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Energiekrise

Jetzt über Einsparpotenziale beim Gas nachdenken

Werden wir im Winter noch ausreichend mit Gas versorgt? Mit dieser bangen Frage beschäftigen sich derzeit viele Unternehmer und Unternehmerinnen der Branche. Eine Antwort auf diese Frage kann derzeit noch niemand geben. In einer gemeinsamen Erklärung gaben die grünen Verbände, VDG, NBB egesa, Sagaflor und Ekaflor, aber ihren aktuellen Wissenstand weiter.

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Frauke Riether/Pixabay
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Die Bundesnetzagentur hat einen Notfallplan Gas entworfen. Dazu wurden und werden verschiedene Marktteilnehmer befragt, nach ihrem Bedarf und ihrer Systemrelevanz. Nach dem aktuellen Szenario fallen Gartencenter und Endverkaufsgärtnereien nicht unter die geschützten Gasabnehmer, wonach folglich eine Einschränkung oder sogar eine Abschaltung von Gas möglich ist, sofern die Gasreserven in Deutschland nicht ausreichend groß sind.

Es ist jedoch nicht mit Gewissheit zu sagen, ob die Einschränkungen kommen werden und in Deutschland einheitlich für die grüne Branche stattfinden oder regionalen Bezug erhalten. Die grünen Verbände empfehlen jedoch, schon zeitnah über Einsparpotenziale von Gas nachzudenken. "Entwickeln Sie Möglichkeiten, den Gasverbrauch zu senken. Ausgestattet mit Ihrer Planung sollten sie dann frühzeitig Kontakt zu Ihrem regionalen Gasversorger aufnehmen. Können Sie in diesem Gespräch Einsparungen von bis zu 40% darstellen, wird Ihre Gasnachfrage voraussichtlich mit Vorrang behandelt", so der konkrete Tipp der Verbände.

Mögliche Einsparpotenziale ergeben sich unter anderem aus Überlegungen wie die Raumtemperatur abzusenken, Dichtungen der Gewächshauskonstruktion zu erneuern, Schattierungen geschlossen zu halten, Automatiktüren schneller schließen zu lassen, auf Überwinterungspflanzen zu verzichten oder Büroarbeitsplätze ins Mobile-Office (Homeoffice) zu verlagern.

Alternative Energiequellen

Der gesamte Energiemarkt steht derzeit unter Druck. Dies hat sowohl Auswirkungen auf die Preise, als auch auf die Lieferzeiten. Wer jetzt einen kurzfristen Wechsel der Heizung plant, kann dies in Teilen in diesem Kalenderjahr bereits nicht mehr verwirklichen. Die Lieferung einer Pellet- oder einer Hackschnitzel-Heizung wird voraussichtlich erst für das kommende Jahr möglich sein.

Ein Wechsel zum Öl ließe sich noch realisieren, zumindest für die, die noch über alte Öltanks verfügen oder diese von Anbietern mieten können.Die Zukunft dürfte jedoch ausschließlich in regenerativen Energieträgern bzw. nachwachsenden Rohstoffen liegen. Eine Investition in diese Energien scheint nachhaltig zu sein, eine Aufschaltung von fossilen Energieträgern scheint es hingegen nicht zu sein. Möglichkeiten, noch in diesem Jahr überzugehen, sehen wir derzeit noch in der Geothermie, der Stromenergie oder der Windkraft. Speichermedien sind nur noch schwer zu beschaffen, ebenso Photovoltaik-Elemente.

Öffnungszeiten reduzieren

Das Schließen der Geschäftsräume in den Wintermonaten wird bei zahlreichen Garten-Centern und Gärtnereien zurzeit in Erwägung gezogen. Wichtig ist, dabei zu bedenken, dass Frostschäden an der Infrastruktur vermieden werden, z.B. durch Einleiten von Frostschutz in die Heizleitungen und die Vermeidung durch Schäden am Glashaus durch Schneelast, z.B. durch Abheizen mithilfe von Leihgeräten). Dies scheint eine Perspektive zu sein in Bezug auf die stark steigenden Energiekosten und auf die eventuelle Verknappung von Gas. Klar ist, dass die Gasversorger eine derartige Einsparung begrüßen.

Auf der Seite der Kundinnen und Kunden erwarten die Verbände ausreichend Verständnis für eine solche Maßnahme. Berücksichtigt werden jedoch auch, ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kurzarbeit mittragen, oder sich anders orientieren würden. Zudem ist zu bedenken, dass das auch die Personalsuche erschweren könnte.

Pflanzen werden knapp und teuer

Gartencenter und Einzelhandelsgärtnereien müssen sich voraussichtlich auf eine Verteuerung und eine Verknappung von Ware einstellen. Im Gespräch ist eine Drosselung der Produktion von bis zu 30%. Zunehmend viele kleinere Produktionsbetriebe stellen sogar ihre Arbeit zum Jahresende ein.

Empfehlenswert ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Produktion und dem Handel. Verlässliche Abnahmezusagen dürften die Leistungsfähigkeit der Produktionsbetriebe deutlich stärken. Es ist zudem davon auszugehen, dass bestimmte Kulturen erst später auf den Markt gebracht werden. Kundinnen und Kunden sollte das aktive kommuniziert werden, um die Verbundenheit zum Unternehmen aufrecht zu halten und Enttäuschungen zu vermeiden.

Zusammenfassend steht die grüne Branche, wie auch die gesamte Gesellschaft, vor besonderen Herausforderungen. Bezogen auf das Thema Energie, ist zu umfassenden Einsparmaßnahmen zu raten. "In vergangenen Jahren ist unsere Branche immer positiv aus Krisen herausgegangen. Aus diesem Grund behalten wir einen gesunden Optimismus, dass unsere Garten-Center und Endverkaufsgärtnereien die Herausforderungen auch dieses Mal bestehen werden", heißt es zum Schluss der gemeinsame Erklärung des Verbands deutscher Garten-Center (VDG), der NBB egesa, der Sagaflor und der Ekaflor.

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