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EHI-Studie Inventurdifferenzen 2015

3,9 Mrd. Euro Inventurverluste im deutschen Handel

Diebstahl ist nach wie vor die häufigste Ursache für Inventurdifferenzen, dies belegt auch die aktuelle Studie des EHI Retail Institute „Inventurdifferenzen 2015“. Bemerkenswert ist die Erkenntnis aus der EHI Studie, dass der sogenannte schwere Diebstahl in den letzten sieben Jahren um 240% angestiegen ist, während der einfache Ladendiebstahl stagniert.

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Bei schwerem Diebstahl handelt es sich grundsätzlich um Taten mit höherer krimineller Energie, weil zum Beispiel Warensicherungen überwunden werden. Hinzu kommt eine deutlich spürbare Zunahme von organisierter Bandenkriminalität, die zwar häufig erkannt, aber in den seltensten Fällen als solche angezeigt werden kann. Im Jahresvergleich 2014 zu 2013 sind die Inventurdifferenzen bei den teilnehmenden Unternehmen zwar geringfügig gesunken, in branchengewichteter Hochrechnung für den gesamten deutschen Einzelhandel jedoch nahezu unverändert geblieben.

Im gesamten Einzelhandel summieren sich die zu Verkaufspreisen bewerteten Inventurdifferenzen auf 3,9 Mrd. Euro. Nach Einschätzung der Handelsexperten sind auf Ladendiebstähle durch Kunden rund 2,1 Mrd. Euro zurückzuführen. Den eigenen Mitarbeitern werden fast 900 Mio. Euro angelastet, und sowohl Lieferanten als auch Servicekräften werden etwas mehr als 300 Mio. Euro an Warenverlusten im Jahr zugerechnet. Statistisch gesehen bedient sich jeder Bundesbürger jährlich an Waren im Wert von 26 Euro im Einzelhandel, ohne zu bezahlen. Auf den Lebensmittelhandel projiziert bedeutet dies, dass rund jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiert.

Angezeigten Ladendiebstähle um 2,4% angestiegen

2014 sind die angezeigten Ladendiebstähle laut polizeilicher Kriminalstatistik seit Jahren erstmals wieder um 2,6 Prozent angestiegen auf insgesamt 365.373 Fälle. Der stetige Rückgang angezeigter Ladendiebstähle in den letzten Jahren spiegelte aber kaum die tatsächlichen Verhältnisse wider. Die Einschätzungen des Handels zur Kriminalitätslage standen und stehen im Widerspruch zur Statistik. Durch die hohe Dunkelziffer von über 98 Prozent besitzt die Statistik nur eine eingeschränkte Aussagefähigkeit. Aus dem durchschnittlichen Schaden der angezeigten Diebstähle und dem tatsächlichen Schaden im Handel ergibt sich, dass täglich über 85.000 Ladendiebstähle mit je einem Warenwert von rund 80 Euro unentdeckt bleiben.

Steigende organisierte Bandenkriminalität
Viel Sorge bereitet dem Handel in diesem Zusammenhang vor allem die Zunahme organisierter Kriminalität. Laut Bundeskriminalamt dürfte der Schaden durch Banden und andere „professionelle Akteure“ mittlerweile 500 Millionen Euro übersteigen, was wertmäßig also einem Viertel aller Ladendiebstähle entspricht! Oftmals werden diese Täter nur als einfache Ladendiebe erkannt und behandelt.

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Die Studie

An der aktuellen EHI Untersuchung „Inventurdifferenzen im Handel 2015“ beteiligten sich 110 deutsche Unternehmen mit insgesamt 20.766 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von rund 78,5 Mrd. Euro erwirtschaftet haben. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der beteiligten Geschäfte beträgt 1.210 Quadratmeter. Weitere Informationen zur Studie unter www.ehi.org.

 

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