Umweltfreundliches Handeln: Gutes Gewissen kostet nicht mehr
Welche Orientierungshilfen man für den ökologisch
korrekten Einkauf nutzen kann und dass sich erfolgreiche
Geschäfte, Geld sparen und gutes Gewissen nicht
ausschließen, vermittelte ein Vortrag auf der Sonderschau
„Von Anfang bis Eco“ auf der Frühjahrs-Cadeaux
in Leipzig 2012.
- Veröffentlicht am
Cornelia Schambeck vom Büro-
Komplettausstatter Kaut-Bullinger
gab in einem Vortrag Denkanstöße
und praktische Tipps.
„Schauen Sie sich zuerst Ihren
Abfall an!“, riet die Leiterin Integriertes
Managementsystem
des Familienunternehmens.
„Hier werden oft Rohstoffe und
Geld verschwendet. Unsere Firma
hat 1998 noch 30 000 e für
Entsorgung bezahlt. Inzwischen
wird alles sauber getrennt und
kostet nur noch die Hälfte – obwohl
wir jetzt doppelt so viel
entsorgen.“ Dabei sei das Abfallmanagement
ein „lebendiges
System“ und müsse mindestens
alle zwei Jahre optimiert werden.
Als nächsten Punkt nannte
Schambeck den Stromverbrauch:
„Da kann man vieles
selbst beeinflussen, beginnend
bei einer effektiven Ladenbeleuchtung.
Zudem haben wir auf
100 % Wasserkraft umgestellt,
ohne Mehrkosten. Ökologisch
denken bedeutet nicht unbedingt,
dass alles teurer wird –
man muss es nur anpacken!“
Für alle kurzlebigen Werbemedien
verwendet Kaut-Bullinger
ausschließlich Recyclingpapier
und versendet mit klimaneutralem
Postservice.
„Nachhaltigkeit muss von der
Betriebsleitung ausgehen“, unterstrich
die Managerin. Seit
2008 fahren nur noch umweltfreundliche
Autos für ihr Unternehmen.
Ebenso werde unterstützt,
dass sich die gesamte
Belegschaft für zehn Jahre der
Renaturierung eines Moores als
regionales Umweltschutzprojekt
verschrieben habe.
„Auf den ersten Blick nimmt
der Kunde Nachhaltigkeit aber
nicht wahr“, erläuterte die Expertin.
Ihre Firma habe ein eigenes
Umweltkennzeichen sowie
den „Öko-Tipp“ eingeführt. Rund
30 % der Produkte seien entsprechend
gekennzeichnet. Von
jedem Hersteller würden genaue
Informationen zu Herstellungs-
und Verpackungsmaterial,
Produktionsort und Transportweg
angefordert.
„Endlich sind die Preise für
nachhaltig hergestellte Öko-
Produkte marktfähig, und der
Fachhandel kann dem Kunden
tolle CO2-neutrale Artikel präsentieren“,
schwärmte Cornelia
Schambeck. Doch in den Köpfen
spuke immer noch die Vorstellung
von grau-faserigem Papier
und schlechtem Design. „An
diesem Punkt beginnt die Beratungskompetenz
des Fachhandels.“
Janine Braumann vom Umweltbundesamt
wies noch auf
das wichtigste und weltweit älteste
Ökosiegel hin – den Blauen
Engel. Rund 13 000 Produkte
und Dienstleistungen – von Geschenkpapier
bis zum emissionsarmen,
energieeffizienten
Drucker – sind mittlerweile zertifiziert.
„Mit dem Blauen Engel
lässt sich fast das gesamte Büro
oder Geschäft einrichten“, so
Baumann.
LM
LM
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