Rückgang in der Schnittblumenproduktion verschärft sich
Die aktuelle Zierpflanzenerhebung 2025 verdeutlicht erneut den strukturellen Druck, unter dem der Zierpflanzenbau in Deutschland steht. Besonders die Schnittblumenproduktion verliert weiter an Fläche und Betrieben – ein Trend, der sich seit Jahren abzeichnet und sich nun nochmals deutlich verschärft.
von ZVG/Redaktion erschienen am 04.12.2025Im Vergleich zu 2021 sank die Zahl der Gartenbaubetriebe um 10 %, die gesamte Anbaufläche verringerte sich um 8 %, heißt es in einer Pressemitteilung des Zentralverband Gartenbau (ZVG). Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) bauten 2025 bundesweit noch 2.821 Betriebe auf rund 5.760 Hektar Blumen und Zierpflanzen an. Seit 2017 entspricht dies einem Rückgang von 23,1 % der Betriebe und einem Flächenrückgang von 12,6 %.
Schnittblumen besonders betroffen
Die Schnittblumenflächen reduzierten sich im aktuellen Erhebungszeitraum um weitere 14 % – ein deutliches Signal für die anhaltend schwierige Marktlage. Mit einem Anteil von 93 % findet der überwiegende Teil der Schnittblumenproduktion weiterhin im Freiland statt. Besonders energieintensive Kulturen geraten zunehmend unter Druck, da steigende Produktionskosten und unvorhersehbare Marktbedingungen die Wirtschaftlichkeit vieler Betriebe infrage stellen.
Wir wussten natürlich, dass die Zahlen für die Branche nicht gut aussehen. Aber die Fakten so deutlich vor Augen zu haben, ist dann doch schmerzlich. Frank Werner, Vorsitzender des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ)
Die stark gestiegenen Energiekosten und ein zunehmend herausforderndes Marktumfeld hätten viele Betriebe in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht. Die jetzt veröffentlichten Daten zeigten unmissverständlich, wie stark sich diese Belastungen auf die Produktionsstrukturen auswirken.
Weitere Segmente ebenfalls rückläufig
Auch andere Bereiche des Zierpflanzenbaus bleiben vom Rückgang nicht verschont:
Die Zimmerpflanzenproduktion verlor seit 2021 21,1 %, besonders energieintensive Kulturen wie Poinsettien verzeichnen deutliche Stückzahlrückgänge.
Im Bereich Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden bleiben Stabilität und Nachfrage vergleichsweise höher. 1.939 Betriebe produzierten zwischen Juli 2024 und Juni 2025 über 866 Millionen Stück Fertigware; Viola und Callunen dominieren weiterhin das Sortiment.
Die Produktionsschwerpunkte bleiben stabil: Nordrhein-Westfalen ist weiterhin das wichtigste Zierpflanzen-Bundesland, gefolgt von Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg.


Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.