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Umfrage zur Corona-Situation

Drei Meinungen von Unternehmern

Aufgrund der aktuellen Lage vereinbart die Bunderegierung gemeinsam mit den Regierungschefs der Bundesländer angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland täglich weitere Beschränkungen von sozialen Kontakten. Dazu gehört auch die Schließung von Einzelhandelsgeschäften, mit ausdrücklicher Ausnahme von Gartencentern und Baumärkten. Vor diesem Hintergrund haben wir Ihnen ein paar Fragen für die Berichterstattung rund um die Corona-Krise gestellt.

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Thomas Seppelfricke, Inhaber Friedhofsgärtnerei Seppelfricke
Thomas Seppelfricke, Inhaber Friedhofsgärtnerei SeppelfrickeSeppelfricke
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Herr Seppelfricke, welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb?

Wir versuchen natürlich unseren Betrieb (mit Produktion) so lange wie möglich aufrecht zu halten. Deshalb achten wir bei Kunden und Mitarbeitern besonders auf die Umsetzung der allgemeinen Hygienevorschriften (häufiges, gründliches Händewaschen, vermehrter Einsatz von Desinfektionsmitteln, Kontaktlosigkeit und Abstand, Abstand, Abstand).
Bei Arbeiten in den Gewächshäusern und auf dem Friedhof werden die Mitarbeiter deshalb, wo es irgendwie geht, einzeln in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

Wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?

Da der Kundenverkehr sich sowieso deutlich reduziert hat, lässt sich ein gewisser Abstand recht gut gewährleisten. Deshalb halten wir den Verkauf auch noch geöffnet, da wir unsere eigenproduzierte Ware (Stiefmütterchen / Cornuta) nur jetzt verkaufen können und den sicher zu erwartenden Verlust so wenigstens etwas abzuwenden hoffen. Außerdem zeigt sich bei den Kunden auch das Bestreben, den Friedhof und den Garten / Balkon bunt und schön zu machen, da man ja jetzt zu Hause sitzt.

Wie lange das noch geht steht ja angesichts der drohenden Ausgangssperre in den Sternen. Sicherlich wird auch der Nachschub, vor Allem im Schnittblumenbereich mit der Zeit schwieriger. Im Moment kann man nur von Tag zu Tag entscheiden wie es weitergeht.

Blumenhaus und Friedhofsgärtnerei Seppelfricke Gelsenkirchen, www.blumenhaus-seppelfricke.de

Ulrike Fockenberg, Vertriebsleitung Gramoflor Deutschland © Gramoflor

Frau Fockenberg, wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?

Die Auswirkungen sind ganz vielfältig und wir schauen derzeit von Tag zu Tag. Derzeit stellen wir fest, dass es Unterschiede zwischen dem Profi- und dem Hobbybereich gibt. Der Erwerbsgartenbau ist mitten in der Saison und zieht derzeit nahezu ohne Einschränkungen noch weiter Substrate. Für den Hobbybereich erreichten uns bereits erste Stornierungen, da hier - ähnlich wie in anderen Bereichen - eine Schließung der Läden sehr kurzfristig möglich ist.

Wie werden sich die Kunden Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit verhalten?

Das ist aktuell kaum einzuschätzen, da täglich neue Maßnahmen und Aussagen getroffen werden. Es könnte zu einer absoluten Kaufzurückhaltung im Gartenbau kommen oder vielleicht trifft auch der Fall ein, dass Gärtnereien in Deutschland gerade jetzt sehr gut verkaufen. Wenn die Leute nicht verreisen können, machen sie es sich zu Hause schön und dazu gehören dann Blumen und Pflanzen und somit auch die dafür notwendigen Blumenerden.

Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb?

Seit der vergangenen Woche besprechen wir uns täglich in unserem Führungsteam, um möglichst schnell auf die aktuellen Gegebenheiten zu reagieren. Es wurde bereits alles so koordiniert, dass unsere Lieferfähigkeit möglichst lange sichergestellt ist und persönliche Kontakte am Arbeitsplatz auf ein Minimum reduziert sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung wurden bereits in zwei Gruppen aufgeteilt, so dass die eine Gruppe seit letzten Freitag im Home office arbeitet und die andere Gruppe weiter ins Verwaltungsgebäude kommt. Es gibt eine räumliche Trennung zwischen den Produktionswerken und eine Regelung, dass es keinen direkten Kontakt mehr zwischen den Werken, den Werkstätten, der Qualitätssicherung, der Forschung und Entwicklung und der Verwaltung gibt. Auch die Fachberater kommen nicht mehr in den Betrieb und Kundenbesuche vor Ort werden derzeit auf ein Minimum reduziert. Hygienemaßnahmen und -regeln wurden zum Schutz der Belegschaft schon gleich zu Beginn aufgestellt und umfassend kommuniziert. Im Falle einer Erkrankung beugen wir so dem Totalausfall vor und der Betrieb kann so lange wie möglich weitergeführt werden. Das Home-Office ist ein gutes Mittel und heutzutage macht es die IT ja auch ohne weiteres möglich. Wir sind hier gut aufgestellt und haben hier auch kurzfristig noch weiter investiert.

