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VDG-Wintertagung

Inspirationen für die Zukunft

Mit der diesjährigen Wintertagung des VDG (Verband deutscher Gartencenter) wurde ein neuer Rekord aufgestellt: 301 Teilnehmer wurden in der baden-württembergischen Hauptstadt begrüßt. Auf der Mitgliederversammlung am Montag wurde Martina Mensing-Meckelburg erneut einstimmig für zwei Jahre als Vorsitzende des VDG bestätigt. Neu in den Vorstand wurde Katharina Ley berufen, Michael Radloff und Klaus Ikemann wurden für zwei weitere Jahre gewählt.In der anschließenden Fachtagung gab es einen Ausblick auf die Technik der Zukunft, und wie sie die grüne Branche beeinflusst, Tipps für die optimale Kundenansprache und ein erlebnisreiches Angebot im Fachhandel.

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Martina Mensing-Meckelburg wurde erneut einstimmig für zwei Jahre als Vorsitzende des VDG bestätigt.
Martina Mensing-Meckelburg wurde erneut einstimmig für zwei Jahre als Vorsitzende des VDG bestätigt.Finkel
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Ein Blick in die Zukunft

Auf der Fachtagung gaben Ralph Ch. Hübner, Suberg Strategy Consultats und sein Kollege Heiko Garrelfs, Lifestream Solutions, einen Ausblick auf die Zukunft und zeigten, was die Technologie der „Virtual Reality“ für uns bereithalten wird. „In wenigen Jahren wird Virtual Reality in Ihrem Business genauso normal sein wie der Computer heute“, lautet die Pro­phe­zei­ung von Ralph Ch. Hübner. Flächen und Sortimente im grünen Einzelhandel sind begrenzt – Mit Virtual Reality bieten sich neue Möglichkeiten: Kunden könnten Pflanzen auf molekularer Ebene entdecken, technische Produkte könnten in Schulungen "begehbar" gemacht werden. Martina Mensing-Meckelburg rief dazu auf, an die Zukunft zu denken: „Wir müssen unser Umfeld beobachten. Die Technologie lässt sich nicht wegdiskutieren. Unsere Kernkompetenz ist die Pflanze, aber wir müssen beide Welten kennen und vereinen.“

Der Markt in Zahlen

Einen Blick zurück machte Klaus Teipel, der die Entwicklungen des grünen Marktes in den letzten Jahren zusammenfasste. Auseinandersetzen müsse man sich mit einem Markt, der in seiner Gesamtstruktur relativ stabil ist, der aber in den einzelnen Warengruppen unterschiedliche Entwicklungen aufweist. Beim lebenden Grün reduziert sich der Marktanteil seit 2005 - insbesondere durch die Verluste im Bereich der Indoorpflanzen (Marktanteil 2005: 33,0%, Marktanteil 2016: 28,9%). Gartengeräte, -maschinen und -zubehör sind mit einem Anteil von 6,6% (2005) auf 8,9% (2016) gestiegen. Zwar ist hier ein wachsender Markt zu erkennen, jedoch ebenso ein dämpfender Effekt durch die Preisnachlässe auf Verbraucherpreisebene. Gestiegen ist das Segment Grillen im Garten: 2005 gab es hier einen Marktanteil von 2,8%, im Jahr 2016 einen Anteil von 6,6%. Für 2017 rechnet Teipel mit einem leichten Umsatzplus von 0,7%, die Stimmung in der Branche sei gut.

"Fördern und fordern sie die Leidenschaft Ihrer Mitarbeiter"

Peter Botz griff in seinem Vortrag das Motto der Veranstaltung „Lovestory im Grünen – Herzensangelegenheit Pflanze“ auf. Wer sich auf seine Kernkompetenz Pflanze besinnt und mit Leidenschaft bei der Sache ist, der könne sich auch gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel behaupten, so der VDG-Geschäftsführer. Damit der Kunde das spürt, müsse Fachpersonal ebenfalls mit Leidenschaft bei der Arbeit sein, selbst neue Sorten testen und seine Erfahrungen und Begeisterung an den Kunden weitergeben. „Nur, wenn Sie darüber sprechen, werden Ihre Kunden über Sie sprechen. Fördern und fordern sie die Leidenschaft Ihrer Mitarbeiter“, so der Aufruf von Peter Botz an die VDG-Mitglieder.

