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Lockdown 2021

Wachsende Öffentlichkeit für die Probleme der Gärtner und Floristen

Im aktuellen Lockdown waren zunächst keine lauten Stimmen zu hören, welche die Folgen der wegen der Pandemie nötigen Maßnahme für den Gartenbau aufzeigten. Mit den immer wieder verlängerten Terminen für ein Ende des Verkaufsstopps im Handel wächst nun allerdings der Druck auf die produzierenden Gärtner massiv - vielfach stehen die Häusern voll mit Pflanzen, die nicht abverkauft werden können. Und bald wird der Platz für die B&B-Kulturen benötigt.

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Zunehmend berichten die Medien über die Folgen des Lockdowns für den Gartenbau
Zunehmend berichten die Medien über die Folgen des Lockdowns für den GartenbauScreenshot
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Dass aus dem Gartenbau bislang eher wenig klagende Stimmen zu hören waren, dürfte mehrere Gründe haben: Zum einen lief das vergangene Jahr trotz oder gerade wegen der Pandemie für den Gartenbau insgesamt gut, teils besser als Vorjahre. Die Branche steht insgesamt viel besser da als andere wie die Gastronomie, die Touristik oder auch Frisöre. Da mag man zu Recht nicht sofort wieder klagend auftreten. Zudem traf der Lockdown mit dem Jahresanfang zunächst eine Zeit, die nicht zu den absatzstarken zählt. Nun allerdings ändert sich dies alles:

Auch außerhalb der Hauptsaison wird es zum Problem, dass vielfach fast überhaupt keine Ware aus den Gewächshäusern abfließen kann. In der kalten Jahreszeit können gerade die Frühjahrsblüher kulturtechnisch eine ganze Zeit in der Entwicklung verzögert werden, aber das kommt mittlerweile an Grenzen. Natürlich fehlen auch die wichtigen Umsätze mit diesen Kulturen. Und: die ungeplant lang belegten Flächen werden sehr bald für die nachfolgenden Sätze mit Beet- und Balkonpflanzen benötigt.

Mittlerweile ist die Situation überall dort schwierig, wo größere Kulturen bereits in den Wintermonaten Flächen belegen, das sind Frühjahrblüher, aber eben auch Ganzjahreskulturen wie blühende Topfpflanzen. Besonders dramatisch wird es dort, wo solche Betriebe - was in der Regel der Fall ist - den Großhandel beliefern und wegen der großen Mengen keine Möglichkeiten haben, über Direktabsatz alternative Wege zu gehen.

Der Gartenbauunternehmer Lars Dehne, bekannt auch durch sein Gartenbauportal gabot.de, schildert die aktuellen Schwierigkeiten in einem "Brandbrief". Ihm seien rund 90% des Umsatzes weggebrochen. Bei ihm müssen bereits große Mengen an Pflanzen entsorgt werden, die nicht mehr verkäuflich sind. Dehne beklagt, dass Blumen und Pflanzen im LEH angeboten werden, obwohl dort Mindestabstände oft weniger gut eingehalten werden könnten als im Facheinzelhandel. Er verweist auf die Brancheninitiative mit-abstand-gruen.de, die einen verantwortlichen Verkauf auch in Pandemiezeiten erlauben würde.

In den Publikumsmedien ist das Thema mittlerweile auch deshalb angekommen, weil der aktuelle Lockdown mit seinem Enddatum gerade auch noch den Valentinstag erwischt, den Blumenkäufer besonders mögen und der für Floristen und Gärtner ein wichtiger Umsatzbringer ist.

Ein paar Beispiele für Veröffentlichungen in  den letzten Tagen (wird akutalisiert):

rbb24 (12. Februar 2021): "Betrieb in Märkisch-Oderland droht Verlust tausender Pflanzen"

NDR (11. Februar 2021): "Blumen-Stau bei Gärtnereien in Schleswig-Holstein"

Süddeutsche Zeitung (10. Februar 2021): "Floristen und Gärtnereien in Sachsen bangen ums Geschäft"

Augsburger Allgemeine (10. Februar 2021): "Was passiert mit all den Pflanzen?"

Noen.at (7. Februar 2021): "Hoffnung: Der Valentinstag naht: Ein Blick nach Wolfsbach"

Chip.de (6. Februar 2021): "Blumen für Valentinstag: Das ändert sich jetzt wegen Corona"

Hamburger Abendblatt (6. Februar 2021): "Wegen Corona: Primeln werden jetzt massenhaft entsorgt statt verkauft"

"Bild Hamburg" (6. Februar 2021): Vierlande-Gärtner bleiben auf Blumen sitzen „Meine Primelnwachsen für die Tonne“

Sat1 regional.de (5. Februar 2021): "Floristen und Gärtnereien sollen in Niedersachsen bald wieder öffnen"

dpa in der Leonberger Kreiszeitung (4. Februar 2021): "Gartenbaubetriebe und Corona Tausenden Blumen droht der Abfallhaufen"

RTL.de (3. Februar 2021): "Gärtner und Floristen: Warten auf Ende des Lockdowns"

Heilbronner Stimme (31. Januar 2021): "Tristesse statt farbenfrohe Blütenpracht im Gartencenter"

Der Landesverband Gartenbau NRW hatte ebenfalls schon auf die drängende Situation in den Gartenbaubetrieben hingewiesen.

Wer in digitalen Absatzwegen wenigstens teilweise eine Perspektive sieht und dafür Beratung und Unterstützung sucht, sei an die freundliche ehrenamtliche Initiative der PR-Profis Claudia Gölz und Peter Menke verwiesen, die Hilfe anbieten.

 

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