Welche Regelungen haben Sie in Ihrem Betrieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kinder daheim betreuen müssen?

Wie bereits beschrieben ist ein Teil des Teams im Home office und dazu gehören auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit kleinen Kindern, die nun ja komplett zu Hause betreut werden müssen. Damit einher geht dann natürlich auch die Anpassung der Arbeitszeiten.

Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Kunden?

Wie oben beschrieben haben wir einige Maßnahmen getroffen, um den Betrieb so gut und so lange wie möglich am Laufen zu halten. Die schnelle Lieferfähigkeit soll gerade jetzt in der Hauptsaison möglichst sichergestellt bleiben. Und natürlich darf auch die Qualität unserer Substrate nicht darunter leiden.

Wie beurteilen Sie die Lage rund um die Lieferfähigkeit der Produzenten?

Bisher haben wir direkt noch keine Engpässe bei unseren Lieferanten. Und selbst, wenn es dazu kommen sollte, sind wir sehr gut bevorratet und wir verfügen zum großen Teil auch über eigene Rohstoffe.

Wie passen Sie Ihr Einkaufsverhalten an die aktuelle Situation an?

Wir analysieren täglich die Lage, so dass wir jederzeit schnell reagieren können. Aktuell ist die Situation hier noch entspannt und wir verfügen über gute Reserven.

Gramoflor Vechta, www.gramoflor.de

Andreas Streb, Geschäftsführer Gartencenter Streb © Streb

Herr Streb, wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?

Wir haben im Moment eine spürbar höhere Kundenfrequenz. Die Stimmung bei allen ist ungewohnt angespannt.

Wie werden sich die Kunden Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit verhalten?

Das ist ganz schwer abzuschätzen. Entweder nutzen diese die Möglichkeit, den Garten als letzten Platz für schöne Momente auch entsprechend schön zu gestalten. Oder Sie werden verunsichert sein und den Gang in die Öffentlichkeit scheuen. Die Erfahrung der letzten Tage zeigt, dass es stündlich anders sein kann.

Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb?

Wir trennen so gut wie möglich die Teams, auch auf Kosten des Kundenservices, um eventuelle Quarantänemaßnahmen gemeistert zu bekommen. Außerdem strenge Hygienevorschriften und keine Reisen in Risikogebiete. Abstand zu Mitmenschen halten (mind. 2 m) und Kunden auf die Abstandsregel hinweisen. Es gibt Abstandsmarkierungen an der Kasse. Außerdem die Bereitstellung von Desinfektionsmittel, sofern noch lieferfähig.

Welche Regelungen haben Sie in Ihrem Betrieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kinder daheim betreuen müssen?

Da sind wir sehr flexibel und versuchen diesen Mitarbeiter/innen flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen. Die normalen Dienstpläne wurde außer Kraft gesetzt und jetzt gilt es pragmatisch zu handeln.

Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Kunden?

  • Hygienehinweise in allen Waschräumen und auf der Fläche
  • Abstandsregeln
  • Durchsagen über Ladenfunk
  • Aktive Ansprache durch das Personal, falls die Abstandsregeln nicht eingehalten wird
  • Plakate mit Hinweise und Verhaltensregeln

Wie beurteilen Sie die Lage rund um die Lieferfähigkeit der Produzenten?

Die Lieferanten sind bislang voll lieferfähig.

Wie passen Sie Ihr Einkaufsverhalten an die aktuelle Situation an?

Wir reduzieren die Mengen und haben größere Aufträge vorsorglich auch schonmal storniert. Wir denken hier von Tag zu Tag neu. Und wir passen uns täglich der neuen Situation an.

Gartencenter Streb Pforzheim, www.gartencenter-streb.de

 

Sie möchten auch etwas dazu sagen?

Dann beantworten Sie gerne folgende Fragen:

  • Wie spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Krise?
  • Wie werden sich die Kunden Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit verhalten?
  • Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb?
  • Welche Regelungen haben Sie in Ihrem Betrieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kinder daheim betreuen müssen?
  • Welche Vorsorgen treffen Sie für Ihre Kunden?
  • Wie beurteilen Sie die Lage rund um die Lieferfähigkeit der Produzenten?
  • Wie passen Sie Ihr Einkaufsverhalten an die aktuelle Situation an?

Wir freuen uns auf ein kurzes Statement an glandwehr@ulmer.de!

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