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Hydrangea-Challenge

Das sind die drei Gewinnerinnen

Gemeinsam mit Hydrangea World haben wir Floristinnen und Floristen eingeladen, ihre Ideen für einen ikonischen Hortensienstrauß mit uns zu teilen. Aus den zahlreichen Einsendungen haben wir die drei spannendsten Konzepte ausgewählt, die umgesetzt werden durften. Entstanden sind drei charakterstarke Sträuße, die das Wesen der Hortensie auf besondere Weise inszenieren.

von Grit Landwehr erschienen am 15.08.2025
Der Hortensienstrauß von Nairan Manukyan © Naira Manukyan
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Mit der Kampagne „Iconic Flowers, Iconic Floristry“ will Hydrangeaworld.com, die Initiative der Hortensien-Zulieferer, -Veredler und -Vermehrungsbetriebe, die prunkvolle Blüte mit der reichhaltigen Farbpalette in den Mittelpunkt rücken und vielfältige floristische Verwendungsmöglichkeiten zeigen. In Zusammenarbeit mit Hydrangeaworld.com haben wir dazu aufgerufen, eigene Ideen für einen ikonischen Hortensienstrauß einzureichen.

Das Floristikteam des Hotels Traube Tonbach in Baiersbronn hat uns mit der Idee neugierig gemacht, die Hortensien mit Früchten wie kleinen grünen Äpfeln und Brombeeren, Artischocken, Wilder Möhre, Rosen, leuchtenden Skabiosen und luftigen Gräsern zu kombinieren. Aus den 20 Hortensienstielen, die Hydrangeaworld.com für die Umsetzung der Idee zur Verfügung gestellt hat, ist ein beeindruckender Strauß entstanden. Was ihn ikonisch macht? „Allein seine Wucht“, erklärt die Floristin Sina Jende, die den Strauß mit der Unterstützung ihrer Kollegin Isabel Walz gebunden hat. Sie habe ihn lang in einer Hand halten können, erzählt sie, aber irgendwann seien dann doch vier Hände nötig gewesen, um das Prachtexemplar halten zu können. Dreimal haben die beiden zwischengebunden.

Das Besondere des Straußes ist das Grundgerüst aus Peddigrohr. Sina Jende verwendete eine besondere Art des Materials. Nicht das, was der Floristenbedarfshandel üblicherweise bietet, sondern eine breitere Variante, wie sie von den Korbmachern verarbeitet wird. „Diese Art des Peddigrohrs hat eine andere Oberfläche und wirkt dadurch wertiger“, findet die Floristin. Für die Grundkonstruktion des Straußes hat sie Peddigrohr ringförmig miteinander verbunden. „Dieses Material kann man immer wieder verwenden und einfach eine große Wirkung erzielen“, erklärt Sina Jende.

Moderne Interpretation des Bauerngartens

Annalena Mundorff vom Blumenhaus Sand in Wiesbaden bewarb sich mit der Idee, eine moderne Interpretation des Bauerngartens in einem Hortensienstrauß umsetzen zu wollen. „Das Thema Bauerngartengarten ist mir zu den Hortensien sofort in den Kopf geschossen“, erklärt die Hessische Landesmeisterin der Floristen. Auch, weil viele Kunden des Blumenladens die Hortensie mit einem bäuerlich-ländlichen Garten verbinden, erzählt die Floristmeisterin.

Für sie ist die Hortensie allein schon durch ihre üppige Blüte und ihre Farbvielfalt eine ikonische Blume. „Die Hortensie schafft ein unheimliches Volumen, sie ist einfach etwas Besonderes – egal ob man sie im Garten hat oder sich einfach Blüten in die Vase stellt“, so Annalena Mundorff.

Die Floristmeisterin verarbeitete alle 20 gewonnenen Hortensienstiele und ergänzte sie mit Floralien aus der eigenen Gärtnerei. Das Gerüst des Straußes fertigte sie aus Obstzweigen. Alles in allem enthielt der Strauß über 100 Stiele. „Er war wirklich sehr, sehr schwer, wir haben zu zweit echt gekämpft“, erklärt Annalena Mundorff lachend. Sie hat den Strauß gemeinsam mit ihrer Mutter gebunden. Die beiden haben mehr als zehn Mal zwischengebunden.

Grundsätzlich spielt für sie in ihrer Floristik Farbigkeit eine wichtige Rolle. Das Spiel der Farben, aber auch die Möglichkeit, Floralien in der eigenen Gärtnerei schneiden zu können, sind für sie zwei Mittel, etwas Besonderes zu schaffen. „Ich bin ein ganz großer Fan von wirklich schönen, kuppeligen, lockeren Sträußen. Abstrakte, asymmetrische Formen sind gar nicht mein Fall, das entspricht für mich nicht dem Grundsatz der Floristik“, so die Landesmeisterin.

Strauß in sommerlichem Knallblau

Naira Manukyan, Floristin aus München, hatte sich mit der Idee beworben, die Hortensienblüten in einer skulpturalen Form zu verarbeiten. Als sie dann auf dem Großmarkt aber diese tollen blauen Blütenbälle sah, warf sie ihr Konzept über den Haufen und folgte ihrer Sommerlaune. „Im Sommer habe ich immer ein unheimliches Verlangen nach der Farbe Blau“, erklärt sie lachend. „Und jetzt ist es dieses Knallblau, was den Strauß ikonisch macht“, fügt sie hinzu.

Die Hortensie an sich hat schon so eine machtvolle Ausstrahlung, eine Präsenz, mit der sie sich immer in den Vordergrund drängt. Das macht sie zu einer ikonischen Blume. Naira Manukyan, München

Die Form des Straußes entstand dann in der Vase. Die Floristin hat den Strauß nicht in der Hand gebunden, sondern die Stiele in die Vase gesteckt und mit Strelitzienblättern und Asparagus ergänzt. Als sie mit der Form zufrieden war, band sie den Strauß mit einem Kabelbinder zusammen. Die Floristin mag diese experimentelle Art des Arbeitens.

„Für mich bedeutet ikonische Floristik, die Dinge neu zu sehen – experimentell, reduziert und jenseits dessen, was man aus der klassischen Betriebsfloristik kennt“, erklärt Naira Manukyan. Während es dort meist um Fülle, um „mehr Blume, mehr Volumen“ geht, will sie in ihrer Floristik die einzelne Blume in den Mittelpunkt und fokussiert sich dabei bewusst auf deren Eigenart.

„Oft kombiniere ich Blüten mit Alltagsgegenständen – ob eine Gabel, ein Stück Draht oder andere Dinge, die nicht sofort floristisch wirken. Indem ich solche Materialien einbinde, entstehen neue Ausdrucksformen: Floristik, die weniger Dekoration ist, sondern vielmehr eine Art visuelles Experiment“, erklärt sie. Ikonische Floristik bedeutet für sie, die Blume nicht nur als Teil eines Ganzen zu sehen, sondern ihre Kraft im Dialog mit dem Unerwarteten – sei es durch ungewöhnliche Techniken, ungewohnte Materialien oder feine Gegenakzente – neu erlebbar zu machen.

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