Weitere Meinungen von Unternehmern
Aufgrund der aktuellen Lage greift die Bunderegierung gemeinsam mit den Regierungschefs der Bundesländer angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland täglich in das tägliche Leben ein. Dazu gehört auch die Schließung von Einzelhandelsgeschäften. Vor diesem Hintergrund haben wir Ihnen ein paar Fragen für die Berichterstattung rund um die Corona-Krise gestellt (Stand KW 12).
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Herr Schmidt, welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb?
Wir haben Schilder mit Hinweisen Abstand zu halten aufgestellt. Alle sind unterwiesen, leider können wir aufgrund des derzeitigen guten Wetters und weiteren Arbeiten im Hinblick auf Beet- und Balkonpflanzensaison keine zwei Schichten fahren.
Welche Regelungen haben Sie in Ihrem Betrieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kinder daheim betreuen müssen?
Wir haben einen Jenkel-Hort an 3 Tagen hier im Betrieb eingerichtet, betreut durch eine Stundentin im Grundschulstudium (Tochter einer Mitarbeiterin).
Wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?
Zur Zeit noch wenig, bis auf Absagen von Trauerfeiern und Hochzeiten.
Wie werden sich die Kunden Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit verhalten?
Keine Ahnung. Allgemein sind die Kunden ruhiger als sonst! Es liegt irgendwie eine, natürlich verständlich, gedämpfte Stimmung im Raum.
Wie beurteilen Sie die Lage rund um die Lieferfähigkeit der Produzenten?
Bis auf Schnittblumen, bestehen wohl noch keine Probleme.
Wie passen Sie Ihr Einkaufsverhalten an die aktuelle Situation an?
Wir haben zur Zeit sehr gute Nachfrage, bestellen aber von dem, was wir normal bestellen würden, wohl nur 90-95 Prozent. Man hat immer ein komisches Gefühl.
Jenkel Wilstedter Gartenbau, Tangstadt, www.gaertnerei-jenkel.de
Herr Maiwald, wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?
Es herrscht eine große Kaufbereitschaft unter unseren Kunden, es wird „lieber heute als morgen“ gekauft. Dem zugrunde liegt sicher die Ungewissheit der Kunden, ob wir auch in den nächsten Tagen und Wochen von der Ausnahmeregelung, als Gartenmarkt öffnen zu dürfen, Gebrauch machen dürfen. Bislang ist die Kundenfrequenz und der Abverkauf bei uns gut bis sehr gut.
Wie werden sich die Kunden Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit verhalten?
Erste Kunden haben uns von Langeweile zu Hause berichtet („es gibt ja sonst nichts mehr zu tun“ [als in den Garten zu gehen]). Eine Kundin hat uns berichtet: „Wenn ich die schönen Blüten hier angucken kann, hilft mir das.“ Damit bestätigt sich für uns, dass Pflanzen in dieser Krise zu den wichtigen und notwendigen Dingen gehören und damit das weitere Öffnen gerechtfertigt ist (Anmerkung der Redaktion: Stand KW 12, die Baumschule bietet Lieferung und Abholung weiterhin an).
Wie beurteilen Sie die Lage rund um die Lieferfähigkeit der Produzenten?
Bislang haben wir keine Auffälligkeiten im Lieferverhalten unserer Lieferanten festgestellt, in der Hinsicht ist alles normal. Die ersten Lieferanten hatten damit begonnen, uns per E-Mail auf die weiterhin gegebene Lieferfähigkeit hinzuweisen.
Wie passen Sie Ihr Einkaufsverhalten an die aktuelle Situation an?
Wir kaufen nun Saisonpflanzen ein wenig vorsichtiger ein als sonst. Gehölze und Hartware bestellen wir wie sonst auch, da sie halten und auch noch in mehreren Wochen verkäuflich sind.
Maiwald Baumschule, Oldendorf, www.maiwald-baumschule.de
Herr Musche, wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?
Die Kunden sind stark verunsichert mit der Situation, Verhalten zum Verkaufspersonal und anderen Mitmenschen. Grundsätzlich wird aber der Garten als Ausgleich, Rückzugsgebiet und Erdung noch mehr empfunden als bisher.
