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Verbände

Der BdB will den ZVG verlassen - dieses Mal wirklich

Die Mitgliedervertreter des Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. haben auf der Wintertagung ihres Verbands am 10. Januar 2018 in Goslar ihr Präsidium mit großer Mehrheit ermächtigt, den Austritt aus dem Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) zu vollziehen. Das Präsidum kann die Kündigung nun bis Ende Juni in die Wege leiten, wenn die Trennung zum 31. Dezember 2018 wirksam werden soll.

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Ein neuer Zaun: Die Verbandslandschaft der Gärtner wird mit dem Austritt des BdB noch parzellierter werden.
Ein neuer Zaun: Die Verbandslandschaft der Gärtner wird mit dem Austritt des BdB noch parzellierter werden.DEGA GARTENBAU
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Die Gründe für den geplanten Austritt hatte BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl noch in der vergangenen Woche in einem Schreiben an die Mitglieder dargelegt. Darin beklagt er eine mangelnde Unterstützung des BdB durch seinen Dachverband. Dieser sei zudem zu wenig zu Strukturreformen bereit und „unbeweglich“ im Blick auf ein gemeinsames Grünes Dach mit den anderen Fachsparten, die nicht mehr zum ZVG gehören.

Als aktuellen Auslöser für den Austrittsentschluss nennt der BdB eine unterschiedliche Sicht der beiden Verbände zum politischen Engagement für einen Entschädigungsfonds bei einem Befall mit Quarantäneschädlingen. Außerdem versteht der BdB den kürzlichen Ausschluss aus der Europaarbeit des ZVG als Affront, auch wenn dieser mit mangelnden Beiträgen des BdB begründet würde.

In dem Schreiben an die Mitglieder unterstreicht Markus Guhl, dass man mit dem ZVG nach einer Trennung wieder zusammenfinden wolle, dann allerdings als gleichberechtigter Partner. Der Austritt biete die Chance, den BdB strukturell zu erneuern und könne für den ganzen Gartenbau ein „Befreiungsschlag“ sein.

Der Zentralverband Gartenbau nimmt den Austrittsbeschluss des BdB mit Bedauern zur Kenntnis. „Wir sind der Überzeugung, in den vergangen Jahren auch für die Baumschulen eine gute und effiziente Arbeit auf EU-, Bundes- und Landesebene geleistet zu haben. Wenn der BdB jetzt zu einer anderen Bewertung kommt und auf die Leistungen des ZVG und seiner Landesverbände verzichten will, müssen wir das akzeptieren. Gleichwohl glaube ich nicht, dass dieser Schritt für das Standing der gesamten Gartenbaubranche, insbesondere auf der politischen Bühne hilfreich ist“, so ZVG-Präsident Jürgen Mertz.

Der ZVG betont, dass es nicht in seinem Sinne sei, das Band zwischen den Baumschulbetrieben, dem ZVG und den Gartenbau-Landesverbänden zu zerschneiden. Die Kompetenz des ZVG und seiner Landesverbände solle weiterhin auch den Baumschulen zur Verfügung stehen.

In der nächsten Zeit stehen Gespräche zwischen dem BdB und dem ZVG im Blick auf den geplanten Austritt an. Diese haben von Seiten des BdB nicht das Ziel, die Austrittsabsicht nochmals zu revidieren, so Markus Guhl. Vielmehr werde es darum gehen, über neue Möglichkeiten eines guten Miteinanders der dann getrennten Verbände zu sprechen.

Bereits vor acht Jahren hatte der BdB seine Mitgliedschaft im ZVG gekündigt, diesen Schritt aber wieder rückgängig gemacht, nachdem der ZVG verschiedene Zugeständnisse gemacht hatte. Dazu gehörten unter anderem Anpassungen der Mitgliedsbeiträge und die Zusage des ZVG, sich für eine neue Dachorganisation gemeinsam mit dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) einzusetzen, der seinerseits bereits Ende 2009 den ZVG verlassen hatte.

Noch vor kurzem hatten fünf bekannte Gärtner in einem gemeinsamen Schreiben an die Verantwortlichen von ZVG und BdB appelliert, im Interesse des ganzen Berufsstands zusammen zu bleiben.

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