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HDE-Konsumbarometer im März

Krieg in der Ukraine dämpft Verbraucherstimmung

Lange Zeit wurde die Verbraucherstimmung in Deutschland maßgeblich von der Entwicklung der Coronapandemie bestimmt. In den kommenden Wochen und Monaten dürfte die Geopolitik – im Wesentlichen der Russland-Ukraine-Konflikt – einen größeren Einfluss haben. Aktuell zeigt sich beim HDE-Konsumbarometer nur ein marginaler Rückgang um 0,12 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Die Verbraucherstimmung in Deutschland liegt damit im März 2022 nahezu auf dem gleichen Niveau wie im Februar.

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HDE
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Im Vorjahresvergleich weist das Konsumbarometer allerdings einen 1,04 Punkte geringeren Wert auf. Die weitere Entwicklung der Verbraucherstimmung in den kommenden Monaten ist nicht absehbar. Der Grund dafür sind zwei Einflussfaktoren mit unterschiedlichen Vorzeichen, die bisher noch gar nicht beziehungsweise kaum in den Antworten der Befragten abgebildet sind.

Einerseits wurde der Scheitelpunkt der fünften Coronawelle Mitte Februar erreicht, und seitdem geht das Infektionsgeschehen langsam zurück. Dazu kommt die Entscheidung von Bund und Ländern bei ihrem Treffen am 16. Februar, die verschärften Coronamaßnahmen schrittweise bis zum 20. März zurückzunehmen, sodass ab dem Tag nur noch Basisschutz-Maßnahmen wie Maskenpflicht in Bus und Bahn sowie geschlossenen Räumen, Abstandsgebot und Hygienevorgaben gelten.

Da der aktuelle Befragungszeitraum bis zum 20. Februar reicht, wird sich diese stimmungsaufhellende Entwicklung vollständig erst im nächsten Monat in den Antworten der befragten Verbraucher zeigen. Bislang nicht abzuschätzen hinsichtlich der Verbraucherstimmung sind die – mutmaßlich – negativen Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine, welche ebenfalls noch nicht in den aktuellen Antworten abgebildet sind. Insbesondere die Wirtschaftssanktionen für Russland sowie die etwaigen Reaktionen werden Konsequenzen für die Gesamtwirtschaft in Deutschland wie auch die Inflationsentwicklung haben.

Anschaffungsneigung weiter gering

Im vergangenen Monat ist die Anschaffungsneigung der Befragten stark eingebrochen. Allerdings wies sie bereits in den zwei Monaten zuvor einen negativen Trend auf. Dieser hält im März jedoch nicht weiter an. Der Teilindikator weist einen Wert von 86,79 Punkte auf. Mit einem Anstieg um 0,58 Punkte im Vergleich zum Vormonat ist der vorherige Einbruch aber bei weitem noch nicht wieder aufgeholt. Angesichts dieser Entwicklung dürfte die Dynamik beim privaten Konsum in den kommenden Wochen nur langsam zulegen – trotz des abflauenden Infektionsgeschehens sowie der Aufhebung staatlicher Restriktionen im Handel.

Fazit

Im März befindet sich die Verbraucherstimmung in Deutschland nahezu auf dem Niveau des Vormonats. Angesichts der abnehmenden Dynamik bei den Coronainfektionen hätte zunächst viel dafür gesprochen, dass langsam die gesamtwirtschaftliche Erholung beginnt und der private Konsum zunimmt.

Seit dem 23. Februar gibt es allerdings – nach Jahrzehnten des Friedens – einen Krieg an den Grenzen der EU. Welche Auswirkungen der Angriffs Russlands auf die Ukraine auf die deutsche Wirtschaft haben wird, ist hinsichtlich der Größenordnung noch nicht absehbar.

Allerdings dürften die wirtschaftlichen Sanktionen sowie steigende Energiepreise dazu führen, dass die konjunkturelle Erholung und damit verbundene Wachstumsimpulse seitens des privaten Konsums gedämpft werden. Mit der aktuell äußerst unübersichtlichen Lage kann sich allerdings die weitere Entwicklung schnell verändern.

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