Dienstleistungen als Chance nutzen

Bernd Martin (Geschäftsführer bei Pflanzen-Kölle) zeigte auf, warum Dienstleistungsangebote, wie der Garten- und Landschaftsbau und der Friedhofsgartenbau, im grünen Einzelhandel noch mehr genutzt werden sollten. Mit zunehmendem Alter ist Geld beim Kunden verfügbar – die Dienstleistungen, die von dieser Zielgruppe nachgefragt werden, stellen Chancen für den grünen Einzelhandel dar. In Zukunft könne die Branche darauf setzen, dass alles im Trend bleibt, was das Leben im Garten und Heim schöner, besser und komfortabler macht. Individualität, Komfort und Qualität in Verbindung mit einem ansprechenden Design und Funktionalität sind gefragt. Der Kunde sucht das einfache Gärtnern: Mehr Genuss, mehr Erholung und Entspannung wünscht er sich. In Zukunft will Kölle seine Dienstleistungsangebote daher noch erweitern, unter anderem mit externen Partnern zusammenarbeiten und vermehrt Gartenplanung anbieten.

Mit Erlebnissen begeistern

Karel de Graaf, NIFEM, präsentierte in seinem Vortrag Ideen, die den grünen Einzelhandel zum Erlebnisgartencenter werden lassen und den Kunden begeistern. „Der Kunde weiß nicht mehr was gut ist, was schlecht. Ihre Kunden sind unsicher. Das können Sie als Chance nutzen“, so de Graaf. Denn was Kunden suchen, das seien Service, Erlebnis, Beratung, Convenience und Lösungen. Mit Anregenden Beispielen aus verschiedenen Ländern zeigte er einfache Maßnahmen, die dem Kunden genau das bieten. So zum Beispiel frische Kräuter zum selber ernten, ein Konzept der niederländischen Supermarkt-Kette Albert Heijn.

Kundentypologie und Kundenbedürfnisse

Internetpräsenz, Individualisierung, Multitasking – der Alltag beschleunigt sich. Dass das auch Auswirkungen auf die Kundenwünsche im grünen Einzelhandel hat, zeigte Prof. Dr. Alexander Henning von der DHBW Mannheim. Als Kontrast zum schnelllebigen Alltag werden Gegenpole gesucht, Reisen, Wellnessangebote und das Grillen im Garten werden vermehrt nachgefragt. „Die Realität, wie sie jetzt ist, belastet. Der Mensch sucht sich einen geschützten Raum. Dazu gehört auch der Rückzug in den Garten“, so der Referent. Differenzieren müsse der grüne Einzelhandel zwischen zwei Kundengruppen: Der „engagierte Kunde“ ist kompetent, ihm geht es um Prozessqualität. Er ist besser informiert und ist in der Regel eher bereit, mehr Geld auszugeben. „Nicht kompetente“ Kunden wollen es einfach und nehmen gerne Dienstleistungen in Anspruch. Wichtig seien bei dieser Zielgruppe vor allem ein fundiertes Wissen und Begeisterung der Mitarbeiter.

Bustour im Ländle

Am Dienstag führte eine Bustour die Teilnehmer  zum Gartencenter Pflanzen Mauk in Lauffen. Das inhabergeführte Familienunternehmen gibt es seit 1856 und ist mittlerweile mit 7 Standorten in Deutschland vertreten. Den nächsten Stopp machten die Teilnehmer bei Gourmet Berner in Weinstadt. Geschäftsführer Johannes Berner ist gelernter Gärtner und staatlich geprüfter Techniker für Obstverwertung und Brennerei. Nach dem Motto „Feine Sachen für Genießer – Qualität aus Tradition“ werden bei Berner unter anderem Obstbrände, Liköre, Öle, Essigspezialitäten, und  Marmeladen angeboten. Ergänzend zum Vortrag von Bernd Martin, führte die Tour abschließend zu Pflanzen-Kölle in Fellbach. Das Gartencenter zeichnet sich durch seine zentrale Lage und kompakte Größe (7.000 m² Verkaufsfläche) aus. Frequenzbringer sind unter anderem die Bäckerei und das Café. 91 Mitrbeiter arbeiten derzeit an diesem Standort, davon 5 Auszubildende.


Ankündigungen
• Die  VDG-Winetrtagung 2018 findet in Bad Neuenahr statt, vom 13.01. bis 16.01.2018
• Die VDG Sommerreise 2017 geht in diesem Jahr nach Irland: 12.06. bis 14.06.2017
• Die Happy Hour des VDG auf der spoga+gafa in Köln findet am 03.09. um 17.00 Uhr statt.

 

 

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