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Einzelhandel: Tarifverhandlungen haben begonnen

"Durch die Modernisierung der Tarifverträge will der Handelsverband Deutschland (HDE) die Tarifbindung in der Branche wieder stärken", sagte der tarifpolitische Vorsitzende des HDE Ulrich Köster zum Auftakt der Tarifverhandlungen im Einzelhandel. Die veralteten Tarifregelungen im Einzelhandel passten nicht in die heutige Arbeitswelt. Deshalb hätten die Arbeitgeber den Manteltarifvertrag gekündigt. Die Gehalts- und Lohntarifverträge wurden teilweise durch die Gewerkschaftsseite gekündigt.
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Ziel der Arbeitgeber seien nicht, wie von Gewerkschaftsseite behauptet, Einsparungen bei tariflichen Sonderzahlungen oder Urlaub oder längere tarifliche Wochenarbeitszeiten. Vielmehr gehe es darum, den Tarifvertrag mit den geänderten Anforderungen an die Tätigkeiten im Einzelhandel in Einklang zu bringen. So sollen beispielsweise veraltete Tätigkeitsbeispiele durch neue, aktuelle ersetzt werden. Außerdem sei es ein Anachronismus, dass bisher anspruchsvolle Tätigkeiten, deren Ausübung Fachkenntnisse erfordern, im Vergleich zu einfachen Jobs ohne weitere Voraussetzungen gleich hoch vergütet würden. Darüber hinaus setzt sich der HDE für Rahmenbedingungen ein, die es den Unternehmen ermöglichen, einfache, ausgelagerte, Tätigkeiten wieder mit eigenen Mitarbeitern zu erledigen. Zusätzlich sehen die Arbeitgeber flexiblere Arbeitszeitregelungen in den Tarifverträgen als notwendig an. So sollen beispielsweise moderne Arbeitszeitregelungen wie Teamabsprachen untereinander, eine Vertrauensarbeitszeit oder die Möglichkeit, als Unternehmen besser auf Schwankungen im Arbeitsanfall reagieren zu können, berücksichtigt werden. ?Ein wichtiger Punkt bei den Verhandlungen sind die Gespräche zur Einführung eines tariflichen Mindestlohns?, so Köster. Ein gesetzlicher Mindestlohn sei nicht zielführend. Die Tarifpartner könnten besser als der Staat festlegen, wie hoch ein Mindestlohn sein müsse. So sei sichergestellt, dass dabei einfache Arbeitsplätze bei seriösen Unternehmen nicht gefährdet werden.

Das Akzeptanzproblem der Tarifverträge des Einzelhandels sei durch eine von der Gewerkschaft ver.di geforderten reinen Lohn- und Gehaltsrunde nicht lösbar. Mit Sorge sehe die Branche daher, dass ver.di sich bereits zu einem Zeitpunkt für Streiks im Einzelhandel ausspreche, zu dem die Tarifverhandlungen noch nicht einmal begonnen hätten. "Wer jetzt durch Arbeitskämpfe die Arbeitgeber zu einem Tarifabschluss zwingen will, schafft am Ende nur eine Scheinlösung des Problems der rückläufigen Tarifbindung. An einer Reform der Tarifverträge im Einzelhandel führt kein Weg vorbei". (PdH)

Quelle: Gabot, 26.4.13

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