Erneut Teilnehmerrekord zur Wintertagung in Bad Neuenahr
314 Teilnehmer, das ist erneut ein Besucherrekord, folgten der Einladung des Verbands deutscher Gartencenter am 15. Januar 2018 zur Wintertagung nach Bad Neuenahr. Zur Begrüßung konnte die Verbandspräsidentin Martina Mensing-Meckelburg dann gleich mit weiteren erfreulichen Zahlen aufwarten. So konnte der Verband auch im vergangenen Jahr erneut sechs Mitglieder dazugewinnen und zählt nun 118 ordentliche und 167 fördernde Mitglieder. Auch die Umsatzzahlen sind erfreulich.
- Veröffentlicht am

Mit 3% Umsatzplus blickt die Branche auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück, den stärksten Zuwachs verzeichneten die Baumschul- und die Staudensortimente.
Dass die Digitalisierung ein wichtiges Thema der Fachtagung sein würde, hatte schon die Ankündigung deutlich gemacht, auf der das von Facebook bekannte, begrünte Like-Symbol zu sehen war. Martina Mensing-Meckelburg fand für die Bedeutung der Digitalisierung klare Worte: „Wir erinnern uns sicher an den Besuch des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart zur Wintertagung im letzten Jahr und an den dort zitierten Satz von Kaiser Wilhelm II. über die Zukunft der Mobilität: Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Wer das auch über die Digitalisierung denke, liege genauso falsch wir der Zitierte. Sie wies in diesem Zusammenhang vor allem auf die Entwicklung von Amazon hin, insbesondere auf den Kauf der amerikanischen Biomarktkette Whole Foods. „Amazon hat auch den Gartenmarkt im Fokus“, ist Mensing-Meckelburg überzeugt.
Umso wichtiger sei es, dass man diesen Entwicklungen gemeinsam etwas entgegensetze, erklärt Verbandsgeschäftsführer Peter Botz und warb für eine Teilnahme am verbandseigenen Webshop olerum.de. „Einen Onlineshop zu betreiben ist schwieriger, als wir uns das vorgestellt hatten“, erklärt Botz. Aber die Erfolge seien da. Vor allem habe sich die Sichtbarkeit des Shops deutlich verbessert, bei vielen Suchworten liegt olerum.de auf Platz 1 der Ergebnisliste. Die Umsätze sind nicht gewaltig, so Botz weiter, sie lagen 2017 bei den teilnehmenden Unternehmenden zwischen 2000 und 40.000 Euro im Jahr, aber mit 10% Provision ließe sich doch eine ganz gute Marge erzielen.
Als erstes Unternehmen wird nun auch Scheurich seine Produkte über olerum.de online vertreiben. Der Geschäftsführer Ulrich Frank erklärte den Anwesenden seine Beweggründe und forderte zu Teilnahme auf: „Die Digital Natives werden bald ein Großteil unserer Kunden sein.“
Sonderpostenmärkte als stationäre Konkurrenz
Aber auch die stationäre Konkurrenz wachse, erklärte Mensing-Meckelburg weiter. Vor allem die Sonderpostenmärkte wie Tedi, Action, Clas Ohlson und Rusta seien aktuell auf starken Expansionskurs und üben insbesondere bei den Deko- und Boutiquesortimenten starken Druck auf die Branche aus. „Dieser Preiskampf ist nicht zu gewinnen“, rief sie den Anwesenden in Bad Neuenahr zu. Wichtig sei es, diese Entwicklungen zu kennen und seine Strukturen darauf auszurichten. „Wir müssen authentisch sein und vom Einzelhandel zum Erlebnishandel entwickeln“, lautete die Empfehlung der Verbandspräsidentin.
Neben der Digitalisierung lagen Martina Mensing-Meckelburg zwei weitere Themen am Herzen. Zum einen der Alleingang des Landwirtschaftsministers Christian Schmidt bei der Zulassungsverlängerung für das Pestizid Glyphosat – der Verband hatte sich von dieser Entscheidung distanziert. Mensing-Meckelburg empfahl auch weiterhin den Verkauf von glyphosathaltigen Mitteln einzuschränken.
Zum anderen war es ihr wichtig, auf die Bedrohung durch das Feuerbakterium Xylella fastidiosa hinzuweisen. Sie appellierte an alle Anwesenden sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und vor allem beim Einkauf mediterraner Pflanzen auf eine einwandfreie Herkunft der Pflanzen zu achten.
Im Anschluss folgte eine Reihe spannender Vorträge, auf die wir in der nächsten Ausgabe von DEGA GRÜNER MARKT genauer eingehen werden.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.