„Die besten Dinge des Lebens“
Zu den besten Dingen des Lebens gehören sicher die Erinnerungen an besondere Momente, Reiseerfahrungen und Dinge, die einen in Staunen versetzten. Diese Thematik beherrscht die Themenarrangements der 8. Hallenschau: Ein festlich gedeckter Tisch für einen runden Geburtstag, eine Bergsteigertour, Urlaub an der Küste mit Strandkorb und Hortensien – die Pflanzenqualität von Gehölzen und Pflanzen zu diesen Ereignissen war herausragend setzte das Konzept perfekt um.
- Veröffentlicht am

Majestätisch werden die Besucher von üppig arrangierten Orchideen der Gattung Phalaenopsis empfangen. Sie gelten als Inbegriff der Orchidee und präsentieren sich in schier unerschöpflichen Farbkompositionen. Ihre Form erinnert an Schmetterlinge, das griechische "phalaina" steht für Nachtfalter.
Gleich zu Beginn wird der Besucher in eine Erinnerungswelt eingeladen: an schöne Momente im Garten, an Briefe, die man auf einer alten Schreibmaschine schrieb und an die Kinderverstecke im Nutzgarten des Nachbarn. Pfingstrosen, Hibiskus und Mädchenaugen umrahmten das Thema, eine PflückBar mit Nachtschattengewächsen wie Chili oder Tomate führte in Versuchung. Dazu wurden Solitärgehölze und Stauden in beeindruckender Vielfalt künstlerisch in Szene gesetzt. Drinnen wie draußen ist Zeit für Hortensien, die hier ihren großen Auftritt haben.
Die Jury tat sich in der Beurteilung schwer und musste schon feine Unterschiede werten. Und so waren einige Preisträger extra zur Verleihung der Medaillen und Auszeichnungen angereist: Anthura Arndt GmbH aus Borken wurde für sein Orchideensortiment die Große Goldmedaille der Deutschen-Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) verliehen. In der Begründung der Jury heißt es „für die Vielfalt und außergewöhnliche Qualität des Phalaenopsissortiment“.
Dazu erhielt Anthera Arndt GmbH den Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer NRW „für ein umfangreiches Anthuriensortiment in interessanten Farben“. Die Auszeichnungen nahm Hans Werner Roth, Inhaber des Roth Floral Projects aus Dortmund, stellvertretend entgegen. Rüdiger Eckhardt, DBG- Ausstellungsbevollmächtigter in Heilbronn, überreichte Preis und Urkunde.
Roth Floral Projects & Team zeichnete für die Gestaltung dieser Blumenschau verantwortlich. Dafür gab es zweimal Silber und einmal Bronze der DBG sowie den Ehrenpreis des Fachverbands Deutscher Floristen (FDF) „für eine rundum schöne Blumenschau“, befand deren Präsident Klaus Götz bei der Preisvergabe.
Die Baumschulen W. Jurgelucks aus Bad Lippspringe wurde „für ein besonderes, vielseitiges Sortiment an Solitär- und Formgehölzen in hervorragender Qualität“ mit der Großen Goldmedaille der Deutschen-Bundesgartenschau-Gesellschaft geehrt. Den Preis nahm Tobias Jurgelucks persönlich entgegen.
Die Pellens Gartenbau GmbH & Co. KG aus Geldern wurde mit der Großen Goldmedaille der Deutschen-Bundesgartenschau-Gesellschaft „für eine herrausragende Sortenzusammenstellung, gemeinsam in einem Topf, mit einheitlichem Habitus“ geehrt. Auch diesen Preis nahm Hans Werner Roth stellvertretend entgegen.
Die Baumschule Peters GbR aus Kevelaer erhielt den Ehrenpreis des Landesverbands Gartenbau Nordrhein-Westfahlen e.V. „für ein ausgewähltes Sortiment an besonderen Solitärpflanzen, welches die Preisrichter begeistert hat“. Eigens angereist zur Verleihung war der Verbandsdirektor des Landesverbands Gartenbau NRW e.V, Jürgen Winkelmann.
Rose Saatzucht aus Erfurt bekam die Große Goldmedaille der Deutschen-Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) „für ein attraktives, farbenfrohes und zeitgemäßes Paeoniensortiment in sehr gute Qualität“.
Stauden Becker aus Dinslaken wurde ebenfalls mit der Großen Goldmedaille der Deutschen-Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) „für ein vielfältiges Staudensortiment ausgezeichnet“.
Die Helix Pflanzen GmbH aus Kornwestheim konnte den Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer NRW „für ein breites Lavendelsortiment in toller Qualität“ entgegennehmen.
Fünf Fragen an Martin Becker, Stauden Becker aus Dinslaken
Herr Becker, Ihre wievielte Teilnahme an einer Gartenschau ist das?
An Gartenschauen nehmen wir bestimmt schon seit 20 Jahren teil, aber meistens im Freilandwettbewerb, an Hallenschauen erst seit der IGA 2017 in Berlin. Als Staudengärtner muss man ja auf den Punkt die Pflanzen fertig haben. Und das ist bei der großen Artenvielfalt, die wir haben nicht ganz so einfach. Aber wir haben jetzt festgestellt, dass es doch sehr gut klappt und sind happy, erneut eine Auszeichnung bekommen zu haben.
Welchen Mehrwert hat eine solche Auszeichnung für Ihr Tagesgeschäft?
Wir können damit werben, im Internet, in den Medien. Es wird über uns berichtet. Wir hängen die Urkunden auch im Verkaufsraum aus, denn das ist ja auch eine Bestätigung für uns und unsere Arbeit. Und es ist wirklich so, dass uns viele Kunden darauf ansprechen.
Was ist denn Ihre Lieblingsblume?
Oh, ich hab' viele Lieblingsblumen. Elfenblumen finde ich ganz toll. Wir probieren gern auch immer wieder neue Sorten aus. Da ist Vieles dabei, was mir gefällt.
Was ist das Schöne an der Gärtnerei, außer dass man immer an der frischen Luft ist?
Ich liebe es zu sehen, was ich mit meinen eigenen Händen erschaffen habe – vom Samenkorn oder Steckling bis zur fertigen Pflanze. Speziell bei Stauden gibt es eine so enorme Vielfalt, es kommen jedes Jahr neue Sorten dazu, das ist einfach begeisternd. Ich würde immer wieder Staudengärtner werden.
Wie ist es um den Nachwuchs im Gartenbau bestellt?
Sehr schwierig. Der gesamte Gartenbau muss noch weiter an seinem Image arbeiten. Bei der Bezahlung ist schon sehr viel gemacht worden. Die Ausbildungsvergütung ist sehr gut und auch als Geselle oder Meister wird man nicht so schlecht bezahlt. Aber es ist eben doch ein sehr anstrengender, harter Beruf. Man hat im Frühjahr starke saisonale Spitzen. Das möchten Viele einfach nicht. Und es fehlt generell an Nachwuchs, es werden einfach zu wenig Kinder geboren. Das ist ein Problem. Alle buhlen um die gleichen jungen Menschen. Trotzdem bin ich optimistisch, dass es unseren Beruf auch künftig geben wird.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.