Wie werden sich die Kunden Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit verhalten?
Dementsprechend steht der Garten weiter hoch im Kurs. Wenn drumherum schon nicht alles so toll ist, soll wenigsten das eigene Stück Garten bunt und erholsam sein. Es wird wie immer vertikutiert gefräst oder gehackt.
Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb?
Wir haben unseren Mitarbeitern frei gestellt, ob sie weiterhin sich dem Risiko des Kundenkontaktes aussetzen. Die Beantragung von Kurzarbeitergeld wird ins Auge gefasst.
Welche Regelungen haben Sie in Ihrem Betrieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kinder daheim betreuen müssen?
Wir sind alle Großeltern, also nicht direkt betroffen.
Wie beurteilen Sie die Lage rund um die Lieferfähigkeit der Produzenten?
Das ist der große Knackpunkt, den keiner wirklich abschätzen kann. Die Hersteller mit einer großen Fertigungstiefe, haben nur ein Transportproblem mit der Endware. Die anderen, besonders große Gartengerätehersteller haben richtig Probeleme ihre Baugruppen zusammen zu bekommen. Außerdem ist der Personalstamm massiv reduziert sodass es definitiv zu Lieferengpässen kommen wird.
Wie passen Sie Ihr Einkaufsverhalten an die aktuelle Situation an?
Trotzdem packe ich mir das Lager nicht voll, weil die Kauflust bei zunehmender Zeitdauer der Coronakrise abnehmen wird.
Handels- und Servicebetrieb, Gartentechnik, Gartenpflege, Wusterwitz, www.gartengeraete-musche.com
Frau Weller, wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?
Zum jetzigen Zeitpunkt als Betrieb vor allem auf personeller Ebene, indem wir in kurzer Zeit schnelle wichtige Entscheidungen getroffen haben, um unsere Mitarbeiter, Kunden und Partner zu schützen. Als Mitarbeiter indem wir zum Teil im Homeoffice arbeiten, neue Regeln einhalten, Vorsicht walten und/oder unsere Kollegen nicht mehr persönlich sehen. Auf der betriebswirtschaftlichen Ebene, indem Strukturen und Prozesse im Unternehmen angepasst werden, dass interne und externe Veranstaltungen und Geschäftsreisen nicht mehr durchgeführt werden bzw. abgesagt oder verschoben werden und dafür alternative Vorgehensweisen verfolgt und überlegt werden. Außerdem gestalten sich die Herausforderungen hinsichtlich der Lieferkette in den verschiedenen Ländern, in denen wir agieren, ganz unterschiedlich.
Wie werden sich die Kunden Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit verhalten?
Unmittelbare Folgen gibt es sicherlich im Endverkauf in der Form, dass bestimmte Produkte umso weniger oder umso mehr gekauft werden. Auch hier bekommen wir aus unterschiedlichen Ländern ganz unterschiedliche Rückmeldungen.
Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb?
Selecta one hat in kürzester Zeit ein Corona-Schutzmaßnahmen-Programm ins Leben gerufen – dieses umfasst alle möglichen Maßnahmen von Aufteilung der einzelnen Abteilungen in zwei Gruppen über Anpassungen und Vorsichtsmaßnahmen am Arbeitsplatz, das Arbeiten im Homeoffice bis hin zu Hygienevorschriften und -unterstützung im Betrieb.
Welche Regelungen haben Sie in Ihrem Betrieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kinder daheim betreuen müssen?
Der/die einzelne/r Mitarbeiter/in stimmt sich direkt mit dem Vorgesetzten ab, inwieweit die Arbeitszeit für ihn/sie möglich ist. Wir versuchen individuelle Lösungen zu finden und nutzen unsere flexiblen Arbeitszeitmodelle.
Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Kunden?
Unser Vertrieb nimmt keine persönlichen Kundenbesuche mehr wahr und der Service wird über alle alternativen Kanäle gewährleistet.
Selecta One, Stuttgart, www.selecta-one.com
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