punkte im Vergleich zum Vormonat auf einen Wert von 94,61 Punkte. Da der Teilindikator invers konstruiert ist, bedeutet dies, dass die Befragten eine eher abnehmende Preissteigerungsrate erwarten.

Ähnliche Erwartungen haben die Befragten für die weitere Zinsentwicklung. Der entsprechende Teilindikator steigt um 1,47 Punkte gegenüber dem Vormonat, sodass die Höhe nun 115,03 Punkte beträgt. Die Zinserwartungen sind ebenfalls invers konstruiert. Insofern rechnen die Verbraucher mit weiter sinkenden Zinsen in den kommenden Monaten. Wenn sich die EZB auch nicht festgelegt hat, gehen Experten von weiteren Zinssenkungen in diesem Jahr aus.

Fazit

Die Verbraucher blicken auch im Februar nicht viel optimistischer auf die kommenden Wochen als im Vormonat. Zwar hat sich ihre Stimmung nicht weiter verschlechtert. Aber das HDE-Konsumbarometer weist nur einen leichten Anstieg auf. Die Verbraucher sind insofern weiterhin eher abwartend. Die Konsumzurückhaltung dürfte anhalten. Zwar erwarten die Verbraucher durchaus eine leichte Verbesserung der eigenen Einkommenssituation, die sich jedoch noch nicht für weitere Anschaffungen nutzen. Eine Erholung des privaten Konsums mit signifikanten gesamtwirtschaftlichen Wachstumsimpulsen im ersten Quartal wird damit unwahrscheinlich. Wie bei den Verbrauchern heißt es auch bei Konjunktur: Geduld und abwarten.

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