Mehr Schwung für Aquaristik
Am Stand des Verlags Eugen Ulmer auf der
Interzoo trafen sich an zwei Tagen namhafte
Vertreter der Aquaristikbranche, um
über Ursachen der Stagnation in diesem
Bereich zu diskutieren und neue Möglichkeiten
zu erörtern.
- Veröffentlicht am
Eingeladen hatte das
Aquaristikmagazin DATZ aus dem Verlag
Eugen Ulmer, dessen Chefredakteur Rainer
Stawikowski die Gesprächsrunden moderierte.
Es beteiligten sich unter anderen
Björn Bodenschatz, Firma Söll; Isabelle Neveux,
Dennerle; Heiko Blessin, JBL und Daniel
Hopkins, Tetra.
Wie in vielen anderen traditionellen
Liebhabergruppen und Vereinigungen fehlt
es am Nachwuchs. Die Zeiten sind vorbei,
als die jungen Leute zum Hobbyaquarianer
wurden, weil sie das Aquarium des Vaters
in der Küche sahen oder dem nächsten Tümpel
Fische entnahmen und zu Hause ins
Wasser setzten. Computer, Fernseher, Playstation
heißt die Konkurrenz.
Dass man aber auch als Einzelhändler
das Blatt drehen kann, berichtete Norbert
Zajac, Inhaber des Erlebnismarkts von
ZooZajac, Duisburg, und Organisator mehrerer
Messen aus eigener Erfahrung. Durch
sein Erlebniskonzept ist es ihm gelungen,
viel mehr jüngere Kunden und Familien in
sein Geschäft zu locken.
Heiko Blessin, JBL, glaubt, dass den Mitarbeitern
im Zoofachhandel eine zentrale
Rolle zukommt. Häufig ließen die Motivation,
das Wissen und das Engagement zu
wünschen übrig. Das seien jedoch die entscheidenden
Grundlagen für einen erfolgreichen
Verkauf. Als Konsequenz kümmert
sich das Unternehmen, wie auch viele andere,
um die Mitarbeiterschulung der Zoobeschäftigten,
um die Kunden in die Geschäfte
zu bringen.
Ein anderer Ansatz ist, Kinder bereits im
frühesten Alter mit Aquarien vertraut zu
machen. Ein Projekt der Zeitschrift DATZ
besteht beispielsweise darin, Aquarien in
Kindergärten und Schulen aufzustellen und
so bereits die Kinder im frühen Alter für das
Thema zu sensibilisieren.
Wieder einen ganz anderen Ansatz, der
sich von der bisherigen Herangehensweise
unterscheidet, brachte Isabelle Neveux von
Dennerle ins Gespräch: Nicht mehr das Interesse
an den Bewohnern der Aquarien
steht im Vordergrund, sondern Aquarien
verkörpern eine Art Lifestyle und sind Teil
der Wohnungseinrichtung. Zumindest gilt
dies für den neuen Trend der Nanoaquarien,
die teilweise nur Pflanzen oder kleine
Weichtiere enthalten, Nanoaquarien sind
andererseits aufgrund ihrer geringen Größe
sehr empfindlich, lautet eine Kritik und die
Befürchtung, dass Menschen enttäuscht
sein könnten und das gerade erwachte Interesse
gleich vorbei ist. Modetrend sind
natürlich auch sehr raschlebig, selbst wenn
man von der Enttäuschung absieht.
dgh/hth
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