ZZF-Symposium Aquaristik: Aquarianern ist Tiergesundheit wichtiger als der Preis
Unter dem Motto „Gesund wie ein Fisch im Wasser? – Auch Zierfische können krank werden!“ stand das 19. Symposium vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), das vom 8. bis 9. November in Niedernhausen stattfand. Über 100 Tierärzte, Zoofachhändler und andere Branchenbeteiligte begrüßte der ZZF-Präsident Norbert Holthenrich zu der Tagung, die der ZZF gemeinsam mit dem Arbeitskreis 8 der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) und dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) veranstaltete.
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Aus dem Alltag einer Zierfischpraxis berichtete Tierarzt Jan Wolter. Seine Erfahrung zeige, wie wichtig den Aquarianern die Gesundheit ihrer Fische sei und dass Behandlungskosten für sie keine große Rolle spielten. „Die emotionale Bindung ist bei vielen inzwischen so hoch wie bei Hund und Katze“.
Peter Merz, Zierfischgroßhandel Merz, stellte zu Beginn seines Vortrages heraus: „Fische sind ständig Krankheitserregern ausgesetzt. Eine richtige Haltung unterstützt das Immunsystem der Fische“. Er betonte, wie wichtig ein regelmäßiger Wasserwechsel, Sauerstoff und die Temperatur für das Wohlbefinden der Fische sind. Merz favorisiert für bestimmte Fischarten strukturierte Becken mit Bodengrund und Dekomaterial sowie die Einzelfilterung. Zudem stehe für ihn die Stressvermeidung beim Transport und bei der Entnahme im Vordergrund.
Über die Diagnose und Therapie von Zierfischkrankheiten durch tiermedizinische Laien sprach Dieter Untergasser, sera GmbH. Er hob hervor, dass es zu wenige spezialisierte Tierärzte gebe, insgesamt existieren etwa 25 Fischuntersuchungsstellen in Deutschland. Er plädierte dafür, dass Kleintierärzte ihr Angebot um Zierfische erweiterten, was durch Weiterbildungen möglich sei. Wie wichtig die Vermittlung von Wissen – auch an den Laien – sei, betonte der Facharzt für Fische, Dr. Henner Neuhaus: „Wissen schützt die Fische.“ Für die dauerhafte Gesundheit sowie die Diagnose und Behandlung von kranken Fischen stellten die Haltungsbedingungen einen entscheidenden Faktor dar. Es sei wichtig für eine Behandlung, dass die Krankheitsursache eindeutig festgestellt worden sei.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Referenten und Teilnehmern ging es um die Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit zwischen Tierärzten, Amtstierärzten und Zoofachhändlern. Die Beteiligten waren sich einig, dass sich mehr Tierärzte auf Zierfische spezialisierten sollten, um auch den Zoofachhandel betreuen zu können. Weiterhin wurde deutlich, welche wichtige Rolle den Zoofachhändlern als erste Ansprechpartner für die Aquarianer zukommt.
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