Kaufkraft steigt nur leicht
Die Kaufkraft der Deutschen wird in diesem Jahr auf 29.566 Euro pro Kopf ansteigen. Dies entspricht einem Plus von nominal 2 Prozent und 579 Euro mehr pro Kopf – das ist ein deutlich moderateres Wachstum als in den Vorjahren, was reale Kaufkraftverluste bedeuten würde. Das zeigt die GfK-Studie zur Kaufkraft 2025 in Deutschland.
von NIQ-GfK/Redaktion erschienen am 24.01.2025Für Gesamtdeutschland prognostiziert NIQ-GfK für das Jahr 2025 eine Kaufkraftsumme von 2.503,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zur revidierten Vorjahresprognose entspricht das einem Pro-Kopf-Wachstum von nominal 2 Prozent oder 579 Euro. Im Jahr 2025 steht den Deutschen demnach eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.566 Euro für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung.
Die GfK Kaufkraft berücksichtigt das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Ob und wie viel jedoch vom nominalen Kaufkraftzuwachs real für die Ausgaben der Bürger übrigbleibt, hängt davon ab, wie sich 2025 die Verbraucherpreise entwickeln werden.
Markus Frank, Experte im Bereich Geomarketing von NIQ-GfK, kommentiert: „Die Deutschen haben auch 2025 wieder mehr Geld für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, was unter anderem auf gestiegene Löhne und eine Erhöhung von Transferzahlungen wie Kinder- und Wohngeld zurückzuführen ist. Dennoch fällt das nominale Wachstum mit 2 Prozent deutlich moderater aus als in den Vorjahren, was reale Kaufkraftverluste bedeuten würde.“
Auch die Arbeitslosigkeit steigt an, was zu Verunsicherung führt. Deshalb ist anzunehmen, dass die Deutschen 2025 größere Anschaffungen auf die lange Bank schieben und wenn möglich etwas Geld beiseitelegen. Markus Frank, NIQ-GfK
Regionale Kaufkraftverteilung: Hamburg und Rheinland-Pfalz verbessern sich
Die regionale Verteilung der Kaufkraft in Deutschland gibt spannende Einblicke, wo Menschen mit besonders hohem Ausgabepotenzial leben. Bei den Bundesländern belegt wie in den Vorjahren Bayern den ersten Platz. So stehen den Bayern 2025 durchschnittlich 31.907 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, womit sie knapp 8 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt liegen. Auf dem zweiten Platz folgt Hamburg, das in diesem Jahr wieder an Baden-Württemberg vorbeizieht und mit 31.270 Euro pro Kopf knapp 6 Prozent über dem Durchschnitt liegt. Außerdem verbessert sich Rheinland-Pfalz um einen Rang und verdrängt somit Nordrhein-Westfalen auf den siebten Platz.
Wie in den Jahren zuvor weisen mit Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen lediglich vier der 16 deutschen Bundesländer eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf, während das Ausgabepotenzial in drei Vierteln der Bundesländer unterdurchschnittlich ist. Schleswig-Holstein liegt 2025 aber erstmals fast auf Bundesdurchschnitt und nur noch knapp darunter. Erfreulicherweise setzt sich der Trend der letzten Jahre, dass vor allem die neuen Bundesländer die größten Kaufkraftzuwächse verzeichnen, fort, womit sich die Kaufkraftschere weiter schließt.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.