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Rupert Feys Branchenblick

„Lage, Lage, Lage“ – den Wandel im Einzelhandel aktiv angehen

Der Gang durch die ein oder andere Innenstadt liefert traurige Bilder: auch in den besten Lagen greifen Schließungen und Leerstand um sich. Das kann für Händler zum Problem werden, bietet aber auch Chancen.

von Rupert Fey, Bargfeld-Stegen erschienen am 12.01.2024
© Steffi Rost
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Fast jeder kennt den Spruch: Was sind die drei wichtigsten Attribute für Immobilien und Handelsstandorte? Es sind bekanntlich Lage, Lage und Lage. Nicht alle unsere Prognosen in der Corona-Zeit sind wahr geworden. Aber eine ist seit diesem Jahr sehr augenfällig in den Städten: Immer mehr Geschäfte schließen, die Räumlichkeiten stehen oft lange leer.

Das zeigt sich sowohl in kleineren Orten in den B-Lagen als auch in besten Lagen. Auch in Einkaufszentren, beispielsweise beim Marktführer ECE, sind die Leerstände augenfällig. So gibt es alleine am Standort der Zentrale, dem Alstertal-Einkaufszentrum im Nordosten Hamburgs, sicher über 20 Leerstände. In diesem Einkaufszentrum gab es jahrelang Wartelisten für Mieter.

Natürlich zieht auch der Online-Handel und große Insolvenzen viel Frequenz aus den Straßen. Aber wie können wir agieren, wie machen andere Branchen das? Wie prüfen andere ihren Standort? Zum einen durch den Mietermix. Wichtig sind Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie Bäcker oder Fleischer, aber auch eine hochwertigere Umgebung mit guter Mode und Deko kann dem Fachhandel helfen. Zum anderen auch am Vorhandensein von „guten Filialisten“. Wo beispielsweise Fielmann, Tchibo oder Depot sind, bestenfalls renoviert haben, da gibt es Vertrauen in die Zukunft.

Die Analyse der Zahlen, Daten und Fakten kommt immer vor dem Bauchgefühl. Rupert Fey

Zuallererst und ständig haben Profis aber ihre Zahlen im Blick. Wichtig ist das Prüfen und Vergleichen der Bonzahlen, Durchschnittskäufe und Erträge. Die Analyse der Zahlen, Daten und Fakten kommt immer vor dem Bauchgefühl. Und ganz wichtig: Ändern Sie Ihren Standort im Zweifel! Manchmal reichen 50 bis 100 Meter, die andere Straßenseite. Oft aber nur ein kompletter Wechsel, beispielsweise auch in die Kassenzone eines Supermarktes.

Viele mögen sagen „Ich brauche keine Laufkunden“. Das mag stimmen, ist aber auch eine Begrenzung. Denn Kunden ziehen weg, kommen seltener oder ändern ihr Einkaufsverhalten insgesamt – weil der Bäcker schließt, die Buchhandlung oder auch Parkplätze entfallen. Wer Einzelhandel im klassischen Sinn betreibt, muss auf seinen Standort achten.

Und eins ist sicher: Sehr kleine Mieten bedeutet oft, dass es kaum Frequenz gibt. Zu günstig kann also ein Problem werden. Wer auf der anderen Seite von Auftragsarbeiten lebt, sollte sein Geschäft besser außerhalb des Zentrums auf viel Platz für Lager, Parken und Arbeiten haben. Fakt ist: Die aktuelle Situation birgt auch Chancen für neue Anmietungen oder Verlängerungen auf neuem, günstigerem Niveau.

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