Baumarkthandel: Mit Branchenentwicklung im 1. Halbjahr 2014 zufrieden
Im 1. Halbjahr 2014 konnte der Baumarkthandel in Deutschland einen Gesamtbruttoumsatz von 9,19 Mrd. Euro erzielen. Damit weist die Branche im Vorjahresvergleich zwar ein nominales Umsatzminus von 3,7% auf, vor dem Hintergrund des Marktaustritts der Baumarktgruppe Praktiker/Max Bahr im vergangenen Jahr zeigen sich BHB und Branche mit den aktuellen Marktzahlen zur Jahresmitte jedoch zufrieden. Ein Vergleich der Gesamtentwicklung der Unternehmen ohne die Praktiker-Gruppe zeigt ein Plus von 14,1% im Halbjahresvergleich.
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Der BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) gab die aktuellen Marktzahlen am 17. September 2014 bekannt. BHB-Vorstandssprecher Erich Huwer: „Ein besseres Branchenergebnis im Gesamtmarkt war aufgrund des Marktaustritts von Praktiker/Max Bahr nicht möglich. Die Performance der 2014 am Markt tätigen Unternehmen ist beeindruckend.“ Auf bereinigter Verkaufsfläche konnten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus von 11,8% erzielen.
Bereits zu Jahresbeginn hatte der BHB angekündigt, die Gesamtbranche werde aufgrund der Insolvenz der Baumarktgruppe Praktiker/Max Bahr kein Wachstum erzielen können, ein großer Anteil der Umsätze der Praktiker-Gruppe könne aber aller Voraussicht nach in den 2014 aktiven Unternehmen der Baumarktbranche gebunden werden.
Schwaches 2. Quartal
April (1,85 Mrd. Euro), Mai (1,78 Mrd. Euro) und März (1,75 Mrd. Euro) waren die umsatzstärksten Monate des 1. Halbjahres 2014. Im Halbjahresergebnis positiv bemerkbar macht sich das 1. Quartal 2014: Hier erzielten die deutschen Bau- und Heimwerkermärkte einen Gesamtbruttoumsatz von 4,09 Mrd. Euro und konnten damit im Vorjahresvergleich einen nominalen Umsatzzuwachs von 8,5% erzielen. Wachstumstreiber waren dabei insbesondere die Gartensortimente, die wegen der jahreszeitlich milden Temperaturen bereits zu Jahresbeginn stark von den Baumarktkunden nachgefragt wurden.
Im 2. Quartal konnte die Branche den gelungenen Jahresstart nicht bestätigen: In den Monaten April (minus 7,2%), Mai (minus 11,2%) und Juni (minus 13,6%) blieben die Bau- und Heimwerkermärkte jeweils hinter den Ergebnissen des Vorjahres zurück. Insbesondere die Ende April und im Mai jahreszeitlich zu kühlen Temperaturen und hohen Niederschlagswerte sowie die vorgezogenen Anschaffungen bereits im März 2014 zeichneten für die im Vorjahresvergleich rückläufigen Umsatzzahlen im 2. Quartal verantwortlich.
Wachstumstreiber Gartensortimente
Betrachtet man die Sortimentsentwicklung im Vorjahresvergleich, zeigten sich 2014 die Gartensortimente als starke Wachstumstreiber: Bedingt durch einen milden Winter und frühsommerliche Temperaturen bereits im März konnte sich die Branche über Umsatzzuwächse bei Gartenmöbeln (12,1%) und Gartenausstattung (6,5%), Gartengeräten/Be- und Entwässerungsanlagen (5,9%) sowie in den Sortimenten Gartenchemie/ Erden/Saatgut (4,0%) freuen.
Auf bereinigter Verkaufsfläche, also bereinigt um Filialen aus der Vorjahresperiode, die 2014 nicht mehr aktiv sind, sowie um Filialen 2014, die in der Vorjahresperiode noch nicht aktiv waren, konnte die Branche ein Umsatzplus von 11,8% erzielen. Die stärksten Zuwächse verzeichneten auch hier die Gartensortimente: Die Warengruppen Gartengeräte/Be- und Entwässerung (24,9%), Gartenchemie/Erden/Saatgut (23,5%), Gartenausstattung (21,7%) und Gartenmöbel (18,7%) erzielten sämtlich zweistellige Umsatzzuwächse ebenso wie die Bereiche Automotive (21,6%), Freizeit/Saisonware (25,6%) und Bauchemie/Baumaterial (16,6%).
Für weiteren Jahresverlauf 2014 optimistisch
„Der differenzierte Blick auf die Zahlen verdeutlicht, dass es die im Markt aktiven Unternehmen der Baumarktbranche seit Jahresbeginn geschafft haben, das zur Zeit in Deutschland nach wie vor gute Konsumklima zu nutzen“, hebt BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst hervor. Sicherlich werde die Frage spannend bleiben, wie hoch der Umsatzanteil sein werde, der der Branche durch die Praktiker-Insolvenz letztendlich verloren ginge.
Quelle: BHB/redaktionell bearbeitet
(c) DEGA GRÜNER MARKT online, 17. September 2014
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