Online-Payment-Studie 2014: Kauf auf Rechnung bleibt führendes Zahlungsmittel im Online-Handel
Der Kauf auf Rechnung bleibt klar führendes Zahlungsmittel im Online-Handel. Das ergab die „EHI Online-Payment-Studie 2014“. An zweiter und dritter Stelle der Beliebtheitsskala rangieren PayPal und Lastschrift. Die steigenden Marktanteile des zweit und dritt platzierten entstehen aber vollkommen unterschiedlich. PayPal wächst durch eine starke Zunahme der Akzeptanzstellen und durch eine gleichzeitige Erhöhung der Umsatzanteile. Lastschrift wächst aus Marktstrukturgründen.
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Mit steigendem Marktanteil von Amazon.de, das geschätzt 85 Prozent seines Umsatzes mit ELV generiert, steigt der Anteil der Lastschrift. Die zentralen Ergebnisse der „EHI Online-Payment-Studie 2014“ werden den 650 Teilnehmern des EHI Kartenkongress 2014 heute in Bonn vorgestellt.
Marktanteile
Der Kauf auf Rechnung ist mit einem Anteil von einem Viertel (25,4 %) im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und deutlicher Marktführer. Der Kreditkartenanteil ist von 17,9 % auf 14,8 % gefallen. Klar aufgeholt hat PayPal mit einem Anteil von 19,9 % (Vorjahr: 16,1 %). Die Lastschrift ist von 18,8 % auf 19,3 % gestiegen. Weitere relevante Marktanteile wurden für Vorauskasse, Finanzierung, Nachnahme und Sofortüberweisung ermittelt. Neu mit geringen Anteilen unter einem Prozent sind Zahlung bei Abholung und Bezahlen mit Amazon dazu gekommen.
Markttrends
Vor allem kleinere Online-Shops bieten ihren Kunden immer häufiger den Kauf auf Rechnung an und bedienen sich dabei eines Rechnungskaufanbieters mit Marke (z.B. BillSAFE, Klarna, Billpay, Paymorrow, Sofortrechnung), der gegen Gebühren den gesamten Prozess übernimmt.
Bei Express-Checkout-Systemen (z.B. PayPal, Bezahlen mit Amazon) stieg die Anzahl der Akzeptanzstellen. V.me und Masterpass wollen hingegen nur 14,8 % der befragten Händler einsetzen. Das meistangebotene Express-Checkout-System bleibt weiterhin PayPal.
Mehr Sicherheit, mehr SEPA
Die Weisungen des European Forum on the Security of Retail Payments verlangen von den nationalen Prüfanstalten, für Deutschland die BaFin, die Zahlungssysteme auf Betrugsmöglichkeiten zu prüfen. Fast alle Händler äußerten in der Befragung, dass sie Software-basierte Authentifizierungsmöglichkeiten für praxistauglich halten. Zwei Drittel sehen dies auch bei Handy-basierten Möglichkeiten. Hardware- und Biometrie-basierte Verfahren beurteilen sie in der Mehrzahl als nicht praxistauglich.
Nach der Verlängerung der Umsetzungsfrist für SEPA durch die EU Kommission haben 65 % der Befragten die Umstellung auf die SEPA-Lastschrift im ersten Quartal 2014 durchgeführt. Bei 60 Prozent hat dies zu einer Verringerung des Lastschriftanteils geführt. Bei den restlichen 40 % ist der Umsatzanteil gleich geblieben.
Die Datengrundlage der Erhebung bilden die 1.000 umsatzstärksten Online-Shops aus der EHI-Studie ‚E-Commerce-Markt Deutschland 2013‘. Die Hochrechnung der Marktanteile der Zahlungsarten erfolgte anhand einer Onlineumfrage mit insgesamt 62 Händlerangaben.
Die Studie „Online-Payment-Studie 2014“ kann hier bestellt werden: www.ehi.org
(c) DEGA online, 9. Mai 2014
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