Erzeuger rechnen mit höhere Nachfrage
Weihnachten 2020 dürfte angesichts der erlebten Corona-Krise ein ganz besonderes werden. Mehr Menschen als sonst werden im kleinen Kreis gemütlich zu Hause feiern. Daher rechnen Experten mit einer höheren Nachfrage nach Tanne, Fichte & Co.
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Benedikt Schneebecke, Vorsitzender des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum e.V., erwartet 2020 in mehrfacher Hinsicht ein "Mehr an Weihnachten": „Die Menschen haben das intensive Bedürfnis, sich zum Abschluss dieses schlimmen Jahres unter dem Baum zu versammeln – in der Hoffnung auf ein besseres 2021. Und aufgrund der gebotenen Skepsis, was das Reisen zu Verwandten oder in den Urlaub anbelangt, werden mehr kleine Feiern stattfinden, gerade auch in Single- oder Zwei-Personen-Wohnungen.“
Zu den rund 100 Millionen Haushalten, die europaweit die Tradition eines echten Weihnachtsbaumes pflegen, könnten demnach in diesem Jahr viele weitere hinzukommen. Deshalb stellen sich die Weihnachtsbaumerzeuger schon jetzt darauf ein, mehr natürliche Tannen, Fichten und Schmuckgrün bereitzustellen. Das sei durchaus eine Herausforderung, wie Schneebecke erläutert: „Corona brachte auch uns personelle Sorgen. Seit März fehlen uns Helfer beim Pflanzen, beim Formschnitt und anderen Pflegemaßnahmen.“ Im Mai gab es zudem mancherorts Frostschäden. „Dennoch schaffen wir das“, gibt sich Schneebecke zuversichtlich.
Natur statt Plastik
Den Bedarf erhöhen zusätzlich zwei starke Verbrauchertrends: Der breite Konsumverzicht auf Plastik wird sich voraussichtlich zulasten des Plastikbaumes und wieder zugunsten des nachwachsenden, echten Baumes auswirken. Gleiches bewirkt die Klimaschutz-Bewegung. Der natürliche Weihnachtsbaum gilt als nahezu klimaneutral, während der Plastikbaum mit durchschnittlich rund 48 kg CO2 pro Baum eine negative Klimabilanz ausweist.
Potenzial sieht der Verband natürlicher Weihnachtsbaum bei rund 140 von 220 Millionen Haushalten in der EU (inkl. GB). Für Deutschland richtet sich die Branchenvertretung darauf ein, bis zu zwei Drittel aller Haushalte mit natürlich gewachsenen Bäumen zu beliefern, in Österreich sogar mehr als 80 Prozent.
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