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TJARDS WENDEBOURG

Vom Bienen-Blabla zur Substanz

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bekomme mittlerweile alleine vom Wort "Biene" Allergien. Das liegt weder daran, dass ich Allergiker bin, noch daran, dass mir der Schutz dieser Insektengruppe gleichgültig wäre; ganz im Gegenteil. Ich kann lediglich das inkompetente, von Marketinginteressen überformte Gewäsch nicht mehr hören. Ich will nicht mit "Blühmischungen" mein Gewissen betäuben und auch sonst keine Produkte erwerben, die in Fernost nur dafür produziert werden, um den Honig aus einem Trend zu pressen, der von den Sorgen und der Naivität der Verbraucher lebt. Das musste mal raus.
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Volker Michael
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Wahrscheinlich stehe ich nicht alleine mit dem Gefühl, dass da etwas gewaltig schiefgelaufen ist. Mit "Bienen" und "Klima" werden mittlerweile Wahlen gewonnen. Auch, wenn in der Politik viele Handelnden für sich noch nicht entschlüsselt haben, dass die "Biene" und das "Klima" lediglich Codeworte für das Gefühl vieler Menschen sind, dass wir mit unserem Handeln in einer Sackgasse stecken, kommt langsam Bewegung in die Sache. Und das ist letztlich eine besonders gute Nachricht für alle, die in der Region Handel treiben und von der Region leben. Denn sie haben die Chance, den notwendigen Wandel besonders glaubwürdig darzustellen.

Wenn Sie sich zum Beispiel als Einzelhandelsgärtnerin oder -gärtner bisher gefragt haben, wie Sie mit dem "Immer-schneller-und-immer-größer" dauerhaft mithalten sollen, so könnte es jetzt sein, dass sich die Frage erübrigt. Es sieht nämlich so aus, als hätte sich das "Immer-schneller-und-immer-größer" erledigt. Die Fragen werden eher lauten: "Was sind meine größten Kompetenzen und wie kann ich diese so in Geschäftsideen umsetzen, dass mein Laden genug abwirft, um mich sowie meine Mitarbeiter zu ernähren und das Geschäft weiterzuentwickeln." Alte Kernfragen also.

Regionalität – also Nähe! – ist wichtiger als „Bio“: Diese Beziehung hat die Unternehmensberatung A. T. Kearney (siehe  gm4815) erneut für den Lebensmitteleinzelhandel herausgefunden. Die Zutat ist ja ohnehin vorhanden und gesetzt. Jetzt nehme man noch geeignetes – sprich gut ausgebildetes – und für die eigene Philosophie begeistertes Personal  (Wer begeistern kann, findet auch Personal!), ein verinnerlichtes Bewusstsein für Kompetenz, im tieferen Wortsinn nachhaltige Produkte, eine gute Portion Esprit für die Präsentation, Gespür dafür, in der Region spannende Geschichten zu erzählen und gut zu verbreiten (Social Media kann Wunder wirken!) sowie ein Herz für die Kunden aus der näheren und weiteren Umgebung – und schon steht das Rezept für einen erfolgreichen Einzelhandel. Mit diesem Rezept können Sie auch dem Marketing-Blabla glaubwürdig Substanz entgegensetzen. Und Substanz war schon immer die beste, weil stabilste Währung in einem Wettbewerbsumfeld.

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