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Messe „Mein Wochenmarkt“ in Essen: Emotionen fehlten – da war mehr drin

Die Messe „Mein Wochenmarkt“ in Essen birgt thematisch großes Potenzial und weckt entsprechende Erwartungen. Kollegin Nadja Steinbach fand die Darstellung jedoch enttäuschend und fasst Ideen für die Zukunft zusammen, in der veränderte Gewohnheiten unseren Branchenalltag bestimmen werden.
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Beim Delikatessenhändler standen die Messebesucher für
frisch und appetitlich angerichtete Speisen Schlange.
Beim Delikatessenhändler standen die Messebesucher für frisch und appetitlich angerichtete Speisen Schlange.Steinbach
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Frische Lebensmittel und eine gesunde Ernährung stehen bei vielen Menschen wieder im Vordergrund. Wenn man keine Gemüsekiste abonniert oder einen Hofladen um die Ecke hat, findet man die frischesten und ursprünglichsten Lebensmittel auf dem Wochenmarkt (oder im Gartencenter – siehe S. 24). Deshalb ist es positiv zu bewerten, dass sich die Messe Essen des Themas annimmt. Die Messe „Mein Wochenmarkt“ (30. August 2013) versprach, die gesamte Wertschöpfungskette eines Wochenmarkts zu präsentieren: Fahrzeuge, Markttische, Verpackungen, Verkaufshilfen, Kassensysteme und regionale Produkte. Das ließ außergewöhnliche Warenpräsentationen, Inspirationen und neue Trends erwarten. Leider wurde dies nicht erfüllt. Viele Messestände machten einen lieblosen, meist auch ideenlosen Eindruck. Selbst das Catering sah nicht ansprechend aus – und das auf einer Messe, auf der Lebensmittel und deren Präsentation im Mittelpunkt stehen. Aufgefallen sind einzig und allein zwei Stände mit italienischer Feinkost. Dort standen die Messebesucher Schlange, um das zu kaufen, was sie auf einem Wochenmarkt suchen: Frische, mit Liebe zubereitete und verpackte Lebensmittel. Genau diese Emotionalität, wie man sie auch bei manchen realen Wochenmarktständen findet, steigert den Verkauf und die Kundenbindung und ist eine Bereicherung für Innenstädte. Das wurde in den Vorträgen im gut besuchten Forum der Messe deutlich. Verkaufen, verwerten und neue Trends Das Thema Wochenmarkt gibt viel her. Das beweisen die Ergebnisse des Food Reports vom Zukunftsinstitut. Dort werden Lebensmitteltrends aufgezeigt, die den Branchenalltag bestimmen werden oder es schon jetzt tun. Darunter fallen „Curated Food“, bei dem es darum geht, Kunden mit Einkaufs- und Kochlösungen zu helfen, die bessere Wahl zu treffen; Flexetarier, die sich vorwiegend vegetarisch ernähren, aber auch Fleisch in sehr guter Qualität ab und an genießen; das Wiederverwerten von Lebensmitteln; das Verwerten von Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht und sogar zur Marke wird; oder New Gardening, das viel Potenzial für den Handel, aber auch andere Branchen wie Architektur und Gesundheit bietet. All diese Trends bergen für Wochenmärkte großes Potenzial. Deshalb muss sich die Branche hinauswagen und auch Kunden fernab von der schwäbischen Hausfrau einfangen. Lebensmittel und deren Verwertung sind etwas Emotionales, und dies birgt eine wunderbare Chance!
Nadja Steinbach
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