BHB-Kongress am 11. und 12. Juni 2013 in Hamburg: Keine Angst vor Online-Konkurrenz
Der BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und
Garten veranstaltete Mitte Juni den 7. Internationalen
BHB-Gartenkongress – mit rund 200 Teilnehmern aus
Handel, Industrie und Dienstleistungssektor. Stationärer
und Online-Handel wurden viel diskutiert.
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Multichannel-Geschäftsmodelle
und Wertschöpfungsstrategien
standen ebenso
auf der Agenda wie Marketingideen
und Trends. Erich
Huwer, Sprecher des BHB-Vorstands,
präsentierte die Entwicklung
des Gartenfachmarkts
aus Sicht des BHB und der DIYBranche.
Jährlich würden etwa
18 Mrd. e im Gartenhandel umgesetzt.
Davon mache der Verkauf
von Pflanzen etwa 10 Mrd.
e aus. Jedoch werde der Handel
das Vorfrühlingsminus dieses
Jahr nicht mehr aufholen
können. Die aktuelle Entwicklung
müsse die Branche als Herausforderung
verstehen, mit
innovativen Vertriebsideen und
Verkaufsfördermaßnahmen die
Ziele des Geschäftsjahres 2013
dennoch zu erreichen.
Klaus Peter Teipel vom Marktforschungsinstitut
Results4retail,
warf einen Blick in die Zukunft
des Gartenmarkts. Sein
Fazit: Das Potenzial ist bei Weitem
nicht ausgereizt. Lazy-Gardening
und Selbstversorgung
mit Nutzgärten seien die das
Konsumverhalten bestimmenden
Trends. Der stationäre Handel
werde nicht fallen – die
Online-Vermarktung sei jedoch
zukünftig auch für stationäre
Händler nicht mehr lediglich
„Kür“, sondern ein „Muss“.
Einen der markantesten Vorträge
hielt Alexander Kremer, Geschäftsführer
der Gartencenter
Kremer GmbH. Seine Aussagen
wurden von folgenden Referenten
mehrfach aufgegriffen. Der
Handel unterliege der Versuchung,
die Unübersichtlichkeit
und Geschwindigkeit des Wandels
vorschnell mit den inflationär
benutzten Schlagworten
„E-Commerce“, „Multichannel“
und weiterer technologischer
Trends zu beantworten. Dabei
werde die Bedeutung des Vertriebskanals
E-Commerce übersowie
die Komplexität und Andersartigkeit
der zugrunde liegenden
Geschäftsprozesse unterschätzt.
Es kauften viel weniger
Menschen im Online-Versandhandel
ein, als gemeinhin
angenommen werde.
Der Marktanteil des Versandhandels
in der grünen Branche
werde auch in den nächsten Jahren
die 10-%-Marke nicht erreichen,
ist sich Kremer sicher. Das
Internet präge jedoch ein neues
Anspruchsdenken der Konsumenten.
Die Herausforderung
liege im Erkennen der tiefen
Sehnsüchte. In einer Welt der
„Zuvielfalt“ sehnten sich die
Menschen nach dem Einzigartigen.
Nur wenn der stationäre
Handel echte, authentische Innovationen
kreiere und eine einzigartige
Handelsleistung anbiete,
werde er den modernen
Konsumenten, dem jede Nische
über das Internet erschlossen
wird, noch begeistern können.
„Dabei gilt es, seine eigene Identität
zu kennen und seine Stärken
auszubauen, statt immer
mehr neue Pferde zu satteln und
Durchschnitt jetzt auch noch
online zu kultivieren.“ Red
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