Die italienischen Kollegen stehen vor ähnlichen Herausforderungen
Am 24. und 25. Mai 2022 trafen sich die Mitglieder des italienischen Gartencenterverbands Assoicazione Italiana Centri Giardinnagio (AICG) zur 10. Jahresversammlung in Riva del Garda. Mit über 230 Teilnehmern konnte beinahe das Vor-Corona-Niveau erreicht werden. Oliver Mathys war dabei und fasst im Folgenden die Highlights zusammen.
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Trotz des zurzeit unsicheren Ausblickes auf die Zukunft der Grünen Branche, diesich auch in Italien im Umbruch befindet, war das Bedürfnis sich wiederzusehen und gegenseitig auszutauschen sehr groß. Der Kongress stand unter dem Motto: "Gartencenter - der fruchtbare Boden für unsere Zukunft". Und natürlich ging es um Warenbeschaffung, Nachhaltigkeit, Kundenbindung aber auch das Werben von zukünftigen Mitarbeitern. Also durchaus um ähnliche Themen, die auch den deutschen Fachhandel beschäftigen.
Vertreter der deutschen grünen Branche
Zwei weitere Vetreter der deutschen grünen Branche waren vor Ort. Die Vorsitzende des Verbands Deutscher Garten-Center (VDG), Martina Mensing Meckelburg, gab einen aktuellen Markteinblick. Sie sprach über Chancen, aber auch über die Sorgen der Branche. Sie berichtete zudem über verschiedene Aktivitäten des VDG, wie die Kaminabende und Fachgartencenterinspektionen. Sie sprach den italienischen Kolleginnen und Kollegen natürlich eine herzliche Einladung zur "happy hour" des Verbands auf der spoga+gafa aus.
Großes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen
Ursula Lindl, Vorstand der Sagaflor AG, hatte Roldany Gutierrez, den Nachhaltigkeitsbeauftragter des Verbunds entsandt. In einem interessanten Vortrag schilderte er in Ansätzen wie die Systemzentrale mit dem Thema Nachhaltigkeit umgeht und wie gemachte Versprechen der CO2-Einsparungen umgesetzt werden. Trotz des eher schwierigen Themas folgten die Anwesenden sehr genau allen Details und sprachen sich auch dafür aus, dass in Italien solche Initiativen vorangetrieben werden sollten. Diese stecken dort derzeit noch in den Kinderschuhen.
Ich präsentierte einen Einblick in das veränderte Konsumentenverhalten und die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Kunden und auf jeden Einzelnen. Dazu zeigte ich die Trends am POS und erklärte Sortimentsverschiebungen. Die anschließende Diskussion zeigten auch hier, dass die Unterschiede der verschiedenen Märkte eher klein sind.
Besonders beeindruckt hat mich, wie die Teilnehmer des Weiterbildungsprogramm des Verbandes in den Kongress einbezogen worden sind. Die zukünftigen Gartencentermanager bestritten einen Teil des Programmes und waren aktiv mit verschiedenen Aufgaben betraut - so konnten gleich Kontakte mit zukünftigen Arbeitsgebern und der Industrie geknüpft werden.
Mein zweites Highlight war der sogenannte "Tavoli tematici" - hier wurden alle Teilnehmer in Gruppen zu 6-8 Personen unterteilt und hatten innerhalb einer Stunde eine konkrete Aufgabe zu erfüllen, die eine Analyse, die Entwicklung einer Strategie und eine Zwei-Minuten-Präsentation am Folgetag beinhaltete. Es hat mich überrascht, wie sich die Italiener in diese eher strengen Strukturen einfügten. Die Resultate waren zudem sehr überraschend und hatten starken 'out of the box' Charakter.
Internationaler Gartencenterkongress in Italien
Alles in allem bot der Verband in den zwei Tagen ein sehr interaktives Programm mit viel Austausch und voller frischer Energie - das macht schon mal neugierig auf den Internationalen Gartencenterkongress welcher 2023 im Norden Italiens stattfinden wird und durch Martina Schullian und Silvano Girelli präsentiert wurde. Die letzte Septemberwoche 2023 sollte man sich im Kalender schonmal rot anstreichen.
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